Mittwoch, 5. Juni 2024
Plan mit Prio

Dass ich prokrastiniere weiß ich schon lange. Dass es so schlimm ist, dass es auffällt, war mich nicht klar. Ist natürlich doof, aber vielleicht auch ein Tritt in den Hintern, der den Ausschlag gibt, dem Mist endlich Herr zu werden. So schlimm ist es allerdings nicht; es bleibt nichts liegen, nur sind die Prios falsch verteilt. Mach Sachen? Echt? Ja! Und das ist ziemlich dämlich, denn die Prios gibt es nicht aus simpler Lust und Laune, sondern aus guten Gründen.
Es gibt nun neben Prios auch einen Plan. Einen hoffentlich funktionierenden Plan. Die Umsetzung des Plans hat Prio 1... und daran könnte es eventuell scheitern. Quatsch, ich bin guter Dinge (bzw. rede mir ein guter Dinge zu sein) und gebe mein Bestes - und das möglichst in der bestmöglichen Reihenfolge.

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Dienstag, 4. Juni 2024
Heute gehts eigentlich

Nach einer gefühlten Ewigkeit wieder unterwegs ins Büro. Manchmal muss das sein, sagen sie und es stimmt: manchmal muss das wirklich sein. Wenn der Weg dahin nicht wäre. Immerhin kam der Zug pünktlich. Wir sind zwar im Süden, aber noch soweit südlich, dass die Hochwasser der Bahn hier einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten. Das heißt nicht, dass die Züge nicht doch immer wieder mal ausfallen, aber das liegt dann an fehlendem Personal oder einer ausgefallenen Leitstelle (wegen fehlendem Personal) und nicht an Hochwasser. Heute fährt der Zug aber und er war sogar zwei Minuten früher da. Der halbe Gleis hat die Köpfe verdreht auf der Suche nach der versteckten Kamera. War aber anscheinend nur ein Versehen und wird sicher nicht mehr vorkommen.
Die hübsche Frau ist auch wieder da. Schwarz ist eindeutig ihre Lieblingsfarbe. Zumindest heute. Ich erinnere mich auch an ein hellblaues Oberteil, aber auch da war der Rest schwarz. Der Rock, die Strümpfe, die glänzenden Lackschuhe, die Jacke. Heute ist es eine schwarze Hose, schwarze Sneakersocken und schwarze Halbschuhe (auch glänzend, aber es sind andere). Alles schwarz. Außer die Haare, die sind blond, glatt und lang und frisch gewaschen. Wenn man lange Haare wäscht, dauert es lange, bis sie richtig trocken sind. Ihre haben noch einen leicht feuchten Schimmer, aber das ist nicht schlimm: es ist nicht kalt. Außerdem habe ich gelesen, dass dieses Nasse Haare - Rausgehen - Krank gar nicht stimmt. Man wird von Bakterien und Viren krank, aber nasse Haare und damit rausgehen macht nichts. Trotzdem besser, dass es heute nicht so kalt ist. Sicher ist sicher.

Sie macht etwas auf ihrem Handy. Die meisten machen etwas auf ihrem Handy. Die anderen schlafen, lesen oder unterhalten sich. Nur wenige schauen aus dem Fenster und beobachten die Landschaft. Da der Zug aber immer die gleiche Strecke fährt, kennt man die Landschaft irgendwann und es wird langweilig. Ich mag das. Never change a running system, never change a good looking landschaft. Langeweile ist eh nicht so schlecht wie ihr Ruf. Es lebe die Langeweile.

Am Bahnhof wird die hübsche Frau nach rechts abbiegen, mein Weg führt nach links. Am späten Nachmittag wird man wieder aufeinander treffen. Auf dem Gleis, beim Warten auf den Zug nach Hause. Vielleicht sollte ich ihr gleich ein „Bis später“ zurufen, aber es das ist wahrscheinlich sehr cringe und ein Dienstag sollte nicht gleich am Morgen cringe anfangen. Also lieber nicht. Reicht ja auch, wenn ich nett lächle. Ist ja auch manchmal schon anstrengend genug. Wobei... heute gehts eigentlich.

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Montag, 3. Juni 2024
Dies und das

Die Briefwahlunterlagen sind in der Post. Meine schon seit letzter Woche, die meiner Eltern seit heute. Sofern der Briefkasten nicht abbrennt (bisher habe ich keine Meldungen diesbezüglich vernommen) und die Post nicht streikt, sollte das also rechtzeitig an der richtigen Stelle ankommen. Noch ein paar Stimmen mehr, um die braunen Trottel zu verhindern, die hier im Dorf mitmischen wollen. Ich befürchte aber, dass man sie nicht komplett verhindern können wird. Aber man wird sehen.

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Curb your enthusiasm, die finale Staffel. Einfach eine der besten Serien aller Zeiten. Richard Lewis wirkte in der vorletzten Staffel schon angeschlagen (weil er es auch war), in der letzten Staffel ist nicht mehr zu übersehen, dass es dem Ende entgegen geht. Umso schöner, dass er noch dabei war. Ich bin mir gar nicht sicher, ob er die Ausstrahlung noch erlebt hat, hätte es ihm aber gewünscht.

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Urlaubsreif.

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Sonntag, 2. Juni 2024
Ist gerade nicht im Angebot. Was schade ist.

Überschwemmungen allerorten. Auch in der großen Stadt, aber der Weg zur Klinik ist frei - zumindest aus der Richtung, aus der ich komme. Man war gewappnet und hat die andere Richtung frühzeitig gesperrt. Zum Glück gibt es auch keine Opfer zu beklagen. Hochwasser ist hier immer wieder mal, die Leute sind daran gewöhnt und es sind auch keine Wassermassen, die in einem gewaltigem Strom durch die Stadt donnern, der alles mit sich reißt. Es sind zwei, drei neuralgische Stellen, an denen der Fluss übers Ufer tritt und einen Parkplatz, einige Häuser nebst Keller und Teile einer Wiese überflutet. Also nichts im Vergleich zu den Szenen andernorts. Trotzdem nicht schön. Deshalb gab es vor ein paar Jahren auch einen Shitstorm, als ein C-Promi (gibt es D oder E? Dann eher das) der Meinung war, es ist eine gute Idee, aufgedonnert auf einem Stein stehend ein bescheuertes Posting zur Überschwemmung in die sozialen Medien zu kloppen. Kam weniger gut an. Vielleicht hat sich daran auch ihr späterer On-Off-Lover gestört und er nahm das als verspäteten Anlass, ihr gelegentlich eine zu verpassen. Tatsächlich lag dieses Arsch-Verhalten aber wohl eher an der von Grund auf toxischen Beziehung der beiden und daran, dass der Typ eben ein gewaltiger Arsch sondersgleichen ist.
Heute regnet es hier weniger, was dem Fluss aber egal ist; der kriegt sein Wasser von anderswo her und da regnet es vielleicht weiterhin. Ich habe keine Ahnung, verweigere mich auch den Nachrichten, das ist alles zuviel. Ich brauche kuschelige Panda-Videos, shiny happy people und zuckerwattewolkige Aussichten. Verdrängung und Ignoranz ist das Gebot der Stunde. Und wahrscheinlich auch der nächsten Tage. Alles ein bisschen anstrengend gerade. Da braucht es nicht noch amerikanische Psycho-Präsidenten, Marktplatzterroristen und Überschwemmungen... bzw. doch... gerne Überschwemmung. Mit ganz viel Serotonin. Schleußen auf und los gehts. Ist aber gerade wohl nicht im Angebot. Schade.

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Dienstag, 28. Mai 2024
Es ist anstrengend.

So langsam fühlt es sich an wie ein einziger großer Versuch. So muss es Mäusen ergehen, die sich in den Laboren durch Labyrinthe quälen, hier falsch abbiegen, wieder zurückgehen, um dort erneut in die falsche Richtung zu gehen, aber irgendwann... irgendwann sind sie am Ziel! Irgendwann ist da das große Stück Käse, das schon die ganze Zeit so verführerisch gerochen hat. Irgendwann ist man da, hat es geschafft, es ist vollbracht... und kommt ein blöder Forscher, packt einen am Schwanz und man ist wieder in dem trostlosen Käfig bei all den anderen Mäusen, wo man darauf wartet, bis man wieder in ein Labyrinth voller glorreichen Versprechen gesetzt wird und erneut durch die Gänge tappst auf der Suche nach dem Ziel.

Das Ziel ist das Verlassen des Krankenhauses. Bis vorgestern war das Ziel auch zu sehen, das große Finale war terminiert, noch ein paar Tage, dann sollte dieser ganze Mist zu Ende sein. Dann gingen die einen Werte wieder in den Keller und die anderen nach oben. Alle in die falsche Richtung. Seid gestern ist klar, dass es wieder ein paar Schritte zurück ging, heute wird geklärt wie viele. Aus dem Frust wird immer mehr Verzweiflung, Angst ist immer da, für Wut fehlt aber mehr und mehr die Kraft. Es ist anstrengend. Für alle.

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