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Dienstag, 8. Juli 2025
Was fehlt: ein Seitenschläferkissenbootcamp für Nicht-Seitenschläferkissen
Regen, Regen, Regen. Hört das denn gar nicht mehr auf?
Kleiner Scherz. Regen ist gut. Die Temperaturen sind herrlich. Alles ist gut. Gestern kam sogar noch ein Gewitter, so eins mit Rumms und Blitzen und allem drum und dran. Hab heute Nacht sogar eine Decke gebraucht! Ich brauche immer eine Decke, aber diesmal kam sie als Zudeckdecke zum Einsatz. In den letzten Tagen (oder gar Wochen) war sie eher so eine Art zweites Seitenschläferkissen. Bzw. drittes. Ich habe ja schon zwei Seitenschläferkissen - für jede Seite eins. Eigentlich kein Wunder, dass mir immer warm ist - bei so vielen Kissen und Decken im Bett. Jedenfalls durfte die Decke diesmal also "bedecken" und musste ihr Dasein nicht eingeklemmt zwischen Knien und gewürgt vom Schläfer fristen. Tut mir ja fast ein bisschen leid, was ich ihr da antue. Die Seitenschläferkissen sind das gewohnt. Die wurden von klein auf dafür trainiert, sowas auszuhalten. Es ist ihr Lebensinhalt, dafür wurden sie genäht, gefüllt, gemacht. Jedes Seitenkissenschläfer lernt die Basics in der Seitenkissenschläferschule (der Seitenschläferkissenkindergarten ist noch mehr Spielen, Herumtollen... Kissenschlachten und so. Diese Dinge) und ist top vorbereitet, wenn es zum Schläfer kommt. Die Decke hingegen wurde ins kalte Wasser, respektive warme Bett geworfen. Hier, mach mal. Aber dafür schlägt es sich ganz gut.
Kleiner Scherz. Regen ist gut. Die Temperaturen sind herrlich. Alles ist gut. Gestern kam sogar noch ein Gewitter, so eins mit Rumms und Blitzen und allem drum und dran. Hab heute Nacht sogar eine Decke gebraucht! Ich brauche immer eine Decke, aber diesmal kam sie als Zudeckdecke zum Einsatz. In den letzten Tagen (oder gar Wochen) war sie eher so eine Art zweites Seitenschläferkissen. Bzw. drittes. Ich habe ja schon zwei Seitenschläferkissen - für jede Seite eins. Eigentlich kein Wunder, dass mir immer warm ist - bei so vielen Kissen und Decken im Bett. Jedenfalls durfte die Decke diesmal also "bedecken" und musste ihr Dasein nicht eingeklemmt zwischen Knien und gewürgt vom Schläfer fristen. Tut mir ja fast ein bisschen leid, was ich ihr da antue. Die Seitenschläferkissen sind das gewohnt. Die wurden von klein auf dafür trainiert, sowas auszuhalten. Es ist ihr Lebensinhalt, dafür wurden sie genäht, gefüllt, gemacht. Jedes Seitenkissenschläfer lernt die Basics in der Seitenkissenschläferschule (der Seitenschläferkissenkindergarten ist noch mehr Spielen, Herumtollen... Kissenschlachten und so. Diese Dinge) und ist top vorbereitet, wenn es zum Schläfer kommt. Die Decke hingegen wurde ins kalte Wasser, respektive warme Bett geworfen. Hier, mach mal. Aber dafür schlägt es sich ganz gut.
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Montag, 7. Juli 2025
Zynismus und Wertstoffhofbesuch
Der Zynismus ist eingekehrt. Ich höre in den Nachrichten von den Überflutungen in Texas, dass die Warnungen zu spät kamen - mutmaßlich, weil die Stellen, die dafür zuständig sind, von Trump und Konsorten ersatzlos weggestrichen wurden und erwische mich bei einem "Na dann, geschieht denen recht"-Gedanken. Bei einem völlig sinnfreien Herumgekicke zur Belustigung (und natürlich Bereicherung) eines penisköpfigen Typen (und auch hier wahrscheinlich Konsorten) bricht sich ein junger Mann den Fuß, wird über Monate ausfallen, was dessen Verein viele Punkte in der heimischen Liga, viel ROI für den Kauf des Spielers und überhaupt Unmengen an Geld kosten wird und auch hier kommen Gedanken wie "Recht so! Sollen diese Fußball-Bonzen mal ein bisschen leiden, dass sie diesen Quatsch mitmachen". Ähnliches gilt für jede Gemeinde, jeden Ort, jede Stadt, wo Dinge schief laufen, weil dort Blau-Rechte in die Verantwortung gewählt wurden. Es gibt noch mehr Beispiele, bei denen mir das passiert. Und ich erschrecke vor mir selbst. Was soll denn das? Da geht es um Menschen. Bei der Überschwemmung in Texas, bei dem jungen Mann mit dem kaputten Bein und bei all den Menschen, die wegen der Unfähigkeit einer Krawallorganisation leiden müssen. Es gibt keinen Grund zu jubeln, wenn etwas schief läuft und schon gar nicht, wenn es Menschen betrifft. Bei manchen Dingen wird das schwer: wenn jemand mit MAGA-Kappe rumsteht und sich in einem Jahr darüber wundert, dass die im Krankenhaus Geld wollen, dass nicht vorhanden ist, weil - oh Wunder - die Preise für Lebensmittel trotz aller Versprechungen nicht gesunken sind. Wenn eine Dorfpomeranze sich darüber aufregt, dass sämtliche Kitas in der Gegend zugemacht wurden, obwohl doch der neue, stramm gescheitelte Stadtrat gesagt hat, er und seine Kollegen würden das schon richten. Wenn die Staus an den deutschen Grenzen zu kilometerlangen Schlangen führen. Die Blau-Rechten sich ihr Gehalt einfach mal so verdoppeln. Das Mittelmeer heißer ist, als der überteuerte Cappuccino im teilüberfluteten Venedig. ...man könnte bei all diesen Dingen zynisch werden, aber ich will versuchen, das zu unterlassen. Es wird aber echt schwer.
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Kein Lauf in der Mittagspause. Es regnete zu sehr (Gott sei Dank). Stattdessen Kartonage und zwei kaputte Elektrogeräte auf den Wertstoffhof gebracht. Styropor wäre auch dabei gewesen, aber das kostet. Wenn man zerkleinert und in der heimischen grünen Tonne unterbringen kann, kostet es dagegen nichts. Habe die schwäbische Variante genommen; das Zeug wird also peu à peu entsorgt. Die Alternative wäre gewesen, dass ich das Styropor im Karton lasse und einfach mit entsorge. Sowas macht man natürlich nicht. Außerdem wurde ich beobachtet. Dann macht man er erst recht nicht.
Auch am Abend kein Lauf und zwar aus dem gleichen Grund wie am Mittag: weiterhin Regen (Yeah). Dabei wäre die Temperatur ideal. Es ist aber auch noch windig und so gar kein Wetter für draußen. Also kein Lauf heute. Vielleicht klappt es ja morgen früh. Oder in der Mittagspause. Ich werde nämlich nicht ins Headquarter fahren. Die Bahn hat schon im Vorfeld Unregelmäßigkeiten angekündigt, die Kollegen, mit denen ich zu tun hätte, weilen in Urlaub oder Außer-Haus-Terminen... da bleibe ich lieber zuhause und spare mir Zeit (für An- und Abreise) und Geld. Und Nerven. Für den Fall, dass es wieder regnet, findet sich sicher noch was für den Wertstoffhof. Das könnte zu einem neuen Hobby werden. Vielleicht gönne ich mir dann auch ab und an eine kostenpflichtige Entsorgung (neben Styropor gibt es noch andere Dinge, deren Entsorgung kostet).
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Kein Lauf in der Mittagspause. Es regnete zu sehr (Gott sei Dank). Stattdessen Kartonage und zwei kaputte Elektrogeräte auf den Wertstoffhof gebracht. Styropor wäre auch dabei gewesen, aber das kostet. Wenn man zerkleinert und in der heimischen grünen Tonne unterbringen kann, kostet es dagegen nichts. Habe die schwäbische Variante genommen; das Zeug wird also peu à peu entsorgt. Die Alternative wäre gewesen, dass ich das Styropor im Karton lasse und einfach mit entsorge. Sowas macht man natürlich nicht. Außerdem wurde ich beobachtet. Dann macht man er erst recht nicht.
Auch am Abend kein Lauf und zwar aus dem gleichen Grund wie am Mittag: weiterhin Regen (Yeah). Dabei wäre die Temperatur ideal. Es ist aber auch noch windig und so gar kein Wetter für draußen. Also kein Lauf heute. Vielleicht klappt es ja morgen früh. Oder in der Mittagspause. Ich werde nämlich nicht ins Headquarter fahren. Die Bahn hat schon im Vorfeld Unregelmäßigkeiten angekündigt, die Kollegen, mit denen ich zu tun hätte, weilen in Urlaub oder Außer-Haus-Terminen... da bleibe ich lieber zuhause und spare mir Zeit (für An- und Abreise) und Geld. Und Nerven. Für den Fall, dass es wieder regnet, findet sich sicher noch was für den Wertstoffhof. Das könnte zu einem neuen Hobby werden. Vielleicht gönne ich mir dann auch ab und an eine kostenpflichtige Entsorgung (neben Styropor gibt es noch andere Dinge, deren Entsorgung kostet).
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Sonntag, 6. Juli 2025
Sonnenbrand an den Ellbogen und müde Beine
Auch am nächsten Morgen schmerzt noch jeder Schritt. Wer hätte gedacht, dass so ein langer Spaziergang (und das war es ja eigentlich. Es gab keine Höhenmeter, keine schwierigen Passagen... es waren simple Wege, die man problemlos gehen kann) einen dermaßen schlaucht. Natürlich sind 25 Kilometer nicht wenig, aber es ist nun auch keine Erstbesteigung des Mount Everest. Es war allerdings knackig warm und der Großteil der Strecke in der Sonne. Ein großer Dank an dieser Stelle an den Sportartikeldiscounter für das Angebot zum käuflichen Erwerb von Sonnenschutzmützen, das ich gerne angenommen habe. Sogar zweifach: neben der hässlichen Schirmmütze mit dem Stofflappen im Nacken habe ich noch eine Art hässlichen Sonnenhut mit Krempe. Beide Varianten sind sehr leicht und stören wenig und zumindest für den Hut kann ich sagen: er macht seinen Job und schützt vor der Sonne. Ob er dabei immer den Nacken so richtig schützt, weiß ich noch nicht, aber er gibt sein Bestes. Je nach Einstrahlwinkel ist er aber überfordert, das kann man ihm aber keinesfalls zum Vorwurf machen.
Schade übrigens, dass es keine Hüte für Ellbogen gibt. Da reagiert mein Körper anscheinend sensibel auf Sonneneinstrahlung. Sonnenbrand auf den Ellbogen hatte ich noch nie, habe das auch nie als Problem wahrgenommen, wurde nun aber eines besseren belehrt und kann sagen: auch Ellbogen sind Aspiranten für Sonnenbrand.
Ab Kilometer 15 wird es ein bisschen nervig. Man hat die ersten zwei Liter Wasser schon intus, außerdem ein kleines Vesper, aber keinerlei Lust mehr auf Sonne. Laufen ist an dem Punkt noch okay. Wenn man alleine unterwegs ist und Kopfhörer im Ohr hat, wäre das der Zeitpunkt für Punk, harten Metal oder Protestlieder aus den Siebzigern/Achtzigern. Alternativ Helene Fischer, um sich über was anderes aufzuregen als die Sonne. Ich war nicht alleine, hatte keine Kopfhörer, aber eine gute Grundlage in Form von jahrelang antrainiertem Stoismus. Das hilft ungemein bei stupidem Vorsichhingestapfe.
Ab Kilometer 18 werden die Beine schwer und die leise geflüsterten Flüche derber. Hunger hat meinen keinen, aber Durst. Sehr viel Durst. Das Wasser im Rucksack ist mollig warm; wie Tee ohne Geschmack. Es tut trotzdem gut, wenn auch die Wirkung nicht lange anhält. Kaugummikauen hilft, aber auch das nur eine Zeitlang. Es ist irgendwie alles doof. Und es zieht sich. Alles zieht sich. Die Zeit zieht sich. Die Strecke auch. Man beneidet die Menschen im Bus, der mit wohltemperierten Innenraum auf der Straße vorbeifährt. Man beneidet die Leute auf den Fahrrädern, die viel schneller unterwegs sind und dazu noch ein bisschen Fahrtwind genießen können. Am meisten beneidet man die Leute, die gerade zuhause im Schatten liegen und es sich gut gehen lassen.
Die letzten fünf Kilometer freut man sich, dass man das auch bald darf: faul im Schatten liegen, barfuß, ein kühles Getränk an der Seite und ein Eis in der Hand. Ein halber Kilometer geht sogar durch den Wald, eine kurze Strecke, auf der man sich abkühlen kann. Es hilft nur bedingt. Dann geht es in Richtung Ziel über einen Weg durch die Felder. Es ist heiß, die Felder sind verdorrt und dieses Bild bewirkt, dass es einem gleich nochmal heißer vorkommt. Irgendwann vibriert die Uhr am Handgelenk: 25 Kilometer. Das ist einerseits nicht schlecht, andererseits (da kommt der Pessismist bei mir durch) würde das beim offiziellem Marsch bedeuten: nochmal fünf Kilometer bis zum Ziel. Mir fehlen hier völlig die kompetitiven Gene. Ich denke mir nicht "Auf gehts! Das schaffe ich!". Stattdessen fluche ich, bin genervt, alles ist scheiße. Mist. Was soll dieser Rotz? Argh!
Dann denke ich an die armen Schweine, die sich für die 42 Kilometer-Variante angemeldet haben. Da sind es noch ein paar Kilometer mehr. Die Leute, die die 55-Kilometer-Version laufen, erkläre ich für völlig irre. Beim Blick auf die Uhr die Zahl 25 zu lesen und zu wissen, dass man somit noch nicht mal die Hälfte der Strecke geschafft hat... wer das ohne hysterischen Anfall hinbekommt, hat meinen größten Respekt. Und die Leute, die solche Aktionen wie "100 Kilometer in 24 Stunden" durchziehen - was stimmt nicht mit denen?
25,4 Kilometer. Am Ziel. Ernsthafte Bedenken, ob ich mich hinsetzen soll, weil: irgendwann muss ich ja wieder aufstehen und ich bin mir nicht sicher, ob ich das schaffe. Ich setze mich trotzdem hin. Beim Öffnen der Schnürsenkel meine ich, ein leises Zischgeräusch zu vernehmen. Ich ziehe ganz vorsichtig die Schuhe aus und die Socken von den Füßen. Es erinnert an die Szene aus Star Wars, als Darth Vader der Helm abgenommen wird und tatsächlich sehen auch meine Füße aus wie Anakin Skywalker in dem Moment. Aber: keine Blasen! Merci, liebe Merino-Schafe! Ihr seid die Besten!
Aufstehen war tatsächlich nicht einfach. Es wurde auch im Verlauf des Abends nicht einfacher. Duschen tat gut. Die Belohnungspizza war lecker. Aber am Besten war das Bett. Schon vorher war toll, als es merklich abkühlte. Keine Tropennacht mehr! Großartig. Und dann: liegen. Mit Kissen. Decke. Seitenschläferkissen. Das Fenster offen, Musik von den Schrebergärten weht herein. Noch ein paar Minuten Songs raten, aber dann fallen die Augen zu und die letzten Schritte des Tages führen in das Land der Träume. Wieso gibt es eigentlich keinen "Mammutschlaf"? Das wäre weniger anstrengend, wobei auch das nicht so ganz stimmt. Ich bin ein guter Schläfer, aber irgendwann ist dann auch mal gut und ich stehe auf. Beim Mammutschlaf müsste ich liegen bleiben und weiterschlafen. Würde mich bestimmt auch nerven. Vielleicht sind alle Dinge, die "Mammut" im Namen haben einfach nichts für mich. Andererseits auch logisch. Es impliziert, dass man etwas ausgiebiger macht, als üblich. Logisch ist das dann früher oder später nervig. Hat ja sicher seine Gründe, warum man ansonsten nicht so übertreibt mit diesen Aktionen.
Der heutige Sonntag steht im Zeichen der Rekonvaleszenz. Kein Lauf, keine Radtour. Nur faul rumliegen, lesen, TV, Frühstück, vielleicht ein Eis später, Katze kraulen. Und ein bisschen jammern, weil alles weh tut. Es bleibt die Erkenntnis, dass die 30 Kilometer Ende August auf jeden Fall machbar, dass 42 Kilometer für Angeber, 55 Kilometer für Streber und 100 Kilometer für Psychopaten reserviert sind. Und dass ich solche Aktionen nicht jedes Wochenende brauche. Aber vielleicht ein-, zweimal im Jahr? Schauen wir mal, wie das beim offiziellen Event sein wird. Mit ganz vielen anderen Menschen. Und ein paar Höhenmetern. Und überhaupt.
Schade übrigens, dass es keine Hüte für Ellbogen gibt. Da reagiert mein Körper anscheinend sensibel auf Sonneneinstrahlung. Sonnenbrand auf den Ellbogen hatte ich noch nie, habe das auch nie als Problem wahrgenommen, wurde nun aber eines besseren belehrt und kann sagen: auch Ellbogen sind Aspiranten für Sonnenbrand.
Ab Kilometer 15 wird es ein bisschen nervig. Man hat die ersten zwei Liter Wasser schon intus, außerdem ein kleines Vesper, aber keinerlei Lust mehr auf Sonne. Laufen ist an dem Punkt noch okay. Wenn man alleine unterwegs ist und Kopfhörer im Ohr hat, wäre das der Zeitpunkt für Punk, harten Metal oder Protestlieder aus den Siebzigern/Achtzigern. Alternativ Helene Fischer, um sich über was anderes aufzuregen als die Sonne. Ich war nicht alleine, hatte keine Kopfhörer, aber eine gute Grundlage in Form von jahrelang antrainiertem Stoismus. Das hilft ungemein bei stupidem Vorsichhingestapfe.
Ab Kilometer 18 werden die Beine schwer und die leise geflüsterten Flüche derber. Hunger hat meinen keinen, aber Durst. Sehr viel Durst. Das Wasser im Rucksack ist mollig warm; wie Tee ohne Geschmack. Es tut trotzdem gut, wenn auch die Wirkung nicht lange anhält. Kaugummikauen hilft, aber auch das nur eine Zeitlang. Es ist irgendwie alles doof. Und es zieht sich. Alles zieht sich. Die Zeit zieht sich. Die Strecke auch. Man beneidet die Menschen im Bus, der mit wohltemperierten Innenraum auf der Straße vorbeifährt. Man beneidet die Leute auf den Fahrrädern, die viel schneller unterwegs sind und dazu noch ein bisschen Fahrtwind genießen können. Am meisten beneidet man die Leute, die gerade zuhause im Schatten liegen und es sich gut gehen lassen.
Die letzten fünf Kilometer freut man sich, dass man das auch bald darf: faul im Schatten liegen, barfuß, ein kühles Getränk an der Seite und ein Eis in der Hand. Ein halber Kilometer geht sogar durch den Wald, eine kurze Strecke, auf der man sich abkühlen kann. Es hilft nur bedingt. Dann geht es in Richtung Ziel über einen Weg durch die Felder. Es ist heiß, die Felder sind verdorrt und dieses Bild bewirkt, dass es einem gleich nochmal heißer vorkommt. Irgendwann vibriert die Uhr am Handgelenk: 25 Kilometer. Das ist einerseits nicht schlecht, andererseits (da kommt der Pessismist bei mir durch) würde das beim offiziellem Marsch bedeuten: nochmal fünf Kilometer bis zum Ziel. Mir fehlen hier völlig die kompetitiven Gene. Ich denke mir nicht "Auf gehts! Das schaffe ich!". Stattdessen fluche ich, bin genervt, alles ist scheiße. Mist. Was soll dieser Rotz? Argh!
Dann denke ich an die armen Schweine, die sich für die 42 Kilometer-Variante angemeldet haben. Da sind es noch ein paar Kilometer mehr. Die Leute, die die 55-Kilometer-Version laufen, erkläre ich für völlig irre. Beim Blick auf die Uhr die Zahl 25 zu lesen und zu wissen, dass man somit noch nicht mal die Hälfte der Strecke geschafft hat... wer das ohne hysterischen Anfall hinbekommt, hat meinen größten Respekt. Und die Leute, die solche Aktionen wie "100 Kilometer in 24 Stunden" durchziehen - was stimmt nicht mit denen?
25,4 Kilometer. Am Ziel. Ernsthafte Bedenken, ob ich mich hinsetzen soll, weil: irgendwann muss ich ja wieder aufstehen und ich bin mir nicht sicher, ob ich das schaffe. Ich setze mich trotzdem hin. Beim Öffnen der Schnürsenkel meine ich, ein leises Zischgeräusch zu vernehmen. Ich ziehe ganz vorsichtig die Schuhe aus und die Socken von den Füßen. Es erinnert an die Szene aus Star Wars, als Darth Vader der Helm abgenommen wird und tatsächlich sehen auch meine Füße aus wie Anakin Skywalker in dem Moment. Aber: keine Blasen! Merci, liebe Merino-Schafe! Ihr seid die Besten!
Aufstehen war tatsächlich nicht einfach. Es wurde auch im Verlauf des Abends nicht einfacher. Duschen tat gut. Die Belohnungspizza war lecker. Aber am Besten war das Bett. Schon vorher war toll, als es merklich abkühlte. Keine Tropennacht mehr! Großartig. Und dann: liegen. Mit Kissen. Decke. Seitenschläferkissen. Das Fenster offen, Musik von den Schrebergärten weht herein. Noch ein paar Minuten Songs raten, aber dann fallen die Augen zu und die letzten Schritte des Tages führen in das Land der Träume. Wieso gibt es eigentlich keinen "Mammutschlaf"? Das wäre weniger anstrengend, wobei auch das nicht so ganz stimmt. Ich bin ein guter Schläfer, aber irgendwann ist dann auch mal gut und ich stehe auf. Beim Mammutschlaf müsste ich liegen bleiben und weiterschlafen. Würde mich bestimmt auch nerven. Vielleicht sind alle Dinge, die "Mammut" im Namen haben einfach nichts für mich. Andererseits auch logisch. Es impliziert, dass man etwas ausgiebiger macht, als üblich. Logisch ist das dann früher oder später nervig. Hat ja sicher seine Gründe, warum man ansonsten nicht so übertreibt mit diesen Aktionen.
Der heutige Sonntag steht im Zeichen der Rekonvaleszenz. Kein Lauf, keine Radtour. Nur faul rumliegen, lesen, TV, Frühstück, vielleicht ein Eis später, Katze kraulen. Und ein bisschen jammern, weil alles weh tut. Es bleibt die Erkenntnis, dass die 30 Kilometer Ende August auf jeden Fall machbar, dass 42 Kilometer für Angeber, 55 Kilometer für Streber und 100 Kilometer für Psychopaten reserviert sind. Und dass ich solche Aktionen nicht jedes Wochenende brauche. Aber vielleicht ein-, zweimal im Jahr? Schauen wir mal, wie das beim offiziellen Event sein wird. Mit ganz vielen anderen Menschen. Und ein paar Höhenmetern. Und überhaupt.
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Samstag, 5. Juli 2025
Uff
Trotz heftiger Müdigkeit am Abend doch noch auf ein Stadtfest gegangen. Es spielten ein paar Lokalmatadoren und es ist so ein bisschen Ritual, dort jedes Jahr aufzuschlagen. Die Band hat schon bessere Tage gesehen, aber für einen Zwangsneurotiker ist es großartig dort: man kennt jeden der gespielten Songs, jede Pointe jedes gesprochenen Satzes wiederholt sich jedes Jahr aufs neue... als Autist mit Ausprägungen wie bei Rain Man könnte man problemlos auf dieses Konzert. Es gibt keinerlei Überraschungen. Die machen das allerdings auch schon viele Jahre, was man ihnen auch ansieht. Da war viel Rock'n Roll in Kombi mit Sex und Drugs dabei. Und bei jedem Konzert stehen ganz vorne auch ein paar Damen, die hoffen, dass das mit dem Sex noch aktuell ist. Ich bin mir da beispielsweise beim Bassisten nicht sicher, allerdings habe ich letztens auch ein Foto von Angus Young mit Frau gesehen und wahrscheinlich poliert die auch andere Dinge als nur seine Gitarre.
Die Damen vor der Bühne gestern hätten sicher auch gerne ein bisschen poliert, aber ich befürchte, die Zeiten sind vorbei. Für beide Seiten - sowohl vor, wie auch auf der Bühne. Das kann nicht mal mehr der viele Jacky-Cola richten, der von der Band gerne und ausgiebig genossen wird. Vielleicht bringt der die Synapsen in Stimmung, aber dann hapert es an Funktionalität. Wenn eventuell weniger Cola-Whiskey zum Einsatz käme, aber jede Band hat die Groupies, die sie verdient und es ist sicher nicht einfach, die Grenze zwischen "Yeah, lass uns loslegen - so wie früher! Geil!" und dem, von dem der Urologe gesprochen hat, als er meinte "man wird nicht jünger".
Keine Ahnung, wie es ausging. Bin kurz vor Ende gegangen. Das letzte Lied (Robbie Williams "Angels". Wie immer) habe ich auf dem Weg zum Auto gehört.
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Heute Morgen dann los zur Übungswanderung für den Mammutmarsch Ende August. Etwas über fünfeinhalb Stunden später (und es war nicht mal die volle Distanz) kann ich nur eins sagen: Uff.
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Gerade eben eine Belohnungspizza gehabt. Das wars dann aber auch für heute, denn auch wenn ich mich wiederhole: Uff.
Die Damen vor der Bühne gestern hätten sicher auch gerne ein bisschen poliert, aber ich befürchte, die Zeiten sind vorbei. Für beide Seiten - sowohl vor, wie auch auf der Bühne. Das kann nicht mal mehr der viele Jacky-Cola richten, der von der Band gerne und ausgiebig genossen wird. Vielleicht bringt der die Synapsen in Stimmung, aber dann hapert es an Funktionalität. Wenn eventuell weniger Cola-Whiskey zum Einsatz käme, aber jede Band hat die Groupies, die sie verdient und es ist sicher nicht einfach, die Grenze zwischen "Yeah, lass uns loslegen - so wie früher! Geil!" und dem, von dem der Urologe gesprochen hat, als er meinte "man wird nicht jünger".
Keine Ahnung, wie es ausging. Bin kurz vor Ende gegangen. Das letzte Lied (Robbie Williams "Angels". Wie immer) habe ich auf dem Weg zum Auto gehört.
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Heute Morgen dann los zur Übungswanderung für den Mammutmarsch Ende August. Etwas über fünfeinhalb Stunden später (und es war nicht mal die volle Distanz) kann ich nur eins sagen: Uff.
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Gerade eben eine Belohnungspizza gehabt. Das wars dann aber auch für heute, denn auch wenn ich mich wiederhole: Uff.
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Freitag, 4. Juli 2025
Sonnenschutzmütze und Merino-Socken
Endlich mal wieder einigermaßen geschlafen. Was für ein Unterschied, wenn die Temperatur in der Nacht in einen erträglichen Bereich rutscht. Auch ohne Wecker um halb Sieben aufgewacht und somit um Sieben für einen kurzen Morgenlauf losgezogen. Ganz so kurz sollte der aber nicht werden: die Uhr vergibt dieses Wochenende Punkte für einen 5 Kilometer-Lauf, ergo stand ein 5 Kilometer-Lauf auf dem Plan. Es wurden am Ende sechs Kilometer und die meiste Zeit ging es wunderbar. Heute waren nicht die Knie das Problem (zumindest nicht das größte), sondern die Kondition. Die ist eigentlich gar nicht schlecht, aber anscheinend ist Laufen auf eine andere Art anstrengend als zB. Radfahren. Da war ich gestern unterwegs und auch nach einer Stunde war das noch völlig okay (gut, es waren keine Wettkampfzeiten und Jan Ulrich hätte dafür damals keine Blutkonserve aus dem Eisfach geholt, aber trotzdem). Der Lauf wiederum trieb den Puls ganz schön nach oben. Nun denn, dann ist dem eben so. Verbrennt dafür auch einiges an Kalorien, die man später verfuttern darf. Hat ja auch was.
Danach kurz unter die Dusche und los zum Supermarkt. Die Einkaufsliste war kurz und ich schnell durch. Perfekt. Nach Hause, das Zeug verräumt und gleich wieder los. Diesmal zum Sportartikel-Discounter. Auch hier war der Zettel eigentlich kurz: eine Mütze mit diesem Lappen für den Nacken als Sonnenschutz und einen Blick auf die vorrätigen Radschuhe werfen. Letzteres entfiel, denn die haben sie nicht im Laden. Man muss an einem Terminal nach den/m gewünschten Modell/en schauen, die dann aus dem Lager geholt werden. Das war mir zu aufwändig. Also nur Mütze. Und wenn schon, könnte ich auch gleich nach guten Wandersocken schauen, denn mit Socken steht und fällt eine Wanderung. Sind die Socken schlecht, gibt es Blasen und mit den Blasen kommen die Schmerzen und das ist dann nicht schön. Es gibt Wandersocken aus Merinowolle. Das schien mir eine gute Idee, denn wenn Merinoschafe eines nicht haben, dann sind es Blasen an den Hufen. Das spricht eindeutig für diese Socken ...die somit im Einkaufskorb landeten. Außerdem noch zwei kurze Hosen und viele Riegel: einige sinnvoll (Energie und so), einige weniger (Nougat? WTF sucht das bei einem Sportdiscounter?). Außerdem noch Sonnencreme in kleiner Packung. Alles in allem wurde es trotz Mini-Einkaufsliste ein Einkauf im dreistelligen Euro-Bereich. Das passiert mir jedes verdammte Mal.
Diese Wandersacheneinkaufsorgie hat aber auch einen Grund: zum einen der Mammutmarsch Ende August und ein Test-Mini-Mammutmarsch morgen. Der findet in voller Montur, mit Rucksack und allem Pipapo statt. Also auch mit guten Wandersocken (Merinos - ich zähle auf Euch!), genug zu trinken, Energie-Gel (heute gekauft; es waren nicht nur Riegel), Ersatzshirt (nicht gekauft. Davon habe ich mehr als genug) und Ersatzsocken (Nicht-Merino. So als direkter Vergleich, wer sich besser schlägt). Und natürlich der hässlichen, aber hoffentlich sonnenschützenden Mütze nebst Nackenlappen. Bin gespannt.
Großer Vorteil der Tour morgen: es geht Richtung Stadt. Wenn alles mistig ist, fährt von da eine S-Bahn zurück. In die würde ich mich ohne Skrupel setzen, wenn mich alles komplett ankekst (oder wenn die Merino-Socken versagt haben. Oder mir schlecht ist von diesem Energie-Gel). Aber ich lasse mich überraschen.
Danach kurz unter die Dusche und los zum Supermarkt. Die Einkaufsliste war kurz und ich schnell durch. Perfekt. Nach Hause, das Zeug verräumt und gleich wieder los. Diesmal zum Sportartikel-Discounter. Auch hier war der Zettel eigentlich kurz: eine Mütze mit diesem Lappen für den Nacken als Sonnenschutz und einen Blick auf die vorrätigen Radschuhe werfen. Letzteres entfiel, denn die haben sie nicht im Laden. Man muss an einem Terminal nach den/m gewünschten Modell/en schauen, die dann aus dem Lager geholt werden. Das war mir zu aufwändig. Also nur Mütze. Und wenn schon, könnte ich auch gleich nach guten Wandersocken schauen, denn mit Socken steht und fällt eine Wanderung. Sind die Socken schlecht, gibt es Blasen und mit den Blasen kommen die Schmerzen und das ist dann nicht schön. Es gibt Wandersocken aus Merinowolle. Das schien mir eine gute Idee, denn wenn Merinoschafe eines nicht haben, dann sind es Blasen an den Hufen. Das spricht eindeutig für diese Socken ...die somit im Einkaufskorb landeten. Außerdem noch zwei kurze Hosen und viele Riegel: einige sinnvoll (Energie und so), einige weniger (Nougat? WTF sucht das bei einem Sportdiscounter?). Außerdem noch Sonnencreme in kleiner Packung. Alles in allem wurde es trotz Mini-Einkaufsliste ein Einkauf im dreistelligen Euro-Bereich. Das passiert mir jedes verdammte Mal.
Diese Wandersacheneinkaufsorgie hat aber auch einen Grund: zum einen der Mammutmarsch Ende August und ein Test-Mini-Mammutmarsch morgen. Der findet in voller Montur, mit Rucksack und allem Pipapo statt. Also auch mit guten Wandersocken (Merinos - ich zähle auf Euch!), genug zu trinken, Energie-Gel (heute gekauft; es waren nicht nur Riegel), Ersatzshirt (nicht gekauft. Davon habe ich mehr als genug) und Ersatzsocken (Nicht-Merino. So als direkter Vergleich, wer sich besser schlägt). Und natürlich der hässlichen, aber hoffentlich sonnenschützenden Mütze nebst Nackenlappen. Bin gespannt.
Großer Vorteil der Tour morgen: es geht Richtung Stadt. Wenn alles mistig ist, fährt von da eine S-Bahn zurück. In die würde ich mich ohne Skrupel setzen, wenn mich alles komplett ankekst (oder wenn die Merino-Socken versagt haben. Oder mir schlecht ist von diesem Energie-Gel). Aber ich lasse mich überraschen.
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