Donnerstag, 15. September 2022
Achtsam

Wenn Chirurgen einen Eingriff erklären, klingt das üblicherweise halb so dramatisch. Wenn dann aber von mehr als drei Stellen die Rede ist, die "kurzfristig abgeklemmt" werden müssen und dann noch eine Drainage hier, eine dort und falls hier es da einflutet, vielleicht noch eine. Und der übriggebliebene Rest eines aus Laiensicht nicht ganz unwichtigen Organs (welches Organ ist aber aus Laiensicht schon unwichtig außer dem Blinddarm) wird dann irgendwie zusammengenäht und soll fortan so gut wie möglich die Funktionen übernehmen, die vorher ein komplett vorhandenes, wenn aus tumorbelastetes Organ inne hatte? Ich bin kein Chirurg, aber es klingt nach einer Herausforderung. Aber hey, genau auf dem Prinzip basierte Maverick und siehe da (Vorsicht, Spoiler!) - da hat es auch funktioniert. Also sind wir guter Dinge und da ich in der Reihenfolge der potentiellen Organspender auf Platz 3 rangiere, bin ich diesbezüglich auch guter Dinge.

Ansonsten.. Puh. Gemischt, würde ich sagen. So lange war ich gefühlt nicht aus dem Rennen. Es geht eigentlich ganz okay, aber dann auch wieder nicht und dann doch wieder, aber nie so, um wieder ins Rennen einzusteigen. Ich weiß auch nicht, und das muss ich mir irgendwie eingestehen, ob das überhaupt wieder geht.

Jetzt schauen wir aber erst mal, dass die Mädels und Jungs mit den scharfen Messern nächste Woche ein gutes Ergebnis hinkriegen und dann schauen wir weiter.

Und ich bin am Freitag morgen achtsam. Bin gespannt.

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Sonntag, 13. Dezember 2020
Ein sonniger Tag

Nach einem eher grauen Morgen dann doch noch ein herrlich sonniger Tag. So muss das sein, an einem Tag wie diesem. Den grauen Morgen auf dem Rad, den sonnigen Mittag spazierend an der frischen Luft und gechillt auf der Couch verbracht. Sonntage, wie man sie mag. Deshalb auch keine Gedanken an das was da in den nächsten Wochen noch so alles kommt. Das erste Drama dürften die nächsten beiden Tage werden. Ich habe heute mit einer Bekannten gesprochen, die bei einem Elektrodiscounter arbeitet. Dieser wird ab Mittwoch auch geschlossen, weshalb man für die nächsten zwei Tage den absoluten Ausnahmezustand erwartet. Die Angestellten haben ein bisschen Angst davor und ich leide mit ihnen. Natürlich gibt es ein Hygienekonzept und natürlich wird auf Sicherheit geachtet. Aber auf der Straße davor werden sich sicher wieder enorme Menschenmengen ansammeln und diese sind dann irgendwann auch im Laden.

Bei uns wird es dieses Jahr keine Geschenke geben. Darauf haben wir uns heute verständig. Es ist schon so viel Mist passiert - wer weiß, was man da noch so bekommen hätte. Und vielleicht gar nicht wollte.

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Samstag, 12. Dezember 2020
Post-Corona-Sozialphobie

Ab heute gibt es nun auch bei uns Ausgangsbeschränkungen. Tagsüber mit so wenig Leute wie möglich aus maximal zwei Haushalten, ab zwanzig Uhr geht gar nichts mehr und man darf auch nicht einfach so raus, sprich: für mich ändert sich rein gar nichts. Allerhöchstens, dass ich zukünftig beim Einkaufen noch genervter sein werde als eh schon. Weihnachtsshopping hatte ich eh nicht geplant und nun die perfekte Ausrede, es auch wirklich nicht zu tun. Allerdings habe ich auch weiterhin keine Idee bezgl. Geschenken, aber das ist ja ein ganz anderes Thema.

Wird eh noch spannend, wie sich das mit Heilig Abend entwickelt. Ich gehe mal davon aus, dass die Familienfeier nicht stattfinden wird. Ich bin nicht böse deshalb. Andererseits wird dieses Einsiedler-Dingens immer exzessiver und auch ein bisschen gefährlich. Irgendwann werde ich doch mal wieder mehr unter Menschen müssen und hab so ein bisschen die Befürchtung, dass ich es dann nicht mehr kann. Das soziale Leben verlernt. Könnte passieren. Aber ich gehe davon aus, dass ich dann nicht alleine mit dem Problem sein werde. Bestimmt gibt es dann Selbsthilfegruppen. Hallo, ich bin Jürgen und ich bin Post-Corona-Sozialphobiger. Hallo Jürgen.

Vorerst genieße ich aber mein Ausgangsbeschränkungsinitiertes Einsiedlertum.

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Freitag, 11. Dezember 2020
No Go Go Go

Aus dem Halbmarathon wurde leider nichts. Am Ende fehlten knapp 2,5 Kilometer. Nicht wirklich viel, aber halt eben doch nicht gepackt. Eine leichte Erkältung, Rotwein in den Tagen davor, am Ende eine blutende Blase am Zehen... die Liste der Ausreden ist natürlich lang. Andererseits weiß ich, dass es für mich zu schaffen ist und dann auch in einer ganz okayen Zeit. Ich bleibe also dran. Nur schade, dass es vor dem magischen Termin nicht klappen wird. Aber was solls: in diesem Jahr ist ja vieles anders. DAS zählt definitiv als Ausrede.

Andererseits: wer kennt sie nicht, die Bilder, wie jemand mit letzter Kraft ins Ziel wankt, nicht mehr Herr seiner Sinne, direkt nach der Ziellinie umgekippt und tot. Diesen Ehrgeiz hatte ich noch nicht - obwohl ich alle Rocky-Filme bis auf den letzten gesehen habe. Ich bin dann wohl eher wie Rocky bei Rocky 3 im ersten Drittel. Nur ohne Anwesen und viel Kohle.

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Donnerstag, 10. Dezember 2020
Facility Management and Vaccination Consulting

Anfang September war ich im Krankenhaus und wegen Fieber und ausstehendem Testergebnis auf der Isolierstation. Damals waren noch zwei weitere Personen „in der geschlossenen“, man sah das auch aus Kliniksicht noch recht locker. Stand gestern sind in dieser Isolierstation 19 Personen, nicht notwendige Operationen wurden abgesagt. Zeitgleich erklärt ein Typ hier aus dem Ort, wie das ist mit den Impfungen, wie schlimm, gefährlich, unmenschlich und vom Deep State gelenkt das alles sei. Er ist informiert, ein russischer Online Kanal ist neben Servus TV seine Nachrichtenquelle.
Meines Wissens hat er keine Junkie-Karriere hinter sich und dürfte somit schon am korrekten Setzen einer Spritze scheitern. Er kennt aber das Wort „Gen“ und weiß, dass das im Zusammenhang mit Nahrung oder Impfungen etwas Böses ist. Das ist insofern erstaunlich, weil seiner Rechtschreibung nach „Gen“ durchaus auch „Gehen“ sein könnte und da wäre die Bedeutung im Zusammenhang mit Nahrung oder Impfstoffen eine gänzlich andere. „Gehen“ tut er bei seiner täglichen Arbeit auch sicher häufiger als dass er in Berührung mit Genen kommt - zumindest im wissenschaftlich-forschenden Sinn. Er kümmert sich hauptberuflich um die Instandhaltung eines Gebäudes, also Lampen tauschen, nach der Heizung schauen und prüfen, ob am Router die Lämpchen blinken. In den Pausen und seiner Freizeit widmet er sich der Impfstoffforschung. Und Cosplay. Demnächst will er sich eine Verkleidung als „Zerstörer der Menschheit“ machen. Dafür bräuchte er ja nur eine Hornbrille und die Haare werden zur Seite gekämmt. Ähnlichkeit mit Bill Gates hatte er ja schon immer. Also äußerlich! Nur äußerlich! Er mag nämlich Menschen und deshalb warnt er sie auch ausgiebig. Und postet eifrig Videos auf den sozialen Medien.

Eventuell sind es solche Typen, weshalb nun 19 Leute auf der Isolierstation abhängen müssen und OPs verschoben werden. Ich kann mich natürlich ich irren. Passiert mir öfter mal: ich dachte auch im Sommer, dass die Leute zumindest ansatzweise wieder zur Vernunft kommen könnten. Tja.

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Mittwoch, 9. Dezember 2020
Go Go Go

Eigentlich war der Plan, bis Ende des Jahres einen Halbmarathon in einer akzeptablen Zeit zu laufen. Ich war tatsächlich auch fleißig und habe trainiert. Also quasi wie Kai Pflaume. Dann kam der Sommer und Drinks und Biketouren, aber ich kam wieder in Spur - bis zu dem ungeplanten Krankenhausaufenthalt, der auch im Anschluss eine kleine Zwangspause nach sich zog. Auch da kam ich irgendwann wieder rein und eigentlich bin ich so fit wie in den letzten Jahrzehnten nicht. Nur für einen Halbmarathon würde es nicht reichen; zumindest nicht in einer akzeptablen Zeit. Nun neigt sich das Jahr seinem Ende entgegen und überhaupt stehen noch denkwürdige Tage an, weshalb ich überlege, ob ich nicht doch einen Halbmarathon wage. Keinen offiziellen, die gibt es momentan ja auch gar nicht (was eine super Entschuldigung ist, aber keine zufriedenstellende), aber so für mich alleine. Einfach mal los und die Strecke laufen. Zeit sollte dann eher zweitrangig sein. Das Ganze idealerweise noch diese Woche - was machbar ist, denn ich habe die nächsten Tage frei.
Dieser Plan kam mir heute so in den Sinn und es kann gut sein, dass ich das auch tatsächlich tue. Okay, das Wetter ist nicht das Beste dafür, aber Ausreden finden sich immer. Und noch etwas auf der persönlichen ToDo-Liste abhaken würde sicherlich auch gut tun. Die Motivation ist also einigermaßen da; ob es umgesetzt wird, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Es bleibt spannend.

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Dienstag, 8. Dezember 2020
Ich.Muss.Mich.Zurückhalten.Nicht.Mehr.Kommentieren!

Klappt leider nur nicht immer. So auch nicht bei einem Bekannten, der gerade auf so einem „Liebe Dich selbst, Liebe alle anderen, Liebe die Liebe, das Leben und die Lust“-Trieb ist und der Meinung ist, dass auch Vollpfosten Liebe verdient haben, egal wie vollpfostig die Leute sind. Der Meinung bin ich nicht und habe mich erdreistet, einen Idioten dort Idiot zu nennen. Das scheint in den Augen des Bekannten ein Wort mit zuwenig Liebe zu sein und ich möge doch auch anderen eine eigene Meinung zugestehen und überhaupt. Natürlich gönne ich den Typen eine eigene Meinung, aber wenn Meinung auf Fakten trifft, kann es nur einen Gewinner geben und wer das anders sieht, ist ein Idiot. Fakt. Mag sein, dass da die Liebe fehlt, aber damit kann ich leben. Mit einer Diskussion zu diesem Thema aber nicht, weshalb ich mir wahrscheinlich sehr viele neue Feinde gemacht habe, als ich den von mir begonnenen Kommentarstrang gelöscht habe. War denen bestimmt auch zuwenig Liebe. Tja, damit muss ich leben.

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Montag, 7. Dezember 2020
Weihnachten 2020 - Die Planungen

Die Weihnachtsplanungen laufen, bzw. sollten eigentlich laufen, nur: man kann ja gerade nicht planen. Sollte die Familie zusammenkommen, wären es zu viele Haushalte und nach dazu Haushalte, die so verzweigte Außenkontakte haben, dass die Grundidee der „zwei Haushalte“ völlig ad absurdum geführt wäre. Immerhin scheint der Wahnsinn noch nicht völlig in der erweiterten Familie ausgebrochen sein, also doch, schon, aber nicht in Sachen Virus und deshalb sieht man das realistisch: man muss zum einen schauen, was die Zahlen machen, was wir machen und letztlich was machbar ist oder machbar sein wird. Entschieden ist schon mal das kulinarische: es wird lokal geordert und entweder geholt oder gebracht. Kein Kochstress und da ich den Laden kenne, wo geplant geordert wird, ist es auch fulminant lecker. Dass nicht selbst gekocht wird, liegt aber nicht an Corona, sondern ist bedingt durch einen Unfall meiner Mutter, der nicht so tragisch ist, aber sie beim Ausüben der Küchentätigkeit so sehr behindert, dass es einfach nicht geht. Und weder mir noch jemandem anderen will sie das Küchenkommando übergeben. Dann halt nicht, müssen eben erfahrene Externe ran. Quasi wie bei EY bei Wirecard. Kann dann ja nur gut werden.

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Sonntag, 6. Dezember 2020
HoHoHo. Fröhlichen Nikolaus-Tag allerseits

Gestern in der Stadt gewesen. Um die Schausteller vor dem Schlimmsten zu bewahren, dürfen vereinzelt Stände aufmachen und dies über die ganze Stadt verteilt. Es ist keine gute Idee: die Schlangen erinnern an den ersten McDonalds in Moskau, auf den Plätzen sind viel zu viele Menschen und überhaupt ist überall viel zu viel los. Das Experiment wurde dann auch nach einer knappen viertel Stunde und einem Backfischbrötchen beim erstaunlich leeren Nordsee-Laden (Außenverkauf. Ich war in dem Moment der einzige) beendet. Es machte einfach keinen Spaß, sondern im Gegenteil richtig Stress. Erfreuliches Detail: die Maskenpflicht wird kontrolliert und immerhin auf den Plätzen auch ziemlich gut eingehalten. Danke dafür.

So oder so wirft mich das aber wieder in ein Dilemma: Weihnachtseinkäufe online oder den lokalen Handel unterstützen. Ich versuche, das zu verbinden und bei lokale Händlern das in bestmöglicher Art und Weise online zu erledigen. Aber den klassischen Weihnachtsgeschenkekauf wird es bei mir dieses Jahr nicht geben - was sich nahtlos an die letzten Jahrzehnte anschließt.

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Freitag, 4. Dezember 2020
Wenn der Nachbar abends klingelt

Es klingelt, der Nachbar steht vor der Tür. Ob ich mal zehn Minuten Zeit habe, ich möge doch rauskommen, er will mir was zeigen. In solchen Momenten wird man nervös; das ist wie bei einer Polizeikontrolle: eigentlich weiß man, dass man nichts verbrochen hat, keine illegalen Sachen oder Leichen im Kofferraum (wobei man die Leiche ja irgendwie auch zu den illegalen Sachen zählen könnte, bin aber kein Jurist: vielleicht ist Leichen im Kofferraum zu transportieren legal, solange man nicht Schuld daran ist, DASS es eine Leiche ist), zu schnell gefahren ist man auch nicht und für den Juwelenraub können sie unmöglich Beweise haben. Trotzdem hat man dieses mulmige Gefühl. Und genauso wars beim Nachbarn. Hab ich in letzter Zeit meinen Müll in seinen Garten geworfen? Ist die Tochter schwanger und ich muss zum Vaterschaftstest? Hab ich versehentlich seinen Zaun umgefahren? All das kann ich klipp und klar verneinen: kein Müll im Garten, die Tochter nicht angefasst, der Zaun ist tipptopp in Ordnung. Letztendlich geht es eine Gemarkungsgeschichte und weil ich ein netter Nachbar bin, kann er meinetwegen machen, was er will. Na, nicht unbedingt alles, aber das was er wollte, sollte schon okay sein.

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