Dienstag, 24. Juni 2025
Akzeptanz gilt nur für eine Teilstrecke

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! Das Ticket gilt nur für eine Teilstrecke

Morgens, kurz vor 6 Uhr sind die Autobahnen schon gut besucht, aber noch weitestgehend unfallfrei. Nein, das stimmt nicht: meine ursprüngliche Strecke, die ich aus einem Bauchgefühl nicht nahm, ist mittlerweile gesperrt. Ich wäre immerhin relativ weit vorne im Stau gestanden und hätte nur eine Stunde mehr gebraucht. Auf der Alternativstrecke, die ich heute morgen nahm, ging es einigermaßen. Viele Baustellen, ein bisschen Stau davor, aber im Großen und Ganzen war es okay. Nur lesen war schwer. Das mache ich immer ganz gerne in der Bahn. Dafür konnte ich ausgiebig Podcasts lauschen. Bei Fest & Flauschig bin ich wieder up to date, bei Betreutes Fühlen habe ich das erste Viertel oder so. Dabei ist das genau die richtige Folge für mich. Es geht um Aufschieben, Prokrastinieren, weshalb man Dinge nicht tut und vor allem, was man tun kann, damit man Dinge, die man bisher nicht getan hat, doch tut. Da ich aber auch eine Heimfahrt vor mir habe, kann ich mich dem Thema später widmen (ich schiebe es also quasi auf. Schwupp, und schon bin ich mittendrin). Ich werde wahrscheinlich viel Zeit haben. Die Ruhe des Morgens (und so richtig ruhig war da auch nicht) wird gewaltigen Blechlawinen gewichen sein. Ich sehe den Stau sonst immer von der S-Bahn aus und freue mich, weil ich nicht dort stehen muss, sondern in einer zwar ruckelnden, aber auf eine gewisse ruhrpottcharmige Art gemütlichen Bahn sitze und gen Hauptbahnhof tuckere - nicht wissend, was mich dort erwartet, aber frohen Mutes ein weiteres Abenteuer aus dem Hause Deutsche Bahn zu erleben. Heute verpuffte das Abenteuer schon, bevor es losging.

Was wohl die aktuellen Ereignisse sind? Die Hitze, könnte ich mir vorstellen. Vielleicht hat die Klimaanlage versehentlich doch funktioniert. So kann man ja keinen Zug auf die Strecke schicken! Oder das Personal erschien vollzählig. Hallo? So geht das nicht, streicht die Fahrt!

Nun denn, kann jetzt eh nichts dran ändern. Es lebe die Akzeptanz (Betreutes Fühlen: "Veränderung durch Akzeptanz". Folge vom 18.0Juli 2023)

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Montag, 23. Juni 2025
Kein Regen, kein Gewitter, keine Abkühlung

Den Temperaturen geschuldet sind die Katzis zu reinen Outdoor-Katzen mutiert. Zumindest die meiste Zeit. Zum Fressen oder für einen gepflegten Drink kommen sie kurz rein. Und natürlich kommt die kleine Katze mit nach oben, wenn ich ins Bett gehe, liest mit mir noch ein bisschen und verschwindet, wenn ich das Licht ausmache. Kurz darauf höre ich das Klackern der Klappe, sie geht also nach draußen.

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Der Upload auf "meinen" Server dauert länger als gedacht. Er bricht immer wieder ab, aber so langsam scheine ich das im Griff zu haben. Das sind Geburtsschmerzen; wenn alles oben ist und nur noch die Updates hochgeladen werden, geht das ruckzuck. Aber bis dahin müssen über 50 GB an Bildern vom Handy übers WLAN auf diesen Server gepackt werden. Das klingt beim Schreiben schon anstrengend; wie heftig muss das dann für das arme Handy, den gestressten Router und den schwer ackernden Server sein. Ihr habt mein vollstes Mitgefühl. Und die Leute von der NSA haben mein Mitgefühl. Sogar die KI dürfte mittlerweile kotzen bei der Menge an unnützen Katzen- und Essensbildern. Aber nun denn.

Ob die NSA überhaupt noch da ist? Der orange Diktator und der Ketamin-Lakaie haben doch auch dort gewütet. Ob mein ehemaliger Nachbar noch voller Stolz seinen Job ausführt? Er ist ein ziemlich hohes Tier dort und nun hat er wieder den Clown als Chef. Plus einen paar andere Idioten, eingesetzt vom Clown. Wie fühlt sich das wohl an, wenn man eigentlich stolz auf sein Land ist, das auch mit Leib und Leben verteidigt hat (ja, er war an der Front) und nun die "Werte" der Neuen vertreten muss. Kündigen würde gehen, aber was macht man mit einem rein militärischem Studium? Kann man das 1:1 auf die freie Wirtschaft übertragen? Ist die Leitung einer Horde Hedgefonds-Manager das gleiche, wie Vorgesetzter einer Brigade an High-Tech-Nachrichtendienstler zu sein? Hm, wahrscheinlich schon. Vielleicht ist es für so einen hohen Militär gar nicht so wichtig, wer ganz oben am Hebel sitzt. Am Job ändert sich wahrscheinlich wenig. Man hört halt ab, ballert mal hier, mal dort rum. Schießt auf Ziel A, B und C. Wer die Ziele definiert, ist egal. Vielleicht ist es wie bei einem Chirurgen: da wird halt operiert. Der Blinddarm kommt raus, völlig egal, wer die Klinik gerade leitet. Und wenn man sich plötzlich auf Herzchirurgie spezialisiert, weil der neue Klinikchef da eine tolle Reportage auf Foxnews gesehen hat... tja, dann werden eben Aorten neu vernäht und Herklappen getauscht.
Keine Ahnung, wo sich der ehemalige Nachbar aktuell rumtreibt. Er war eine Zeitlang der Chef eines Stützpunkts hier in Europa. Mittlerweile ist er anscheinend irgendwo in der Nähe meines Heaquarter-Arbeitsplatzes tätig. Gut möglich, dass er bei den aktuellen Aktionen seines "Chefs" die Finger und was sonst noch so im Spiel hatte und hat. Aber so richtig offiziell ist das alles natürlich nicht. Er weiß sicher mehr über mich als umgekehrt. Würde mich trotzdem interessieren, wie es ihm so geht mit allem, was so passiert.

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In der Nacht käme der Regen, Gewitter sogar. Und mit dem Regen, mit dem Gewitter käme die Abkühlung. Das haben sie gesagt, seit Tagen schon. Das hieß es schon am Freitag, als es zwar heiß, aber noch nicht so heiß wie gestern war. Und es war sehr heiß gestern. Aber nicht schlimm: in der Nacht kühlt es ja ab. Auf jeden Fall. Erst Regen und dann sogar Gewitter! Gewitter? Ja, Gewitter! Na dann kühlt es auf jeden Fall ab. Ein Glück, ist ja schon sehr heiß.

Es kam kein Gewitter. Noch nicht mal Regen. Es hat auch nicht abgekühlt. Lüften bringt auch nicht viel, denn jetzt ist sogar die frische Morgenbrise der letzten Tage verschwunden. Die Hitze steht, bewegt sich keinen Millimeter und am liebsten würde ich es genauso handhaben. Einfach stehen bleiben und keinen Millimeter bewegen. Aber selbst da kommt man ins Schwitzen.

Ich nehme übrigens Wetten bezüglich der Klimaanlagen in der Bahn für morgen an. Da bin ich unterwegs. Zur Option stehen:

a) sie ist schon die ganze Zeit kaputt
b) sie gibt erst während der Fahrt den Geist auf

Happy Monday, allerseits.

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Sonntag, 22. Juni 2025
Atemcoach meets Blink-Guru

Kurz nach 8 Uhr ein Lauf am frühen Morgen. So früh ist das allerdings gar nicht; die halbe Straße war schon auf den Beinen. Bei den einen stehen schon die Fahrräder parat und man trinkt einen letzten Kaffee auf der Terrasse, der Nachbar von Gegenüber ist schon seit einer halben Stunde unterwegs. Bei ihm werden es wahrscheinlich eher zehn oder fünfzehn Kilometer. Bei mir drei. Immerhin. Und es sollten auch gar nicht mehr werden, ich muss ja langsam machen (das gilt für Strecke, wie auch Geschwindigkeit). Nach zwei Kilometern vorgestern heute dann also drei. Hat auch ganz gut geklappt. Ob es an den neuen supergedämpften Schuhen liegt? Keine Ahnung. Ich spüre allerdings auch, dass mehr momentan noch zuviel wäre. Drei Kilometer sind wunderbar. Das kann ich dann ja ganz dezent und mit der Zeit erhöhen. So, dass das Knie nicht merkt, wie es mehr wird.

Heute wird ein brutaler Hitzetag. Von 37 Grad in dieser Ecke der Republik ist die Rede. Das ist ganz schön viel. Das ist der Grund, warum alle schon am frühen Morgen so aktiv sind: später wird das nicht mehr gehen. Oder vielleicht doch, mal sehen. Ein paar Meter mit dem Rad möchte ich schon noch machen. Keine Weltreise, nur ein bisschen durch den Wald. Podcast hören, Waldluft atmen, überhaupt: atmen. Das kommt in letzter Zeit zu kurz. Es ist mehr ein Hecheln, was ich da mache. Als würde ich verfolgt. Und manchmal fühlt es sich auch so an. Wüsste nur nicht, wer oder was mich verfolgen sollte. Trotzdem hechle ich. Die ganzen Atmencoaches in meinen Social-Media-Timelines predigen das tiefe Atmen und ich verstehe total, dass das eine wichtige Sache ist, dieses tiefe Atmen und ich versuche das dann auch. Und oft klappt es auch, aber das ist dann nur temporär. Wenn ich nicht mehr darauf achte, so richtig tief zu atmen, komme ich wieder ins hecheln. So lange, bis der nächste Atemcoach in der Timeline auftaucht und vom tiefen Atmen predigt. Ich erkenne die Damen und Herren mittlerweile schon beim Scrollen. Dann habe ich ein schlechtes Gewissen und hechle nochmal mehr, um mich gleich darauf in tiefen Atmen zu versuchen, in der Hoffnung, dass sie mein vorheriges Hecheln nicht bemerkt haben und denken, dass ich die ganze Zeit schon vorschriftsmäßig tief atme.
Ein paar dieser Atemcoaches kenne ich sogar persönlich. Sie waren nicht immer Atemcoaches; tatsächlich weiß ich gar nicht, seit wann Atmen etwas Coachenswertes wurde. Klar, es war schon immer ein Teil von Yoga, Meditation, usw. ("tiiiiiieeeef einatmen...."), aber als eigenständiger Coachingzweig? Das wäre, als gäbe es einen speziellen Fahrschullehrer fürs Blinken. "Da kommt eine Abzweigung... was haben wir gelernt? Genau. Ganz ruhig heranfahren und den Finger lang machen. Genau so. Gaaaanz lang machen. Wir nennen das "Long Finger". Und diesen legen wir nun an den Hebel... und jetzt alle: blinken, blinken, blinken. Sehr gut! Gleich nochmal, da vorne biegen wir ab, aber diesmal nach rechts."
Vielleicht gibt es das auch als Kombi: Atemcoach meets Blink-Guru. Für die nervösen Blinker.

Die mir persönlich bekannten Atemcoaches kommen aus dem Sales und der Büro-Assistenz. Beide sind noch in ihren Brotjobs unterwegs, das Atemcoachen wirft wohl noch nicht genug ab. Ohnehin ist Atmencoachen eine Sache, an der man mit viel Idealismus rangehen muss. Andererseits: aus Business-Sicht vielleicht doch nicht schlecht. Geatmet wird schließlich immer. Halt oft nicht tief genug.

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Samstag, 21. Juni 2025
In meinem nächsten Leben

Es ist erstaunlich frisch am Morgen. Wird es vielleicht doch nicht der brutale Hitzetag, von dem die Rede war (die Vorstufe zum morgigen Megalomaniac-Hitzedrama mit den ersten 37 Grad des Jahres)? Es ist sogar fast kalt, wenn man mit T-Shirt draußen sitzt. Der Himmel ist bewölkt (Schleierwolken, wenn mich mein defizitäres Wolkenwissen nicht täuscht) und es ist windig. Die Fenster sind alle aufgerissen, damit die Hitze der Nacht (die eher die Hitze des gestrigen Tages ist) entweichen und der Schweiß in den Laken (auch da: das ist den Temperaturen und keinen schweißtreibenden Aktionen geschuldet) trocknen kann. Vielleicht ist das aber auch nur die Ruhe vor dem Sturm und die Sonne nimmt Anlauf, um später zu zeigen, was sie kann. Man wird sehen.

In der Stadt findet heute ein "Mammutmarsch" statt. Viele Menschen marschieren - entweder 42 oder 60 Kilometer. Vielleicht sehe ich davon später ein paar, wenn ich mit dem Fahrrad durch die Prärie brettere. Man sollte sie an den großen Rucksäcken, den roten Köpfen (was vermutlich noch heftiger wird, sollte sich die Sonne noch zu Wort melden) und den Plüsch-Mammuts am Gepäck erkennen.
Ich bin auch angemeldet, allerdings nicht zu diesem. Mein Marsch findet im August statt und nicht hier, sondern in Hessen. August... ob das eine clevere Wahl war, wird sich noch zeigen. Könnte sehr heiß werden. Allerdings werden es für mich "nur" 30 Kilometer. Immer noch viel, aber halt eine andere Hausnummer als 60. Richtig Hardcore sind die 100 Kilometer. Das mache ich dann in meinem nächsten Leben und ein paar Jährchen früher. Das ist dann das Leben, wo ich auch Marathon laufe, mich von Anfang an einigermaßen gesund ernähre, keinen Mist baue, glücklich und zufrieden bin, keine Sorgen, keine Probleme habe und bis ins hohe Alter fit und gesund bleibe, bis mich dann - idealerweise beim Sex eine Millisekunde nach dem Höhepunkt - der plötzliche Herztod ereilt. Wobei... das ist schon ein bisschen egoistisch. Die/der arme Sexpartner/in. Möchte man ja auch nicht, dass die andere Person einfach so neben (oder auf oder hinter oder vor) einem stirbt. Wie erklärt man das dem Arzt, der Polizei, den Leuten vom Hotel, dem Bademeister, dem Kellner oder wer auch immer als erstes dazu kommt? Und überhaupt ist das sicher ein traumatisches Erlebnis. Vielleicht wäre es gut, wenn beide - also sowohl ich, als auch mein/e Sexparter/in zeitgleich kommen und direkt im Anschluss sterben? Auch nicht schön für die, die uns finden, aber nun denn. Allerdings wäre es auch für meine/n Sexpartner/in nicht schön... so jung sterben. Das ist doof.

Aber das ist ja erst in meinem nächsten Leben.

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Freitag, 20. Juni 2025
Ein Unfall

Am Mittag war hier auf der Autobahn ein Unfall. Das passiert ständig, man gewöhnt sich an das Gehupe der LKWs (es klingt ein bisschen wie ein Schiffshorn. Zumindest bei manchen LKW) und die Sirenen. Auch an das Geräusch eines Hubschraubers gewöhnt man sich. Heute habe ich keines der Geräusche wahrgenommen, nicht in der Zeit rund um den Unfall. Dass etwas passiert ist, wurde mir via WhatsApp-Nachricht mitgeteilt. Schwarze Rauchschwaden waren auf dem Bild zu sehen und die Frage, ob ich wisse, was da los sei. Wusste ich nicht, aber das Internet, das wusste Bescheid. Ein Unfall, ein brennender LKW und das auf einer Brücke. Und als hätte man auf mich gewartet, ging es los. Endlich, nun weiß auch er Bescheid, schickt die Helis, schickt die Krankenwägen, schickt die Polizei. Plötzlich war richtig was geboten.

Wie schlimm es ist, zeigt sich oft an der Verkehrssituation hier im Ort. Wenn auf der Autobahn viel los ist (oder eben nicht, also wenn gar nichts mehr geht), fahren die Leute runter und durch die Dörfer. So auch unseres. Dann sind die Straßen voll und an den Kreiseln geht gar nichts. Auch auf den Hauptstraßen nicht. Und selbst auf den kleinen Seitenstraßen sind plötzlich Autonummern zu sehen, bei denen man die Herkunft googeln muss. Es war sehr viel los. So richtig viel. Sogar mit dem Fahrrad war es anstrengend von A nach B zu kommen. Dabei war schon gar kein Rauch mehr zu sehen, also eigentlich sollte das Schlimmste durch sein. Wenn man einen brennenden LKW als das Schlimmste definieren möchte, dann war dem so. Schlimmer war allerdings, dass der Brand auf einer Brücke stattfand und unter der Brücke eine andere Autobahn verläuft. Auf diese fielen brennende Teile des LKW, was zur Folge hatte, dass sowohl die Autobahn mit dem nun nicht mehr brennenden LKW gesperrt wurde, wie auch die darunter verlaufende Autobahn. Zwei gesperrte Autobahnen (die teilweise als gegenseitige Umfahrung bei Problemen - wie zum Beispiel einem brennenden LKW auf einer der Autobahnen - fungieren) führen zu einem Verkehrschaos und erklären auch die vielen Fahrzeuge hier im Dorf. Und den ganzen anderen Dörfern rundherum. Der Unfall war gegen 12.30 Uhr, das Chaos ist weiterhin. Und man hört weiterhin hin und wieder Sirenen. Auch Hubschrauber sind noch unterwegs. Es war ein schlimmer Unfall und auch die verstopften Straßen hier sind nicht schön. Die Brücke wird derweil von Statikern untersucht; sie scheint aktuell noch nicht freigegeben zu sein. Auch das ist schlimm, aber noch immer nicht das Schlimmste. Dass der Fahrer des LKW nicht überlebt hat, das ist das Schlimmste. Er hat es nicht mehr aus dem LKW geschafft.

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Donnerstag, 19. Juni 2025
Fleißsternchen sammeln? Mal sehen.

Heute ist Feiertag. Nicht überall, aber hier. Weiß mein Körper allerdings nicht und ist deshalb pünktlich wach. Grundsätzlich gut, nur ist heute nichts zum pünktlich sein da. Schlecht geschlafen hat er auch. Sagt zumindest die Uhr. Und das trotz der neuen, kühlenden Decke. Vielleicht war es noch nicht heiß genug zum kühlen. Wahrscheinlicher ist aber mein wirrer Geist, der mich nicht so richtig tief schlafen lässt. Und es fehlt an Träumen, sagt die Uhr. Damit hat sie recht.

Was macht man an so einem freien Tag? Auf jeden Fall nachher eine Runde aufs Rad. Wenn ich mich recht erinnere, ist das heute kein "Radfahr"-Feiertag wie der erste Mai oder Vatertag. Es wird auch ein sehr heißer Tag, was auch einige abschrecken dürfte.
Irgendwie wummerte die Idee einer längeren Tour durch meinen Kopf - wahrscheinlich die halbe Nacht und deshalb habe ich so unterirdisch geschlafen. Ich hätte Zeit für eine längere Tour, aber nicht so wirklich Lust drauf. Aber mal schauen: ich denke, ich fahre nachher einfach mal los, nehme Wasser mit und entscheide spontan. Zwanzig Kilometer werden es sicher, vielleicht auch vierzig. Bei sechzig klopfe ich mir ein bisschen stolz auf die (hoffentlich sonnenmilchgecremten) Schultern, alles drüber gibt Fleißsternchen im Hausaufgabenheft.

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Mittwoch, 18. Juni 2025
Lädiertes Knie trifft Superschuh

Der Sommer hat noch gar nicht angefangen und macht mich schon fertig. Das wird was geben. Die sozialen Medien machen sich auch schon bereit, mich sehr unsozial noch weiter niederzuknüppeln: es kommt in kurzen Abständen Werbung für eine Decke, die Sommernächte erträglicher, weil kühler machen soll. Die Decke ist von einer Firma, die bekannt ist - unter anderem für überteuerten Gesundheitskram (Massagepistole. Superduberkissen...). Immerhin diesmal so clever gewesen, nicht direkt auf "Ja, will ich, kaufen, aber Pronto!" zu klicken und stattdessen mal zu schauen, wer noch sowas anbietet. IKEA zum Beispiel, wie ich nun weiß. Zu einem Viertel des Preises. Vielleicht schaue ich da mal am Freitag vorbei. Da der Freitag ein Brückentag ist, wird mir etwas kühlendes sehr entgegen kommen. Vielleicht wickle ich mich in die ach so kühlende Decke ein, während ich mit zigtausend anderen Menschen an der Kasse stehe.

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Der Morgen war nicht schön, weil: Waage. Eigentlich kann das, was da angezeigt wurde nicht sein. Natürlich, ich war schon seit Wochen nicht mehr laufen, aber es ist ja nicht so, dass ich gar nichts mache. Weniger, okay. Aber nicht gar nichts. Und ich pflüge mich nicht durch sämtliche Fast Food Tempel der näheren und weiteren Umgebung. Tatsächlich war ich schon seit ewigen Zeiten in keinem mehr. Mein letzter Burger... ich weiß nicht, wann das war. Sogar bei der letzten Pizza muss ich überlegen. Trotzdem ist die Waage böse zu mir. Sehr böse. Da hilft es auch nicht, zu wissen, dass das Wetter mir gerade nicht unbedingt in die Karten spielt. Ganz im Gegenteil. Das nervt mich dann gleich nochmal mehr. Sämtliche Gliedmaßen sind aufgequollen. Zumindest die, bei denen Wasser fürs Aufquellen zuständig ist. Ansonsten quillt alles normal und so wie es soll. Immerhin. Das würde ja gerade noch fehlen.

Was ist die Lösung für dieses Dilemma? Nicht mehr auf die Waage? Das hilft kurzfristig, würde aber zu einem noch größeren Desaster führen, würde sich die Entwicklung zu einem klaren Trend entwickeln. Entwässern? Aber wie? Naja, immerhin diesbezüglich wird es bald zu einer Lösung kommen. Nachdem das nun online ist, wird man mich in den sozialen Medien mit Informationen und Werbung für sofort lieferbare Tabletten zuschütten. Ich zücke schon mal die Kreditkarte und öffne die Haustür für die Horden an Lieferdiensten, die hier bald ein- und ausgehen...

Eine Sache wurde schon geliefert: Laufschuhe. Ist ja nicht so, dass ich keine hätte. Nun habe ich ein Paar mehr, aber das sind ganz besondere. Sie haben eine neuartige Dämpfung und Sohlenbeschaffung, geradezu prädestiniert für Menschen mit lädierten Knien - sagen die Anzeigen auf Social Media. Und wie der Zufall es will, habe ich ein lädiertes Knie (eigentlich sogar zwei). Das nenne ich mal Schicksal. Lädiertes Knie trifft Super-Laufschuh für genau diese Problematik. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Den ersten Testlauf plane ich für Freitag. Wenn dann alles schief geht, habe ich kommende Woche ja nochmal zwei Physiotermine und kann denen die Ohren volljammern. Wenn alles klappt und die Schuhe wirklich die Lösung für all meine Probleme (zumindest all meine Probleme unterhalb des Schambereichs) darstellen: umso besser.

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Dienstag, 17. Juni 2025
Exzellenter Service - gerne wieder

Wegen einer Baustelle fünfzehn Minuten an einem Bahnhof rumstehen, der nicht der Bahnhof ist, zu dem man möchte und deshalb die S-Bahn nicht kriegen und... ach, egal. Dass ich später im Büro ankam, stört mich nicht, aber in der S-Bahn danach war eine Kollegin und wir saßen gegenüber. Man kann dann ja nicht nur Hallo sagen und dann den Kopfhörer aufsetzen. Wie unhöflich wäre das? Aber ich glaube, sie war auch etwas genervt und hätte auch lieber weiter das gehört, was sie gerade hörte (Nachrichten meinte sie, wobei ich nicht wusste, dass man sich Telegram mittlerweile auch vorlesen lassen kann). Sie verzichtete darauf, wie auch ich auf Fest & Flauschig verzichtete. Stattdessen Gespräche über medizinische Themen. War durchaus interessant und auch viel informativer als Fest & Flauschig, wo es in dem Moment um Fremder Menschen Kackwurst ging (kann man gerne nachhören; ist die Folge von letzten Sonntag, dem 15. Juni 2025). Diesen Themenblock muss ich dann auf die Heimfahrt verschieben. Man kann nicht alles haben.

Im Büro war trotzdem noch wenig los. Stau allerorten und das trotz der Schulferien. Immerhin dieses Problem hatte ich nicht, während der Zug am (falschen) Bahnhof stand. Hoffentlich ist die Rückfahrt ohne Vorkommnisse; ich würde gerne pünktlich zuhause sein, denn heute kommt endlich die Patientin wieder nach Hause. Eigentlich war das schon für gestern geplant, aber irgendwelche Werte waren nicht so, wie sie sein sollten, was sie aber wohl nie sind, meinte die Patientin und deshalb ginge sie heute auf jeden Fall, komme was wolle. Ich sehe sie schon wie in einem Actionfilm die Kabel vom und die Schläuche aus dem Körper reissen und im Flügelhemd auf den Vorplatz spurten. Das wird aber schon alleine deshalb nicht passieren, weil da keine Kabel und Schläuche mehr sind und mit Spurten wird das heute auch noch nichts. Aber dass sie das Krankenhaus verlässt ist sicher. Und sei es mit einem geklauten Rollstuhl und exzessivem Werfen von Mullbinden.

Wenn auf der Rückfahrt alle Züge pünktlich fahren, wird sie schon zuhause sein, wenn ich am Zielbahnhof ankomme. Mein Plan ist, dass ich dann noch eine Stunde von zuhause aus arbeite, dann eine kleine Runde aufs Rad und auf der Runde noch Dinge besorgen, die ich beim Einkaufen für den Patientenhaushalt gestern vergessen hatte. Wobei ich das richtig stellen muss: ich hatte nichts vergessen, aber die Erdbeeren sahen nicht schön aus und waren viel zu teuer (nicht gekauft) und Brot habe ich absichtlich keins mitgenommen, weil ich das natürlich so frisch wie nur möglich besorgen wollte für die Rückkehr der Patientin. Also besorge ich das Brot heute im Rahmen der kleinen Tour und kurz vor dem offiziellen Besuchsprogramm. Exzellenten Service nennt man das.

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Montag, 16. Juni 2025
Ich gehe alleine wegen Unzumutbarkeit anderen gegenüber

Kommenden Samstag ist ein Konzert, zu dem ich möchte, aber ich wüsste niemanden, den ich mitnehmen kann. Keiner kennt die Künstler, die da auftreten und ich habe keine Lust jemanden mitzuschleppen, wo ich keine Ahnung habe, wie das ankommen würde. Es sind zwei sehr besondere Künstler. Beides Mundart aber aus völlig verschiedenen Ecken. Wiener Schmäh trifft derben Lokalkolorit. Es ist eine perfekte Symbiose, denn ich bin mir sicher, dass der Lokalmatador schwer vom Wiener inspiriert wurde. Ich habe beide schon mal live gesehen und es war beides großartig.

Faszinierend, dass ich niemanden in der Nähe kenne, dem ich so etwas zumuten würde. Jemanden, den ich blind und ohne wissen, was da kommt mitnehmen könnte und wüsste: das gefällt der Person. Ich muss nicht alles erklären, was da nun kommt, was auf der Bühne passiert, was da wie gemeint ist. Ich könnte K. mitnehmen, aber das wäre unpassend. Sie hätte falsche Erwartungen und noch nicht mal ob des Konzerts. Und wahrscheinlich hätte ich ähnliche Erwartungen und ziemlich sicher träfen einige davon auch ein. Aber über das, was danach passiert, gingen die Erwartungen auseinander, mit Folgen, die für alle Seiten nicht schön und sehr anstrengend wären. Also lieber nicht.
Die Leute, von denen ich weiß, dass ich sie guten Gewissens mitnehmen könnte, die das Konzert als Erlebnis genießen könnten, sind nicht greifbar. Vielleicht könnte ich anfragen, aber das wäre auch irgendwie seltsam. Eine Nachricht auf dem Handy von einer Nummer, die man schon vor Jahren gelöscht hat. Nicht weil sie eine böse Erinnerung hervorrief, sondern weil die Erinnerung immer mehr verblasste und die Nummer in der Nachrichtenliste immer weiter nach unten rutschte. Manchmal sind diese Momente, in denen man denkt, dass man unbedingt aufräumen müsste. In der Küche, in der Wohnung, der Mailbox und in der Kontaktliste. Dann wird eifrig geputzt und gewischt, es werden Dinge geordnet und Unwichtiges aussortiert. Und alte Nummern gelöscht, weil da nichts mehr zu erwarten war. Auch keine Anfrage zur Begleitung auf ein Konzert von zwei Künstlern, von denen man zwar noch nie gehört hat, aber das wäre ja egal, man kann schließlich nicht alles kennen und danach wäre es ja anders, dann würde man sie ja kennen. So schnell ginge das. Die Zeiten ändern sich. Immer und immer wieder.

Ich gehe allein zum Konzert. Raus aus der Komfortzone (nicht nur daheim hocken), aber doch auch ein Stück weit drin bleiben (nur ich, da weiß ich, was ich habe). Bisschen mimosig, aber nun denn.

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Sonntag, 15. Juni 2025
Salat statt Zitronenhähnchen

Um 6 Uhr kam der Regen. Im direkten Vergleich, hat meine Wetter App (die von Wetter.com) wieder mal gewonnen. Bei den anderen war von 11 Uhr die Rede. Da ist bei mir auch Gewitter vorhergesagt, aber vorher eben schon mal Regen. Um 6 Uhr. Punktlandung.

Der gestrige Tag war ein heißer. Am Vormittag noch ein bisschen mit dem Rad unterwegs gewesen, aber gegen Ende war auch das schon grenzwertig. Am Mittag war dann außer an Siesta an wenig zu denken. Naja, zu denken schon. Aktiv zu werden allerdings nur bedingt.
Am späten Nachmittag (und wahrscheinlich zum heißesten Zeitpunkt des Tages) noch kurz einkaufen gewesen. Die Idee eines "Zitronenhähnchen mit Pasta" wieder verworfen, weil es mit Kochen und Kochen wiederum mit Hitze verbunden gewesen wäre. Stattdessen Salat in grüner, wie auch in Form von Linsen. Perfekt. Dazu noch ein fertiger Farmersalat, der aber im direkten Vergleich zu frischen Salaten noch klebrig-saurer schmeckt als ohnehin schon. Ein klarer Fehlkauf. War eh so eine Alibi-Aktion, weil: ist ja Gemüse drin. Karotten und Sellerie. Das klingt gesund, ist es aber nicht, wenn man es mit einer Fettcreme vermengt, die jegliche Vitamine ertränkt und wie bei The Walking Dead zu Transfettsäurenzombies mutieren lässt. Klarer Gewinner war übrigens der Linsensalat. Eine Mischung aus Beluga- und roten Linsen, Paprika und eine dieser kleinen Snackgurken, Zwiebel. Dazu Essig und Öl, Salz und Pfeffer. Fertig.

Gerade ist Regenpause, aber nur kurz. Sagt meine App und die hat bekanntlich immer recht. Dann wird aus der geplanten Grill-Aktion mit den Nachbarn eher nichts. Auch recht. Hab ja noch Linsensalat von gestern übrig.

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