Donnerstag, 14. März 2024
Rostige Stethoskope

Alt wird man, wenn die Krankheits- und Arztaufenthaltsgeschichten überhand nehmen. Heute auf dem Programm: Klinikum zwecks Check und Besprechung einer OP. Trotz markiger Bezeichnung ("Transplantation") keine große Sache. Zwei Tage Aufenthalt, wenn ich das richtig verstanden habe (nachher weiß ich mehr). Lust habe ich nicht so wirklich drauf, aber wer steht schon auf OPs. Okay, Michael Jackson war wohl ein Fan, aber das könnte natürlich auch an seinem nicht zu leugnenden Hang zu Propofol gelegen haben. Überhaupt scheinen sich nur die "Schönheits"-OP-Freaks gerne unters Messer zu legen. Hab noch nie gehört, dass jemand jubelte: "Das war cool mit dem Blinddarm! Was nehmen wir jetzt raus?"

Mein guilty pleasure ist ja "Mein Leben mit 300kg". Eine Sendung auf TLC (was für ein Sender...), wo es - der Name lässt es erahnen - um sehr beleibte Menschen geht, die irgendwann im Laufe der Sendung eine Magen-OP bekommen. Dr. Nowzaran ("Dr. No"), der behandelnde Arzt in der Sendung (was daran liegt, dass sein Sohn die Show produziert) ist auch derjenige, der operiert. Er scheint laut Internet eine Koryphäe auf dem Gebiet zu sein, allerdings ist er auch alt. Alt ist gleich Erfahrung, aber wenn man sich Biden so anschaut... mit der Motorik hapert es dann doch gelegentlich ein bisschen. Nun sind diese OPs minimal-invasiv, aber trotzdem stochert er mit einem Gestänge, an denen spitze, scharfe oder elektrisch-heiße Werkzeuge befestigt sind, an den Organen rum. Da fände ich eine ruhige Hand schon ganz gut. Allerdings hat Dr. No ein goldenes Stethoskop - da kann ja nichts schief gehen.

Ob ich "meinen" Operateur heute kennenlerne, weiß ich nicht. Ist mir auch nicht so wichtig. Werde sie/ihn ja eh nicht bei der Arbeit sehen - obwohl ich dabei sein werde. Die werden schon wissen, was sie tun. Aber natürlich werde ich ein Auge auf die Stethoskope haben. Wehe die sind rostig.

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Mittwoch, 13. März 2024
Mut zur Lücke

Gestern beim TicTac-Kauen (das war mein Mittagessen) plötzlich etwas Hartes im Mund gehabt, dass sich im Gegensatz zu den TicTacs nicht auflöste. Sah aus wie ein Stück Keramik. Es war zwar ein übler Tag und ich hätte sicher in eine Tasse gebissen, so ich denn eine gehabt hätte. Hatte ich nicht. Mein Verdacht war, dass es sich um Stückchen Zahn handelt. Die Zungendrüberstreichkontrolle verlief aber ohne besondere Auffälligkeiten. Vielleicht ein Stück Knorpel von irgendeiner Billigwurst, die ich in den letzten Tagen gegessen hatte? Konnte mich zwar an keine Wurst erinnern, aber bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Da vergisst man schon mal das eine oder andere. So oder so habe ich das Ding in den Müll geworfen und nicht weiter drüber nachgedacht. Heute morgen fiel mir beim Blick in den Spiegel auf, dass da an den Schneidezähnen etwas anders ist als sonst. Die Lücke zwischen den beiden war größer als sonst und tatsächlich: ich glaube, da ist ein Stück weggebrochen. Nicht an der Beißkante, sondern seitlich. Mit der Zunge erfühlen kann ich es immer noch nicht, aber beim ganz genauen Hinschauen sieht man es (vor allem, wenn man die Vorher-Version kennt). Also wieder mal Zahnarzt. Da habe ich ja keinerlei Lust drauf und den letzten Termin, der eher etwas teuer wird, habe ich auch kürzlich erst verschoben. Nun komme ich aber nicht drum herum. Verdammt. Ich mag nicht mehr zu Ärzten. Morgen schon wieder. Diesmal sogar im Krankenhaus. Vorabtermin für eine anstehende OP. Die warte ich auch lieber erstmal ab, bevor ich zum Zahnarzt gehe. Nicht, dass die mir beim Beatmen die Vorderzähne raushauen. Dann wäre es ja doof, wenn es da denn frisch gemachten Schneidezahn erwischt. Also erst mal unters Messer, dann Fresse polieren. Also aufpolieren. Hübsch machen. Schäden beseitigen. Und dann schauen wir mal, was als nächstes um die Ecke kommt...

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Dienstag, 12. März 2024
Feierabend

Die innere Uhr hat den Wecker wieder eine Stunde zu früh gestellt. War nicht weiter schlimm, wollte ja eh früh los, weil heute noch viel mehr Leute auf der Straße unterwegs sein würden, als eh schon. Inklusive mir.
Zu Anfang war noch alles wunderbar und es keimte die Hoffnung völlig entspannt durchzukommen. Aber das Navi hatte recht mit seiner Warnung. Als ich ankam so um die 6 Kilometer, später hörte ich im Radio, dass es auf 20 Kilometer angewachsen sei. Eine Verzögerung von 1 Stunde in etwa. Das wäre fast eine Verdoppelung der eigentlichen Fahrzeit. War aber auch so eine halbe Stunde mehr als geplant. Egal, lebend angekommen. Ist ja auch nicht immer gegeben. Und quasi die Frühschicht im Büro. Ein paar einzelne Immerfrühdaseiende, aber das ist eine andere Abteilung, die sind eh komisch und ich habe mit denen nichts zu tun. Außer die senile Bettflucht. Reicht ja auch. In meinem Reich war noch niemand, ich hatte die Ehre, das tagesjungfräuliche Schloss zu öffnen und die Hallen zu erhellen. Und selbst jetzt, eineinhalb Stunden später sind wir bisher nur zu zweit. Entweder der Rest steht auch im Stau und man hat sich für Home Office entschieden - was für einige ginge. Für andere aber nicht, denn die sollten den gleichen Termin haben, weshalb ich mich hierher begeben habe. Wenn das nun ausfällt, wäre ich dezent sauer. Aber mal abwarten; man wird sehen.

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Viele Stunden später. Der Termin fiel nicht aus und er war okay - was mich freute. Überhaupt war der Tag okay. Bis auf die Kopfschmerzen, aber die habe ich immer, wenn ich dort habe. Vielleicht wurde Asbest verbaut, vielleicht bin ich auch einfach keine Menschen mehr gewohnt. War aber auszuhalten und anstatt Mittagspause habe ich am Nachmittag auf den Heimweg gemacht, um den übelsten Feierabendverkehr zu umgehen. Hat geklappt; die Rückfahrt lief völlig problemlos. Zuhause den Rechner angestöpselt und noch ein bisschen weitergemacht. Als ich eigentlich schon die Segel streichen wollte, kam noch eine Nachricht von Cheffe. In ungewöhnlich angepissten Ton, den ich nicht zuordnen kann und eigentlich auch nicht will. Ich habe keine Lust auf Spielchen. Aber nun denn, es ging auch um die Verschiebung eines Termins für Morgen. Geht von meiner Seite aus und in eben jenem Termin werden wohl ein paar Dinge besprochen. Finde ich zwar ungünstig einen mit so einer "Drohung" in den Feierabend zu schicken, aber mittlerweile ist mir so manches einfach auch egal. Und vor allem bin ich ja lernfähig, auch in Bezug auf mich und deshalb weiß ich, dass es auch sehr gut sein kann, dass ich das völlig falsch aufgefasst habe und alles wunderbar ist und ich mir umsonst einen Kopf mache. Morgen weiß ich Genaueres. Und für heute dann: Feierabend.

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Montag, 11. März 2024
Fauler Hintern im kuscheligen Bett

Morgen wäre ich Bahn gefahren, allein: die Bahn fährt nicht. Dafür aber bestimmt noch mehr Autos als sonst, denn neben der Bahn streikt auch die Lufthansa und somit werden die Straßen wohl überquellen. Und mittendrin ich. Immerhin komme ich endlich mal wieder zum Podcast hören. Im Zug mache ich das eher nicht (bzw. nur in der S-Bahn). Also unbedingt ans Runterladen denken. Wobei... aktuell habe ich mobile Daten bis zum Abwinken. Mein Anbieter schenkt mir jeden Monat 1 GB extra. Einfach so. Weil ich so nett bin wahrscheinlich. Danke jedenfalls. Trotzdem ist es besser, wenn die Sachen schon auf dem Handy vorliegen. Mache ich morgen kurz bevor ich losfahre. Und ich werde früh fahren, in der Hoffnung, dass andere nicht auch auf diese Idee kommen und stattdessen lieber ihre faulen Hintern so lange wie möglich im kuscheligen Bett belassen. Würde ich auch gerne so handhaben, geht aber nicht. Ausgerechnet morgen muss ich vor Ort sein. Kein Home Office, kein Verschieben, morgen muss es live und in Farbe sein. Mist, aber ist nun mal so. Die anderen Notwendigen kommen übrigens auch von weiter her und die haben die gleichen Probleme wie ich. Man darf gespannt sein, ob es alle schaffen (klingt die Handlung eines vermeintlich spannenden Films. Der Termin wird wohl weniger dramatisch. Hoffe ich zumindest. Es geht thematisch auch um mich; da wäre mir die völlige Absenz von Dramatik mehr als recht).
Überhaupt werde ich diese Woche ungewöhnlich viel mit dem Auto unterwegs sein. Das sind alles Touren, die auch unabhängig von Streik mit den Öffentlichen nur unter sehr erschwerten Bedingen machbar wären. Teilweise habe ich auch Leute dabei, die nicht gut zu Fuß sind und somit sind die langen Wege bei den vielen Zwischenhalten und von der Haltestelle zum eigentlich Ziel erst recht nicht zu machen. Mein schlechtes Gewissen hält sich tatsächlich auch in Grenzen. Mir wäre auch lieber, wenn ich den faulen Hintern im kuscheligen Bett belassen könnte. Auch an diesen Tagen.

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Sonntag, 10. März 2024
Ein bisschen Fremdstrom nach 22 Jahren Zweckehe?

Mein Stromanbieter geht mit den Preisen hoch und zwar so richtig. Das passierte schon früher immer mal wieder, aber wie so oft siegte die Faulheit und man ließ es geschehen. Diesmal geht der Preis aber so exorbitant nach oben, dass ich endlich den Hintern hochbekommen und verglichen habe. Bei einem Wechsel zu einem anderen Anbieter würde ich die Höhe der Verteuerung beim aktuellen Anbieter einsparen. Sogar noch etwas mehr. Der Vertrag wäre ein Jahr gültig, danach sähe man weiter. Da gibt es eigentlich wenig zu überlegen.

Beim Online-Kündigungsprozess entdeckt der Noch-Anbieter plötzlich seine unendliche Liebe zu mir. Ich möge ihn doch bitte nicht verlassen, wir hätten doch auch schöne Zeiten gehabt. Es ließe sich doch über alles reden. Und dazu eine Telefonnummer. Dort also angerufen und sie da: man könne natürlich am Preis was machen. Anstatt eine saftige Erhöhung könne ich mit einer minimalen Verringerung des Preises rechnen. Ein alte Freunde Bonus quasi (ich bin da schon seit 22 Jahren Kunde). Der Bonus ist aber ein Witz im Vergleich zu der Ersparnis bei den anderen. Also vorhin dann doch die Kündigung finalisiert. Es dauerte keine 5 Minuten, bis eine Email kam: NEIN, verlass uns nicht. Und ein neues Angebot: diesmal mit einer richtig heftigen Ersparnis. Die Beste im Vergleich zu all den anderen Angeboten. Sie geben also nicht auf, aber: ich fühle mich verarscht. Hätte ich nichts gemacht, würde ich um einiges mehr zahlen als bisher. Durch einen Anruf würde ich ein bisschen was sparen, wenn ich bliebe. Nach der Kündigung kommen sie nun mit einer richtig guten Ersparnis um die Ecke.
Behandelt man so alte Freunde? Eher nicht. Aber nach den 22 Jahren ist es wohl auch eher eine ausgelutschte Zweckehe. So fühlt es sich zumindest an. Und so ist es wohl auch. Vielleicht lasse ich mir von dem anderen Anbieter ab und an trotzdem ein bisschen Strom liefern. Man hat ja so seine Bedürfnisse und so bleibt es spannend und aufregend.

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Samstag, 9. März 2024
Frohes Segnen

Ich kenne mich mit religiösem Kram nicht so aus, aber als evangelischer Pfarrer scheint man viel Zeit auf Rauchen und Nachrichten auf dem Handy tippen verbringen zu müssen. Zumindest sind das die Dinge, die der Priester in Ausbildung, den ich kenne viel und ausgiebig macht. Wen er da antextet, weiß ich nicht. Vielleicht ist das sein direkter Draht zu Gott. Oder er ist ein Glaubensinfluencer. Wobei... eher nicht. Ich habe seinen Instagram-Kanal gesehen und fühlte mich kein bisschen influenct. Liegt aber vielleicht an dem Typen selbst. Der ist ein bisschen creepy. Die Evangelischen sind ja üblicherweise ein bisschen cooler und "normaler" als die katholischen Pfarrer, die immer so ein nervöses Zucken um die Augen kriegen, wenn die Ministranten den Überwurf nach der Messe wieder ablegen. In dem Fall ist auch irgendwas komisch. Nun denn, es betrifft mich alles nicht. Bin nicht evangelisch, die meisten Kirchen sehe ich nur aus touristischen Gründen von innen und wenn er der Meinung ist, es lernt sich gut im Auto vor dem Haus sitzend und rauchend, dann ist das eben so. Viel Erfolg für die Prüfung und dann frohes Segnen.

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Freitag, 8. März 2024
Serotonin und so

Erster Test der neuen Küchenmaschine. Dank kaputter innerer Uhr ging das schon um halb Sechs am Morgen los: Hefeteig erstellen. Das funktioniert sensationell, ist aber auch sensationell laut. Wenn man geräuschsensible Nachbarn hat, macht man sich damit keine Freunde. Da bringt es auch wenig, dass das Ergebnis (es wurden schwäbische Seelen) am Ende wirklich richtig gut ist. Kleiner Tipp: kein Brotgewürz vorm Backen drauf machen. Stand auch nicht im Rezept, aber ich hatte das Zeug noch hier, also habe ich es bei zwei der Backwerke drauf getan. Es ist gut, aber ohne ist es noch besser. So oder so eine Sache, die man gerne öfter machen kann. Den Teig am Samstag Abend von der Maschine kneten lassen, über Nacht darf der dann gehen und am Morgen kommen die Seelen in den Backofen und schwupp: tolles Brot fürs Sonntagsfrühstück.
Die zweite Sache, die heute mit der Maschine gemacht wurde, war ein Kichererbsen-Curry mit Kokos. Auch der Hammer. Und die Bedienung der Maschine ist wirklich simpel. Damit kriegt das jeder hin. Innerhalb einer Stunde war alles fertig (und die meiste Zeit kocht das vor sich hin; man muss nichts machen). Alles in allem also ein perfekter erster Test und ich freue mich schon auf weitere Experimente. Die Liste der gespeicherten Rezepte ist lang.

Wohl wissend, dass es ein hochkalorischer Tag werden würde, war ich am Nachmittag auch eine etwas längere Runde laufen. Der Vorsatz waren 15 Kilometer, aber dafür hatte ich die letzten Tage zuwenig Schlaf und zuviel Psycho-Kram um die Ohren. Der Tag war nicht für 15 Kilometer gemacht. 10 wurden es schließlich, aber die waren wunderbar, machten Spaß und taten gut. Da will ich also nicht meckern.

Am Vormittag gab es noch einen Besuch bei der Bank. Ich habe nun Zugriff auf diverse Konten, auf die ich vorher keinen Zugriff hatte. Wenn es hart auf hart kommt, könnte ich die leer räumen und flüchten. Wenn die Midlife Crisis dann noch hart zuschlägt, suche ich noch eine 18 Jährige und mache den Wendler: abhauen in die Sonne. Vorher aber schnippschnapp untenrum, weil: so ganz würde ich den Wendler nicht durchziehen wollen - No Schwangerschaft please.
Es war anstrengend in der Bank. Die Altersdepression der begleitenden Personen wurde hier so richtig offensichtlich. Das geht so nicht weiter. Für die nächsten Tage steht ein Telefonat zu dem Thema an, wo darüber gesprochen wird, was man hier tun kann. Und man muss etwas tun. Und dann kommt der harte Teil: das Besprochene mit den/dem Betroffenen besprechen. Lustig wird das nicht. Vielleicht bringe ich selbstgebackene Seelen mit. Und selbstgemachten Schafskäse-Dip (der ist bestimmt auch super. Ist in meiner Rezepte-Favoriten-Liste). Vielleicht beruhigt das die Gemüter ein bisschen. Und vielleicht sollte ich noch ein, zwei Süßrezepte dazu packen. Wegen Serotonin und so.

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Donnerstag, 7. März 2024
Früher Termin

Meine innere Uhr ist kaputt. Obwohl der Wecker eh schon viel zu früh zu klingeln gedachte, meinte mein Körper (bzw. die innere Uhr) noch früher in den Let's go-Modus zu schalten. Es lief noch nicht mal das MoMa! Dafür aber die Kaffeemaschine. Alles andere wäre auch inakzeptabel gewesen. Um halb Sechs startet übrigens dann doch das Frühstücksfernsehen. Drei viel zu gut gelaunte Menschen am frühen Morgen; das auf nüchternen Magen muss man auch erst mal vertragen. Ging aber; hatte ja immerhin Kaffee.

Der viel zu frühe Abholtermin entpuppte sich als doch nicht zu früh. Die Fahrt in die große Stadt ging ruckzuck, aber das letzte Stück ist ein pain in the ass sondersgleichen. Die armen Leute, die dort arbeiten und den Mist jeden Tag haben, haben mein vollstes Mitleid. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dahin zu kommen ist übrigens nochmal painiger. Fahrrad geht ganz gut, aber halt auch nur, wenn man in der Stadt oder im nahen Umfeld wohnt und das muss man sich erstmal leisten können. Heute war ich ja eh Krankentransporteur, da war nichts mit Fahrrad. Also Auto, umringt von all den anderen Leuten, die den gleichen Weg mit gleichem Transportmittel angetreten hatten. Dazwischen noch der eine oder andere Idiot, der sich immer und überall findet und natürlich auch im Straßenverkehr. Ich musste aber den ruhigen mimen, also kein Fluchen, kein Schimpfen, dafür eine gandhiesque Ruhe und Gelassenheit, von der der Dalai Lama noch was lernen könnte. Immerhin dann noch sehr pünktlich im Gebäude und an der richtigen Stelle in diesem riesigen Bau gewesen. So früh, dass der Empfang noch nicht mal besetzt war. Deshalb war er auch nicht als Empfang zu erkennen und man ging gepflegt dran vorbei, nur um zehn Minuten später, dass es ihn gibt, er nun geöffnet ist, aber sich schon eine Schlange davor gebildet hat. Der eigentliche Termin war irgendwann da, dann überschritten, aber es hilft ja nichts: man musste sich anmelden. Irgendwann ist man dann an der Reihe und dann ist es doppelt blöd, wenn man gesagt bekommt, dass man an der falschen Stelle steht, dass das zwar ein Empfang und sogar eine Anmeldung sei, aber eben nicht die richtige.

Das Gebäude ist groß, wirklich groß. Und der richtige Empfang, die richtige Anmeldung an einer anderen Stelle, zu der man erstmal kommen muss. Und das nach fortgeschrittener Zeit, schon über dem eigentlichen Termin, was den Stresslevel nochmal erhöht. Immerhin übertüncht das die Nervosität und vielleicht ist das ja die Intention hinter all dem Chaos. Die restlichen Anmeldungen, Formular hier-Formular dort-Geschichten und der ganze Rest ging dann erstaunlich geschmeidig. Bisher. Nun heißt es warten, bis auf dem Monitor die Nummer erscheint, die auch hier auf dem "Glückslos" steht und dann verstehe ich vielleicht auch das System dahinter und erkenne, wohin man sich zu begeben hat, wenn die Nummer erscheint. Und was dann kommt, wird man sehen...

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Dienstag, 5. März 2024
Verspätung

25 Minuten Verspätung für eine Bahn, die nur knapp über eine halbe Stunde bis zum Ziel braucht... Naja, immerhin kam überhaupt eine.

Am Gleis eine Frau, die ich kenne. Sie wohnt im gleichen Ort. Ich habe sie noch nie auf der Strecke gesehen; entweder sie fährt immer an einem anderen Tag oder aber sie fährt nicht regelmäßig diese Strecke. Von letzterem gehe ich auch aus. Sie hat eine ältere Frau dabei, entweder ihre Mutter oder die Schwiegermutter. Ich hatte keine Lust auf Small Talk und hab mich in den Kragen der Jacke eingekuschelt. Wüsste eh nicht, was ich mit den beiden reden sollte. Normalerweise trifft man sich auf Dorffesten und da meist in einem Zustand, in dem man auch mit einer Laterne Gespräche führt. Man hat nicht viele Berührungspunkte. Sie hat eine behinderte Tochter, die in einem Verein aktiv ist, weshalb sie als Begleitperson der Tochter öfter mal in den örtlichen Zeitungen auftaucht. Ihr Mann ist nie dabei. Tatsächlich weiß ich auch gar nicht, was der so treibt. Er war mal selbstständig, hatte den Familienbetrieb übernommen. Ob er das weiterhin macht? Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, was sie arbeitet. Eigentlich schon seltsam. Normalerweise weiß man auf dem Dorf über alles und jeden Bescheid. Hier anscheinend nicht. Ich könnte im Bekanntenkreis herumfragen, aber so wichtig ist das nun auch nicht und bisher kam ich auch ohne diese Info ganz gut klar. Bis vorhin hatte ich schon ewig nicht mehr an sie gedacht - Coronabedingt gab es keine Dorffeste und mittlerweile bin ich nicht mehr so unterwegs. Vorher fand ich es immer ganz amüsant und musste auch grinsen, wenn sie wieder ihre hellroten Locken auf einem Pressefoto präsentierte. Mittlerweile achte ich nicht mal mehr darauf. Die Zeiten ändern sich.

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Montag, 4. März 2024
Diffus

Der Tag beginnt mit diffuser Laune, der erste Blick in die Mailbox macht es nicht einfacher. Erstmal eine Runde meditieren. Atmen. Kann ja nicht so schwierig sein. Ist es aber. Nun denn, der Tag wird schon noch werden. Kein gutes Mantra, aber meins.

Kaffee No. 3 und immer noch müde. Eigentlich ganz gut geschlafen (gefühlt: die Uhr wird zeigen, wie es wirklich war) und irgendwie auch erholt. Aber dann eben doch nicht. Ganz seltsam. Diffus. Gerade die Rechnung für die Werkstatt überwiesen. Es ist wohl eine Mischung aus Dummheit und Gutmütigkeit, dass ich das mache und nicht den Mist mit der Versicherung der Werkstatt überlasse. Bin gespannt, auf wieviel Geld ich deshalb sitzenbleibe. Egal, damit muss ich dann halt leben. Akzeptanz und so. Sollte ich ja wohl mittlerweile gelernt haben. Bei manchen Sachen klappt das auch ganz hervorragend. Bei anderen... egal.

Das Frühsommerwetter vom Wochenende verabschiedet sich wieder, heute ist schon merklich kühler und morgen kommt noch Regen dazu. Meinetwegen. Beim Wetter habe ich dieses Akzeptanz-Dingens wohl schon geschafft. Geht also, man muss es nur machen. Akzeptieren.

Diese Woche wird kurz; zumindest aus arbeitstechnischer Sicht. Donnerstag habe ich Urlaub, muss aber früher aufstehen als sonst. Ein medizinischer Termin steht an. Nicht für mich, aber ich bin Fahrer, moralischer und fachlicher Beistand und quasi Assistenz in Vollzeit an diesem Tag. Mache ich gerne, also nicht wirklich gerne, weil: gäbe schönere Dinge, wie man einen Donnerstag Vormittag verbringen kann, aber nun denn. Warten konnte ich schon immer gut, mit dem aktuell zu lesenden Buch tue ich mich etwas schwer (liegt nicht am Buch, sondern an den Zeiten, zu denen ich lese: da gewinnt die Müdigkeit und das akzeptiere ich dann. Hey, schon wieder! Ich bin anscheinend gar nicht so schlecht!) und hier bietet sich somit die Möglichkeit, viel nachzuholen. Wenn der Termin nicht unendlich lange geht, habe ich noch viel Freizeit an dem Tag. Wie der dann wird, entscheidet sich wahrscheinlich mit dem Ergebnis des Termins vom Morgen.

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