Sonntag, 3. März 2024
Gulasch in der süßen Variante

Viel zu viele Kilometer auf der Autobahn unterwegs gewesen an diesem Wochenende. Bahn war leider keine Option. Immerhin keine Staus und nur entspannte Fahrten.
Gestern ein Geburtstag mit seltsam schmeckendem Gulasch (etwas süßlich. Lag aber wohl nicht an minderwertiger Ware, sondern an der Machart. Wusste ich auch nicht, dass es da lokale Unterschiede gibt. In Unganrn bestimmt, aber auch in Deutschland? War jedenfalls nicht meins) und noch Etwas in einer Metaxasauce. Letztere kannte ich bisher dem Namen nach, hab es aber noch nie probiert, weil ich mir das nicht bestellen würde. Es bot sich also die Möglichkeit, das zu testen und was soll ich sagen... muss nicht sein. Kulinarisch wars also eher nicht meins, dafür war die Zusammenkunft an sich schön und durchaus angenehm. Es waren auch Leute da, die man eher nicht braucht, aber ich hab ja den schwarzen Gürtel im Ignorieren und habe genau dies hochprofessionell getan. Andere Gäste kannte ich noch gar nicht und da waren einige sehr interessante und unterhaltsame Menschen dabei. Thematisch waren keine allzu große Reizthemen dabei, was dem Ganzen natürlich gut tat. Und weil alle schon im gesetzten Alter sind, wurde es auch nicht exorbitant spät. Um kurz vor Mitternacht war ich im Bett und war ruckzuck im Reich der Träume. Am nächsten Morgen, also heute wollte ich eigentlich eine Runde laufen, bevor das große gemeinsame Frühstück anstand, aber auch hier zeigte sich das Alter der Gäste und die senile Bettflucht aller Beteiligten war der Grund für einen frühen Frühstückstermin und somit keine Zeit für einen Lauf. Habe ich vorhin im kleinen Stil in Form eines kurzen Abendlaufs nachgeholt. War auch nötig, denn das Frühstück brachte die Kalorien doppelt und dreifach, die gestern Abend durch nur geringe Mengen an Gulasch und Metaxasaucenzeug gespart wurden (und gespart wurden sie im Gesamten auch nicht: es gab Nachtisch und der war wunderbar und ihm wurde auch meinerseits ausgiebig zugesprochen). Und nun ist es auch schon wieder vorbei, das Wochenende. Jetzt noch ein bisschen Stromtarife checken (ich habe ein Sonderkündigungsrecht wegen Preiserhöhung und das werde ich in Anspruch nehmen) und noch Rezepte für die neue Küchenmaschine durchlesen. Morgen wird sie wahrscheinlich eingeweiht. Bin schon ein bisschen nervös.

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Samstag, 2. März 2024
Andernorts

Heute mal andernorts laufen gewesen. Geht auch. Vor allem, weil in dieser Gegend erstaunlich wenig Berge wachsen. Das kommt mir und meinem nicht bergerprobten Körper ungemein entgegen. Hier gibt es statt Bergen viele Felder, man kann den Blick in weite Fernen schweifen lassen. Ab und an begegnet mal Leuten hoch zu Ross, mal mit, mal ohne Hund und ansonsten viel Natur, viel frische Luft und zwischendurch zwar auch frische, aber olfaktorisch anspruchsvolle Luft - bedingt durch Gülle, die auf Feldern verteilt wurde. Da ist die Scheiße wortwörtlich am Dampfen und es riecht eben entsprechend. Doof, wenn man in sportlich laufender Art und Weise durch die Schwaden aus dampfender Scheiße läuft. Tief atmend und die Lungen vollpumpend. Der Smog des Dorfes.

Am Ende waren es sechseinhalb Kilometer, es machte Spaß, es tat gut und frisch geduscht schmeckte das Frühstück gleich doppelt gut. Laune bestens.

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Donnerstag, 29. Februar 2024
Fragile Laune

Die letzten Tage eine furchtbar fragile Laune. Das äußert sich durch miese Stimmung, aber vor allem auch einem Hang zum Drama, der mir selbst auf den Wecker geht. Ein Beispiel: diese Woche ist endlich das schon mehrfach erwähnte Küchengerät im Angebot und ich habe zugeschlagen. Es war im Laden vorrätig, ich konnte es direkt mitnehmen, alles wunderbar. Am Abend das Teil noch ausgepackt (natürlich extra darauf geachtet, dass es ein ungeöffneter Karton war), ein passendes Plätzchen gefunden, das Zubehör ausgepackt und die Maschine mit dem heimischen Netzwerk verbunden. Alles wunderbar. Im Karton war eine Schnellanleitung, die genau dies tut: einen schnell anleiten. In der Schnellanleitung gibt es an einigen Stellen den Verweis auf die Hauptanleitung. Diese war aber nicht im Karton. Kein Problem, dachte ich mir (wobei hier schon erste Ansätze der fragilen Laune zu spüren waren: wieso passiert das ausgerechnet mir? Wieso nehme ich ausgerechnet den Karton, bei dem diese blöde Anleitung fehlt?), der Kundenservice wird es richten. Am nächsten Morgen kurz nach 8 Uhr (Dienstzeiten: 8-20 Uhr) und einen netten Herrn am Telefon gehabt. Anhand der Gerätenummer konnte er feststellen, dass alles was in den Karton gehört auch in dem Karton war. Stimmte aber nicht: eine Hauptanleitung gab es da nicht, aber halb so wild, die könne man mir doch bitte zusenden, meinte ich. Das ginge nicht, sagte der nette Herr und gleiches sagte wohl auch sein Vorgesetzter, den er kurz konsultierte. Mein Abschiedsgruß war kurz, die Laune schon am frühen Morgen angekratzt. Der Kundendienst hat ja auch eine Email-Adresse; sicher können die mir helfen. Um es kurz zu machen: können sie nicht. Ich bekam ein PDF geschickt, aber ich habe keine Lust mit dem Handy am Gerät zu stehen, zumal dieses PDF in den Weiten des Speichers verlustig gehen wird und ich würde es niemals wieder finden, schon gar nicht, wenn ich es dringend bräuchte. Meine letzte Bettelmail, dass ich die Hauptanleitung doch bitte in gedruckter Form haben möchte, sonst packe ich den ganzen Kram wieder ein, schleppe ihn in den Laden und tausche das Ding eben um und wenn auch da wieder keine Hauptanleitung im Karton, bringe ich es wieder zurück; das Ganze so lange, bis ich endlich einen Karton mit Hauptanleitung erwische, eben diese Bettelmail wurde bisher nicht beantwortet. Zeitgleich habe ich es via Twitter versucht. Kann man völlig vergessen; das interessiert dort niemanden. Keine Reaktion. Bis zum heutigen Tag nicht.
Gestern Abend lag die Laune völlig in Trümmern, aber dann fiel mir noch etwas ein. Mein persönlicher Joker; ein Bekannter, dessen Freundin in besagtem Laden etwas zu melden hat. So würde ich sicher an so eine Hauptanleitung kommen. Das wäre die letzte Chance, ansonsten würde ich - verletzter Stolz und "Denen zeige ich es!"-Pathos - die Maschine zurückgeben und fertig. Das würde denen eine Lehre sein, der Aktienkurs geriete ins Schwanken, wenn das rauskäme, Massenentlassungen, Konzernzerschlagung. Und das alles, weil mir keiner diese dämliche Hauptanleitung schicken wollte.
Ich habe schlecht geschlafen und war auch mitten in der Nacht plötzlich hellwach. Alles nur wegen dieser Hauptanleitung.

Am Morgen schrieb ich den Bekannten an, die Antwort kam prompt: kein Problem, das wird schon, ich bekäme das Ding. Eigentlich eine gute Nachricht, aber die Laune war weiterhin nicht die Beste. Die Ausläufer der Genervtheit des Vortags. Es wurde den Tag über nicht besser, denn es kam keine Nachricht. Dabei wollte ich die Maschine - sollte ich nicht an die Hauptanleitung kommen - noch heute zurückgeben, damit der Laden schon Anfang nächster Woche zusammenbräche. Am Abend dann endlich eine Nachricht. Mit Bild. Einer Anleitung. Meiner Anleitung. Allerdings das Bild der Schnellanleitung. Die habe ich aber selbst. Das wäre alles, was an Anleitungen in dem Karton war.

Nun hatte ich einen Verdacht und ich weiß nicht, ob dem so ist, aber es könnte sein, dass diese Hauptanleitung gar nicht in Buchform existiert. Dass es sie nur als PDF gibt. Und dass der Kundensupport der Meinung war, ich verlange von ihnen, dass sie mir das PDF ausdrucken und zusenden. Gesagt und geschrieben hat mir das allerdings niemand. Es kam nie die Aussage, dass es kein gebundenes Etwas gibt, das sich Hauptanleitung nennt. Aber es könnte tatsächlich sein, dass dem so ist. Das wäre natürlich peinlich für mich, der ich diesen ganzen Terz gemacht habe. Man stelle sich vor, ich hätte die Maschine noch online bestellt und die, die ich schon habe wieder im Geschäft abgegeben. Die Idee stand auch im Raum. Was für ein Drama.

Und so etwas wirft mich aus der Bahn. DAS kann man wohl auf jeden Fall und guten Gewissens als fragile Laune beschreiben.
Ich habe das PDF (das mir der Kundendienst geschickt hatte, man findet es aber auch überall im Internet) nun übrigens ausgedruckt. 117 Seiten geballtes Wissen. Das ist ein ganz schöner Stoß an Papier. Ehrlich gesagt: sonderlich spannend ist es nicht. Hat sich nicht wirklich gelohnt. Und das macht mir schon fast wieder schlechte Laune. Aber nur fast.

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Mittwoch, 28. Februar 2024
Hotel vs. Gute Freunde Übernachtung

Halb Sechs, innere Uhr, nervig. Ich sollte diesen Scheiss einfach nicht mehr thematisieren. War jedenfalls früh wach.

Das hat den Vorteil, dass man den Schichtwechsel beim Frühstücksfernsehen mitkriegt und ja: viel spannender wird der heutige Tag wahrscheinlich nicht mehr. Ich versuche mir schon selbst ein paar Höhepunkte aufzubauen. Kurz nach Feierabend einkaufen gehen und so Kram. Werde ich vielleicht tatsächlich machen, weil die restliche Woche ein bisschen chaotisch wird und mir auch reisebedingt ein Tag fehlen wird. Es wird nämlich gereist. Auch da: damit es nicht langweilig an dem Tag, an dem alle unterwegs sind. Aber nun denn, ein Stau kann auch was für sich haben. Was er vor allem tut und was ja von den Achtsamkeitsleuten ständig gefordert wird: er entschleunigt ungemein. Aber wahrscheinlich ist mir nicht mal das gegönnt. Stattdessen „zähflüssiger Verkehr“. Damals mit Schaltwagen noch High Performance Training für die Fußknöchel vor lauter Kuppeln, Bremsen und sanftem Gas geben. Da konnte der typische deutsche Autobahnfahrer noch mit einer schnellen Bewegung des Fußes töten. Automatik sei Dank sind wir auch diesbezüglich abgeschlafft. Würden wir heutzutage im Stau von einer mordenden Meute angegriffen - mit diesen verkümmerten Knöcheln ist an Rettung nicht zu denken.

Jedenfalls wird am Freitag gereist. Irgendwo weiter nördlich als hier. Auf einen Geburtstag. Ich würde so gerne in einem Hotel übernachten, aber es gibt dort keine Hotels in der Nähe. Stattdessen im Gästezimmer. So für „gute Freunde“. Wenn das der Dank ist, möchte ich kein guter Freund sein. Ich will keine Notmatratze, die in einer staubigen Ecke steht und beim Aufwachen auf den Bürostuhl des Home Office und die Wand voller Urlaubsbilder der Gastgeber schauen. Ich will ein Hotelzimmer mit einem ausreichend großen Bett, ein Zimmer, das nur dafür gemacht ist, dass Leute da nächtigen, sich reinigen und nach dem Frühstück nochmal hochgehen, den Krempel packen und wieder gehen. Ohne die Decke noch einigermaßen wieder in Form zu bringen. Tja. Nein.

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Dienstag, 27. Februar 2024
Traktoren bei den Glasfaserbossen

Die Straßen sind alle wieder zu, ich würde also davon ausgehen, dass da überall Glasfaser liegt. Angeschlossen ist es aber noch nirgends. Wenn ich es richtig verstanden habe, liegt es daran, dass das eine oder andere Unternehmen beim Strecke machen auf der Strecke blieb. Das ist mir ein Rätsel, denn Nachfrage schien es ja in ausreichendem Maße zu geben. Wobei... so ganz rätselhaft ist es mir doch nicht. Es ist wie immer: es wird da jemanden geben, der jetzt sehr viel mehr Geld in der Tasche hat als vorher, viele Arbeiter, die am Ende nichts mehr bekommen haben und das eine oder andere Folgeunternehmen, dass das nun brachliegende Projekt gerne übernimmt, aber zu neu zu verhandelnden Konditionen. Es ist sogar möglich, dass diese Verhandlungen mit der gleichen Person stattfinden, die nun viel mehr Geld in der Tasche hat als vorher. Schade, dass so ein Traktor nicht in diese Besprechungsräume passt. An der Tür festkleben darf man sich ja nicht... ist illegal.

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Montag, 26. Februar 2024
Ein Plan, der ein guter ist

Sie kann es noch, die innere Uhr. Auch nach knapp einer Woche schändlichen Ignorierens wieder vor dem Wecker aufgewacht, wenn es drauf ankommt. Sehr gut.

Heute startet der Tag nach dem üblichen Prozedere (erster Kaffee, Frühstücksfernsehen, große Katze auf den Schoß lassen und kraulen) mit dem Versuch, schon im Vorfeld eine gewisse Struktur vorzugeben. Was ist zu tun? Was ist davon am Wichtigsten? Wie lange dauert der Kram jeweils? Und das dann über den Tag verteilen. Puffer lassen, denn irgendwas ist ja immer. Und dann diese Punkte abarbeiten. Morgen dann das gleiche Prozedere... und so weiter und so fort.
Der erste Haken bei der Geschichte ist die Mailbox. Keine Ahnung, was mich da erwartet, aber es dürfte nicht wenig sein. Was es genau ist, werde ich dann sehen. Nun habe ich mir überlegt, dass das Öffnen und Sichten der seit einer Woche verwaisten Mailbox der erste Punkt auf der Tagesordnung sein kann. Und wird. Ist ja schließlich ein To Do und zwar ein ziemlich großes. Was anders sein wird, ist die Reihenfolge. Üblicherweise würde ich die Mailbox sichten und wäre erschlagen, der restliche Tag wäre ein einziges in Ecke des Ring sitzen, die Wunden notdürftig versorgen, ab und an wieder zurück in den Ring geschickt werden und mit neuen Wunden wieder in die Ecke zurückkehren, nur dass ich am Ende des Tages zwar völlig zermatscht aber als Sieger in der Mitte des Rings „Aaaaaadriaaaaaan“ brüllen werde. Deshalb plane ich für die erste Stunde des Tages die Mailbox ein. Mails prüfen, Aufgaben ableiten, in die Tages-/Wochenplanung aufnehmen, nächster Punkt auf der Liste. Die Mailbox birgt neben Mails auch noch die Termine. Die könnten auch nochmal alles durcheinander werfen; somit ist der Plan mit „Mailbox sichten“ als Punkt aufnehmen ein guter.

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Sonntag, 25. Februar 2024
Don't call it Zaubertopf

9 Uhr am Morgen und immer noch nur 4 Grad. Keine Lust auf Laufen in Polarmissionsmontur, also noch ein bisschen warten. Mit Kaffee und der Sonne in den Augen, die zwar noch keine Kraft für genug Wärme hat, aber schon strahlt wie eine Große. Die Magen-Darm-Sache schleicht sich so langsam aus. Ganz weg ist es noch nicht, aber es kommen nur noch selten Krämpfe und die sind auch nicht mehr so massiv wie in den ersten Tagen. Gestern Abend dann gleich mal der Härtetest für Magen und Verdaaungssystem: Schafskäse, Kraut- und Farmersalat, Tzatziki, Bratkartoffeln. Und ein Glas Ouzo. Scheint ganz gut geklappt zu haben. Gegrummelt hat es, aber das tut es nach so einem Frontalangriff immer. Nach diesem Versuch kann man also mit Fug und Recht behaupten: ich bin so gut wie geheilt.

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Ab morgen gibt es sie übrigens wieder: die Zaubermaschine. Und ich gedenke in den Kreis der Zaubertopfnutzer*innen einzusteigen. Mich schreckt allerdings das Wort ab. Zaubertopf. Das wird mir hoffentlich niemals über die Lippen kommen. Was kochst Du heute? Irgendwas aus dem Zaubertopf. Das ist meine Küche und hier hinten seht ihr meinen Zaubertopf. Weiß gar nicht mehr, wie ich mein Hummerschaumsüppchen früher gemacht habe - damals, als ich den Zaubertopf noch nicht hatte...

Die zum Gerät gehörende App habe ich schon heruntergeladen (zum Glück heißt die nicht "Zaubertopf App") und auch schon einige Rezepte geliked. Es kann dann also direkt losgehen. Naja, nicht ganz. Zutaten fehlen noch. Schade, dass das nicht wie bei Elektrogeräten neuerdings oft ist: Batteries included. Wieso hat der Monsieur Cuisine nicht ein Basispaket an Lebensmitteln dabei, damit man sofort loslegen kann? Muss ja kein Hackfleisch oder Lachs sein, aber Nudeln, Linsen, Thunfisch aus der Dose, getrocknete Chili und/oder Tomaten. Geht aber wahrscheinlich nicht, weil dann ein Allergiker auf Schadenersatz klagt, weil er den beiliegenden Pfeffer benutzt hat, weil ihm nicht klar war, dass auf dem Päckchen, auf dem dick und fett in Arial 18pt "PFEFFER" stand Pfeffer drin ist, auf das er höchst allergisch reagiert. Das war eine schlimme Zeit für ihn, eine Million Euro bitte.
Ich habe keine nennenswerten Allergien, könnte also mit dem Starter Pack direkt loslegen, aber kann mich auch noch einen Tag oder so gedulden, bis es losgeht.

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Samstag, 24. Februar 2024
In dem Jahr hatte ich Zeit

In dem Jahr hatte ich Zeit. Zum Glück. Es wäre sicher auch anders gegangen, es geht immer irgendwie, aber so hatte es auch etwas Gutes, dass ich Zeit hatte. Und weil ich Zeit hatte, war ich es der gefahren ist. Einfach ist es eine Strecke von knapp 120 Kilometern. Eigentlich keine Entfernung und doch kann es sich ziehen. Wenn man Glück hat, kommt man um die übelsten Staus herum. Meistens hatten wir Glück. Zwei oder dreimal nicht, aber das war dann auf der Heimfahrt und da war es dann eh egal. Wichtig war pünktlich dort zu sein. Zu den Vorbesprechungen, den wichtigen Terminen, den Nachbesprechungen. Und dem großen Tag der „Einlieferung“. Das ist kein schönes Wort und es passt auch gar nicht. Man liefert da nichts und niemanden ein. Es ist auch kein „Abgeben“, wobei es sich zwischendurch so anfühlte. Corona war wieder da, nein es war weiterhin da, aber nun war es wieder präsenter. Drinnen hatten alle Masken auf, die meisten auch einigermaßen korrekt und die, bei denen sie auf Halbmast hing, taten das nicht aus Absicht, sondern weil sie es nicht besser wussten. Oder weil eh schon alles egal war. Wir wussten es besser und egal war uns gar nichts. Mit Maske saßen wir auf den unbequemen Sitzen vor den Kabinen, die an Beichtstühle in einer Kirche erinnert; nur waren es hier gleich zehn Beichtstühle nebeneinander. Eine sündige Stadt, könnte man meinen. Einmal im Jahr ist sie das sicher, es ist eine der Karnevalshochburgen und wenn dort gesündigt wird, dann in der Saison. Da würden aber auch zehn Beichtstühle nicht reichen und es waren ja auch keine, sondern die Anmeldebüros. Hinter jeder Tür saß eine fleißige Person, nahm Daten auf, gab Hinweise, verteilte Papiere und Aufkleber und mit etwas Glück sprach einem die Person auch noch Mut zu. Wir hatten Glück.
Nach dem ganzen Verwaltungsprozedere macht man sich auf die Suche nach dem richtigen Gebäude, dem richtigen Stock und nach den richtigen Personen, die einem dann weiterhelfen können. Und dann ist man eingeliefert.

Mittlerweile habe ich nicht mehr soviel Zeit, aber die Fahrten dorthin sind ja auch vorbei. So wie überhaupt alles endlich mal vorbei ist. So dachte man. So dachte man allerdings auch schon vor zwanzig Jahren, als es zum ersten Mal hieß, dass da etwas nicht stimmt und man sich das mal genauer anschauen müsse. Ähnlich wie da, als ich Zeit hatte. Da hatte man sich auch etwas mal genauer anschauen müssen und weil das, was man da gesehen hatte nicht so toll war, hat man es sich noch woanders genauer anschauen lassen. Dort war das Gesehene auch nicht toll, aber immerhin war man bereit es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Es dauerte eine Weile bis man sich zumindest halbwegs sicher sein konnte, aber der Versuch schien geglückt. Scheint er immer noch. Vielleicht fühlt sich das Schicksal deshalb um seine Chance betrogen und will nochmal. Alles oder nichts.

Ich habe nicht mehr soviel Zeit, aber zum nächsten Termin werde ich wieder der Fahrer sein. Und für die folgenden Termine auch. Es ist nicht mehr so weit, keine 120 Kilometer einfach, aber selbst die würde ich wieder fahren. Und die Zeit, die ich eigentlich nicht mehr habe, nehme ich mir, denn ansonsten ist es Zeit, von der man sich am Ende viel mehr gewünscht hätte. Wenn alles nur so einfach wäre, wie ein Urlaubstag einreichen.

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Freitag, 23. Februar 2024
Lecker Fruchtcocktail

Ein sonniger Morgen. Der Sturm der Nacht hat sich gelegt, obwohl es schließlich doch nicht der angekündigte Sturm, sondern eher starker Wind war. Aber besser als tiefgestapelt und von einem lauen Lüftchen geredet und anschließend das Hausdach und den eigentlich vor der Tür angebundenen Hund gesucht.

Die Krämpfe sind weiterhin da, wenn auch weitaus weniger und auch schlafen geht so einigermaßen. Bin am Überlegen, ob ich nachher eine kleine Runde laufen gehe. Vielleicht hilft das Auf und Ab beim Laufen dem ganzen Darmwirrwarrgeknote sich zu entwirren und wieder in eine geordnete Form zu finden. Dann kann er gerne mal durchlüften (idealerweise noch draußen), mal durchwischen und -spülen (das bitte gerne zuhause) und dann ist hoffentlich mal gut. Das zieht sich für meinen Geschmack schon viel zu lange und ich will das nicht mehr. Reicht nun auch mit krank und Wehwehchen hier und Aua da. Bei mir und auch gerne in meinem Umfeld. Wobei es da schon wieder... ach egal.

Es geht aber tendenziell aufwärts. Ich bin auch wieder bei morgendlichem Kaffee gelandet, was sicher gar nicht gut ist, aber ich kann keinen Tee mehr sehen. Kamillentee vor allem. Und ob die anderen Tees, die ich mir reinhaue ideal sind, weiß ich auch nicht. Das sind besagte Wintertees und die beinhalten durch die Bank auch "Süßkraut". Wenn das ähnlich wirkt wie die chemischen Süßstoffe, tue ich meinem Körper grundsätzlich und erst recht in der aktuellen Situation sicher nichts Gutes an. Andererseits... Kamillentee. Das schmeckt schon nach Krankheit und Verderbnis. Nein, nach Verderbnis nicht; dafür ist es zu geschmacksneutral. Aber nach Krankheit schmeckt es auf jeden Fall. Genau wie Hagebuttentee nach Landschulheim schmeckt. Und Kräutertee nach Winter, Spaziergang im Schnee und Kamin. Kamillentee riecht auch so ein bisschen nach Heu. Ich erinnere mich, dass Kamille auch im Spiel war, als eine Wunde an meiner Hand gespült werden musste. Man nimmt das Zeug anscheinend für alles. Wundert mich, dass es in der Abführplörre nicht drin ist, die man sich im Vorfeld einer Darmspiegelung einverleiben muss. Wobei... vielleicht ist auch da Kamille drin, wird aber durch die Geschmacksstoffe übertüncht, die einen "Fruchtcocktail" simulieren sollen. Fruchtcocktail. Für ein Abführmittel. Auf die Idee muss man auch erstmal kommen. Saßen da die "Taste-Experts" in geselliger Runde zusammen und haben überlegt, wie das Zeug schmecken soll? Was gab es für Alternativen? Cola? Waldmeister? Salty Caramel? Am Ende wurde es also Fruchtcocktail. Gute Wahl, wenn man bedenkt, was für eine Wirkung der Kram haben soll (und auch hat). Ich habe aber gehört, es gäbe auch "Orange" als Geschmacksrichtung. Tatsächlich wurde ich in der Apotheke aber gar nicht nach meinen Wünschen diesbezüglich gefragt. Ich hätte allerdings auch keine Präferenz gehabt, da ich neu im Abführgame war. Beim nächsten Mal würde ich aber mal was anderes testen. Fruchtcocktail war dann doch nicht so meins. Ich könnte noch scherzhaft hinzufügen, dass ich es auch nicht so gut vertragen hätte. Wegen der Wirkung... Sie verstehen schon.

Jedenfalls ist die Sonne da, ich überlege weiterhin, ob ich eine Runde laufen gehe... und danach vielleicht einen leckeren Obstsalat? Quasi einen Fruchtcocktail zum Essen? Mal sehen.

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Donnerstag, 22. Februar 2024
Seien Sie versichert

Das Auto ist immer noch in der Werkstatt und das nervt. Zuerst war die Stoßstange nicht lieferbar. Während man beim großen bösen Onlinehändler Dinge zum Teil noch am gleichen Tag geliefert bekäme, so man dies möchte, ist es anscheinend sehr schwer eine Stoßstange zu beschaffen. Nun ist diese mittlerweile wohl eingetroffen und auch lackiert (schwarz) und somit wäre alles gut... hätte man in der Werkstatt nun nicht nachträglich noch bemerkt, dass noch andere Dinge beim ungewollten Zusammentreffen mit einem Reh zu Schaden gekommen sind. Dinge, die bestellt werden müssen und eigentlich immer super gut lieferbar seien (warten wir es ab), die aber im Kostenvoranschlag für die Versicherung noch nicht inkludiert waren. Man kann die Probleme spüren, die das in sich birgt. Es nervt so unglaublich. Zumal ich bei der Versicherung noch einen Schaden aus dem August letzten Jahres einreichen muss, bzw. die Rechnung zu demselben. Gleiches Auto, auch keine billige Sache. Und es wird noch eine weitere Rechnung kommen. Anderes Auto, andere Versicherungsnummer, aber gleiche Versicherungsgesellschaft und gleicher Versicherungsnehmer. Das wird spaßig. Auch im Hinblick darauf, dass ich noch nicht so extrem lange bei dieser Versicherung bin. Dass ich überhaupt dahin wechselte, lag an der Rente meines bisherigen Versicherungsvermittlers. Der Nachfolger, der dessen Kunden (und somit auch mich) übernahm, wollte natürlich auch gleich mal ein bisschen Geld machen und hat mir ein paar Versicherungswechsel aufgeschwatzt. So auch die das Auto betreffend. Insofern tut es mir natürlich ein bisschen leid, aber dafür hat man nun mal Versicherungen. Der gute Mann hat das Pech noch andere Versicherungsteilnehmer aus dem Familienumfeld mit übernommen zu haben und auch dort kam es zu plötzlichen Schäden, die nun die Versicherungen tragen müssen (was deren Job ist; man kann es nicht oft genug betonen). Tatsächlich hat eine dieser Versicherungen nun den Vertrag ihrerseits gekündigt und der Versicherungsmensch hat nun das Problem, hier eine Nachfolgeversicherung zu bekommen. Aber auch hier gilt: das ist SEIN Job. Die Provisionen bei Vermittlungen nimmt er ja auch gerne mit, also darf da auch kein Gemecker kommen, wenn mal tatsächlich was anfällt. Tatsächlich kam schon Gemecker und das stört mich sogar noch mehr, als der grundsätzliche Hickhack. Was soll der Scheiß? Nun denn, jetzt reiche ich mal den ganzen Mist ein und warte ab, was passiert. Ansonsten steht halt auch hier ein Wechsel an - zuerst den Versicherungsvermittlungsmenschen, dann (wahrscheinlich) wieder die Versicherungen. Aber nun denn, das Leben besteht aus Veränderung. Immer und überall. Dass das Auto aber immer noch in Reparatur ist, nervt mich schon sehr. Zumal ich es am Wochenende mal wirklich bräuchte.

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