Mittwoch, 15. Mai 2019
Den Wendler machen

Ein Kunde springt nach über zehn Jahren ab und wechselt zu der Konkurrenz. Das ist schon so ein bisschen wie Schluss machen; ich hatte keine Beziehung, die so lange anhielt. Und tatsächlich ist da auch ein kleines bisschen Wut, Verletztheit und Eifersucht mit im Spielt. Was haben die, was ich nicht (mehr) habe? Wie können sie mir das antun? Wieso? Was habe ich falsch gemacht?...

Aber man soll ja nicht nachtragend sein und sich an die gemeinsamen schönen Zeiten erinnern, in denen es natürlich neben vielen Höhen auch schon Tiefen gab, die aber immer wieder überwunden werden konnten. Tatsächlich war es die Midlife Crisis des Kunden. Er wollte was Jüngeres, Spritzigeres und Frisches. Neu sollte es sein, unverbraucht und was hermachen. Dass er sich damit lang- und noch nicht mal mittelfristig etwas Gutes tut, wird ihm wahrscheinlich bald klar werden, aber dann ist es zu spät, das Kind ist in den Brunnen gefallen, die Kuh lange genug auf dem Eis gewesen und eingebrochen und überhaupt ist es dann halt einfach so.
Mit dieser Argumentation kann ich gut leben. Manche Kunden machen eben manchmal den Wendler, sich zum Affen und denken sogar noch, das wäre eine gute Sache. Kann man nicht ändern, ist einfach so.
Den Wendler-Vergleich mag ich; der ist so treffend. Hoffentlich rutscht mir das nicht mal bei einem Call raus - bei anderen Themen bin ich noch mit denen in Kontakt. Andererseits...

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