Sonntag, 13. Dezember 2020
Ein sonniger Tag

Nach einem eher grauen Morgen dann doch noch ein herrlich sonniger Tag. So muss das sein, an einem Tag wie diesem. Den grauen Morgen auf dem Rad, den sonnigen Mittag spazierend an der frischen Luft und gechillt auf der Couch verbracht. Sonntage, wie man sie mag. Deshalb auch keine Gedanken an das was da in den nächsten Wochen noch so alles kommt. Das erste Drama dürften die nächsten beiden Tage werden. Ich habe heute mit einer Bekannten gesprochen, die bei einem Elektrodiscounter arbeitet. Dieser wird ab Mittwoch auch geschlossen, weshalb man für die nächsten zwei Tage den absoluten Ausnahmezustand erwartet. Die Angestellten haben ein bisschen Angst davor und ich leide mit ihnen. Natürlich gibt es ein Hygienekonzept und natürlich wird auf Sicherheit geachtet. Aber auf der Straße davor werden sich sicher wieder enorme Menschenmengen ansammeln und diese sind dann irgendwann auch im Laden.

Bei uns wird es dieses Jahr keine Geschenke geben. Darauf haben wir uns heute verständig. Es ist schon so viel Mist passiert - wer weiß, was man da noch so bekommen hätte. Und vielleicht gar nicht wollte.

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Samstag, 12. Dezember 2020
Post-Corona-Sozialphobie

Ab heute gibt es nun auch bei uns Ausgangsbeschränkungen. Tagsüber mit so wenig Leute wie möglich aus maximal zwei Haushalten, ab zwanzig Uhr geht gar nichts mehr und man darf auch nicht einfach so raus, sprich: für mich ändert sich rein gar nichts. Allerhöchstens, dass ich zukünftig beim Einkaufen noch genervter sein werde als eh schon. Weihnachtsshopping hatte ich eh nicht geplant und nun die perfekte Ausrede, es auch wirklich nicht zu tun. Allerdings habe ich auch weiterhin keine Idee bezgl. Geschenken, aber das ist ja ein ganz anderes Thema.

Wird eh noch spannend, wie sich das mit Heilig Abend entwickelt. Ich gehe mal davon aus, dass die Familienfeier nicht stattfinden wird. Ich bin nicht böse deshalb. Andererseits wird dieses Einsiedler-Dingens immer exzessiver und auch ein bisschen gefährlich. Irgendwann werde ich doch mal wieder mehr unter Menschen müssen und hab so ein bisschen die Befürchtung, dass ich es dann nicht mehr kann. Das soziale Leben verlernt. Könnte passieren. Aber ich gehe davon aus, dass ich dann nicht alleine mit dem Problem sein werde. Bestimmt gibt es dann Selbsthilfegruppen. Hallo, ich bin Jürgen und ich bin Post-Corona-Sozialphobiger. Hallo Jürgen.

Vorerst genieße ich aber mein Ausgangsbeschränkungsinitiertes Einsiedlertum.

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Freitag, 11. Dezember 2020
No Go Go Go

Aus dem Halbmarathon wurde leider nichts. Am Ende fehlten knapp 2,5 Kilometer. Nicht wirklich viel, aber halt eben doch nicht gepackt. Eine leichte Erkältung, Rotwein in den Tagen davor, am Ende eine blutende Blase am Zehen... die Liste der Ausreden ist natürlich lang. Andererseits weiß ich, dass es für mich zu schaffen ist und dann auch in einer ganz okayen Zeit. Ich bleibe also dran. Nur schade, dass es vor dem magischen Termin nicht klappen wird. Aber was solls: in diesem Jahr ist ja vieles anders. DAS zählt definitiv als Ausrede.

Andererseits: wer kennt sie nicht, die Bilder, wie jemand mit letzter Kraft ins Ziel wankt, nicht mehr Herr seiner Sinne, direkt nach der Ziellinie umgekippt und tot. Diesen Ehrgeiz hatte ich noch nicht - obwohl ich alle Rocky-Filme bis auf den letzten gesehen habe. Ich bin dann wohl eher wie Rocky bei Rocky 3 im ersten Drittel. Nur ohne Anwesen und viel Kohle.

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Donnerstag, 10. Dezember 2020
Facility Management and Vaccination Consulting

Anfang September war ich im Krankenhaus und wegen Fieber und ausstehendem Testergebnis auf der Isolierstation. Damals waren noch zwei weitere Personen „in der geschlossenen“, man sah das auch aus Kliniksicht noch recht locker. Stand gestern sind in dieser Isolierstation 19 Personen, nicht notwendige Operationen wurden abgesagt. Zeitgleich erklärt ein Typ hier aus dem Ort, wie das ist mit den Impfungen, wie schlimm, gefährlich, unmenschlich und vom Deep State gelenkt das alles sei. Er ist informiert, ein russischer Online Kanal ist neben Servus TV seine Nachrichtenquelle.
Meines Wissens hat er keine Junkie-Karriere hinter sich und dürfte somit schon am korrekten Setzen einer Spritze scheitern. Er kennt aber das Wort „Gen“ und weiß, dass das im Zusammenhang mit Nahrung oder Impfungen etwas Böses ist. Das ist insofern erstaunlich, weil seiner Rechtschreibung nach „Gen“ durchaus auch „Gehen“ sein könnte und da wäre die Bedeutung im Zusammenhang mit Nahrung oder Impfstoffen eine gänzlich andere. „Gehen“ tut er bei seiner täglichen Arbeit auch sicher häufiger als dass er in Berührung mit Genen kommt - zumindest im wissenschaftlich-forschenden Sinn. Er kümmert sich hauptberuflich um die Instandhaltung eines Gebäudes, also Lampen tauschen, nach der Heizung schauen und prüfen, ob am Router die Lämpchen blinken. In den Pausen und seiner Freizeit widmet er sich der Impfstoffforschung. Und Cosplay. Demnächst will er sich eine Verkleidung als „Zerstörer der Menschheit“ machen. Dafür bräuchte er ja nur eine Hornbrille und die Haare werden zur Seite gekämmt. Ähnlichkeit mit Bill Gates hatte er ja schon immer. Also äußerlich! Nur äußerlich! Er mag nämlich Menschen und deshalb warnt er sie auch ausgiebig. Und postet eifrig Videos auf den sozialen Medien.

Eventuell sind es solche Typen, weshalb nun 19 Leute auf der Isolierstation abhängen müssen und OPs verschoben werden. Ich kann mich natürlich ich irren. Passiert mir öfter mal: ich dachte auch im Sommer, dass die Leute zumindest ansatzweise wieder zur Vernunft kommen könnten. Tja.

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Mittwoch, 9. Dezember 2020
Go Go Go

Eigentlich war der Plan, bis Ende des Jahres einen Halbmarathon in einer akzeptablen Zeit zu laufen. Ich war tatsächlich auch fleißig und habe trainiert. Also quasi wie Kai Pflaume. Dann kam der Sommer und Drinks und Biketouren, aber ich kam wieder in Spur - bis zu dem ungeplanten Krankenhausaufenthalt, der auch im Anschluss eine kleine Zwangspause nach sich zog. Auch da kam ich irgendwann wieder rein und eigentlich bin ich so fit wie in den letzten Jahrzehnten nicht. Nur für einen Halbmarathon würde es nicht reichen; zumindest nicht in einer akzeptablen Zeit. Nun neigt sich das Jahr seinem Ende entgegen und überhaupt stehen noch denkwürdige Tage an, weshalb ich überlege, ob ich nicht doch einen Halbmarathon wage. Keinen offiziellen, die gibt es momentan ja auch gar nicht (was eine super Entschuldigung ist, aber keine zufriedenstellende), aber so für mich alleine. Einfach mal los und die Strecke laufen. Zeit sollte dann eher zweitrangig sein. Das Ganze idealerweise noch diese Woche - was machbar ist, denn ich habe die nächsten Tage frei.
Dieser Plan kam mir heute so in den Sinn und es kann gut sein, dass ich das auch tatsächlich tue. Okay, das Wetter ist nicht das Beste dafür, aber Ausreden finden sich immer. Und noch etwas auf der persönlichen ToDo-Liste abhaken würde sicherlich auch gut tun. Die Motivation ist also einigermaßen da; ob es umgesetzt wird, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Es bleibt spannend.

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