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Freitag, 16. Februar 2024
Liebes Tagebuch
Ein Morgen wie im April. Auf Sonne folgt Regen, dann wieder Sonne, dann wieder Regen. Ein ständiges Hin und Her. Eigentlich egal, soll doch der Februar einen auf April machen. Doof nur, wenn man was vorhat, das Vorhaben im Freien stattfinden muss und man keine Lust hat, dabei nass zu werden. Kurz vor zehn gewann die Sonne Oberhand und setzte sich durch. Dahin war die Ausrede. Also raus, Vorhaben umgesetzt und tatsächlich nicht nass geworden dabei. Zumindest nicht wetterbedingt; Schweiß lief nämlich ausgiebig. Um 12 dann ein spätes Frühstück, was eher ein Mittagessen war (Kaisergemüse und Rührei, danach Schokolade) und die Müdigkeit ob des gelungenen Vorhabens und des vollen Bauchs genossen. Tatsächlich war die Müdigkeit schließlich so präsent, dass ein Mittagsschlaf nicht nur als gute Idee gesehen, sondern als ein umzusetzendes Vorhaben erachtet wurde. Also ab ins Bett - mit neuem Buch und kleiner Katze (die sich schon lange nicht mehr wundert, zu welchen Zeiten ich ins Bett gehe. Sie kommt trotzdem mit. Wahrscheinlich erachtet sie es als ihre Pflicht mitzukommen - egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit). Nach zwei Seiten im Buch ging nichts mehr. Eine dreiviertel Stunde später wieder aufgewacht und direkt aufgestanden. Liegen bleiben ist ein Fehler - passierte mir auch schon, aber auch ich bin ja gelegentlich lernfähig.
Und nun steht ein fauler Couch-Abend an. Perfekt.
Und nun steht ein fauler Couch-Abend an. Perfekt.
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Donnerstag, 15. Februar 2024
Wo ist denn das verdammte Serotonin, wenn man es mal braucht?
So leidlich geschlafen, auch mal wach gewesen, nein sogar zweimal. Einmal die Granufink-Sache, einmal weil die kleine Katze der Meinung war, dass 2 Uhr die perfekte Zeit für Streicheleinheiten sei. Vor dem Wecker aufgewacht, hier also alles wie immer (war aber auch früh im Bett). Aufgestanden und auf die Waage. Eigentlich war klar, dass es ein Fehler sein wird. Trotzdem gemacht und nicht enttäuscht worden: war ein Fehler. Entsprechend die Laune am Morgen. Das musste die kleine Katze gleich büßen und die Rache der nächtlichen „GIB MIR STREICHEL!“-Aktion rächte sich in Form von einer Entknotungsaktion meinerseits. Das war ganz schön viel Fell, ganz schön viele Knoten, es hat geziept und getan, aber ich war natürlich trotzdem vorsichtig; es gab also keine Verletzungen an der Haut. Zumindest nicht an der Katze, bei mir sind es aber anscheinend auch nur oberflächliche Kratzer.
Alles in allem hat dieser Tag das Potential für einen richtigen Mist-Tag. Es ist wie beim Abfahrtslauf: wenn der Start gut läuft, ist das die Grundlage für einen super Lauf. Und mein Morgen war topp - sieht man es aus Mistigkeitswarte. Klar, es gab schon richtig üble Morgen, aber der hier ist - die Laune betreffend - schon mal nicht schlecht. Man darf gespannt sein, wie sich das entwickelt. Um kurz vor 8 führt uns der Tag zur ersten Schikane. Ein Telefonat, das den restlichen Tag entscheidend mitbestimmt. Schauen wir mal, was kommt. K. antwortet auf meinen Hinweis, dass der Morgen Mist ist, ein kurzes und knappes „Dito“. Wo ist denn dieses verdammte Serotonin, wenn man es mal braucht?
Alles in allem hat dieser Tag das Potential für einen richtigen Mist-Tag. Es ist wie beim Abfahrtslauf: wenn der Start gut läuft, ist das die Grundlage für einen super Lauf. Und mein Morgen war topp - sieht man es aus Mistigkeitswarte. Klar, es gab schon richtig üble Morgen, aber der hier ist - die Laune betreffend - schon mal nicht schlecht. Man darf gespannt sein, wie sich das entwickelt. Um kurz vor 8 führt uns der Tag zur ersten Schikane. Ein Telefonat, das den restlichen Tag entscheidend mitbestimmt. Schauen wir mal, was kommt. K. antwortet auf meinen Hinweis, dass der Morgen Mist ist, ein kurzes und knappes „Dito“. Wo ist denn dieses verdammte Serotonin, wenn man es mal braucht?
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Mittwoch, 14. Februar 2024
Katzenkotze am Morgen
Happy Valentine. Möge dieser kleine dicke Engel seinen Pfeil tief in Ihr Fleisch geschossen haben, florale Pracht soll für Sie erblühen und die Pralinen ganz und gar ohne Kalorien sein. Heute spricht man die Sprache der Liebe, denn an diesem Tag gilt mehr denn je: wer f*cken will, muss freundlich sein.
Meine zwei Damen haben mir auch ein Geschenk gemacht; zumindest eine davon. Was gibt es Schöneres als Katzenkotze am Morgen. Vielen Dank dafür. Das wars aber im Großen und Ganzen den Valentinstag betreffend.
---
Biberach ist heute in den Nachrichten und wie immer, wenn so ein Kaff in den Nachrichten ist, hat das unschöne Gründe. Heute sind es protestierende Bauern. Ich habe keine Lust mehr, mich mit dem ganzen Mist auseinander zu setzen. In den sozialen Medien snooze ich wie verrückt und auch ansonsten versuche ich all dem aus dem Weg zu gehen, nur geht das nicht. Und selbst wenn: bedingt durch den grundsätzlichen Zustand der Welt und der entsprechenden Nachrichtenlage, kommt man durch ein Abwenden von einem doofen Thema zu einem anderen, nicht minder doofen Thema. Es ist so ein bisschen wie als Kind, wenn man sich ein ekliges Gemüse aussuchen musste. Brokkoli? Blumenkohl? Erbsen? Kohlrabi? Alles eklig, aber man entkam dem nicht. Meine Mutter produzierte quasi ein Nachrichtengemenge, das man gar wollte, aber man hatte keine Chance, dem zu entgehen. Und somit habe ich kurz mal die Biberach-Sachen überflogen, aber nun ist auch wieder gut. Ich habe mal dort gewohnt und empfand das als ganz angenehm. Okay, ich wohnte direkt über einer Kneipe, das Leben war noch recht einfach und überschaubar. Tatsächlich war ich in Biberach auch das erste Mal in diesem ominösen Internet. In einem Internetcafe. Das gab es damals noch. Wir waren zu zweit dort und die allererste Seite, die wir besuchten, war die vom FC Bayern. Mein Kumpel war großer Fan (ich mochte ihn trotzdem). Die Seite war scheiße, aber immerhin hatten sie eine. Damit konnten nicht alle Vereine mithalten.
Es dauerte nicht lange und ich hatte ein Modem und eine CD von AOL. Damit ging das ganze Drama los. Hätte man sich denken können - wenn FCB am Anfang stand. Der FCB ist schuld, aber keinesfalls Biberach. Tatsächlich hatte ich mir viele Jahre später überlegt, mich in diese Ecke zu bewerben. Kann also nicht grundsätzlich schlecht gewesen sein. Und auch diese „Protest“-Scheiße heute kann man nicht an Biberach festmachen. Die Idioten sind halt dahin gefahren, weil die ach so bösen Grünen dort waren. Traktoren gibt es in er Gegend zuhauf und der eine oder andere wird nun mal auch einem Idioten gehören. Idioten gibt es dort nämlich auch; vielleicht nicht zuhauf aber nicht mehr und nicht weniger als an anderen Orten.
Und am Ende des Tages denke ich so bei mir: der Tag fängt vielleicht nicht so schön an mit Katzenkotze, aber es hätte weitaus schlimmer kommen können. Immerhin fahren die zwei nicht mit Traktoren vor und meckern rum.
Meine zwei Damen haben mir auch ein Geschenk gemacht; zumindest eine davon. Was gibt es Schöneres als Katzenkotze am Morgen. Vielen Dank dafür. Das wars aber im Großen und Ganzen den Valentinstag betreffend.
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Biberach ist heute in den Nachrichten und wie immer, wenn so ein Kaff in den Nachrichten ist, hat das unschöne Gründe. Heute sind es protestierende Bauern. Ich habe keine Lust mehr, mich mit dem ganzen Mist auseinander zu setzen. In den sozialen Medien snooze ich wie verrückt und auch ansonsten versuche ich all dem aus dem Weg zu gehen, nur geht das nicht. Und selbst wenn: bedingt durch den grundsätzlichen Zustand der Welt und der entsprechenden Nachrichtenlage, kommt man durch ein Abwenden von einem doofen Thema zu einem anderen, nicht minder doofen Thema. Es ist so ein bisschen wie als Kind, wenn man sich ein ekliges Gemüse aussuchen musste. Brokkoli? Blumenkohl? Erbsen? Kohlrabi? Alles eklig, aber man entkam dem nicht. Meine Mutter produzierte quasi ein Nachrichtengemenge, das man gar wollte, aber man hatte keine Chance, dem zu entgehen. Und somit habe ich kurz mal die Biberach-Sachen überflogen, aber nun ist auch wieder gut. Ich habe mal dort gewohnt und empfand das als ganz angenehm. Okay, ich wohnte direkt über einer Kneipe, das Leben war noch recht einfach und überschaubar. Tatsächlich war ich in Biberach auch das erste Mal in diesem ominösen Internet. In einem Internetcafe. Das gab es damals noch. Wir waren zu zweit dort und die allererste Seite, die wir besuchten, war die vom FC Bayern. Mein Kumpel war großer Fan (ich mochte ihn trotzdem). Die Seite war scheiße, aber immerhin hatten sie eine. Damit konnten nicht alle Vereine mithalten.
Es dauerte nicht lange und ich hatte ein Modem und eine CD von AOL. Damit ging das ganze Drama los. Hätte man sich denken können - wenn FCB am Anfang stand. Der FCB ist schuld, aber keinesfalls Biberach. Tatsächlich hatte ich mir viele Jahre später überlegt, mich in diese Ecke zu bewerben. Kann also nicht grundsätzlich schlecht gewesen sein. Und auch diese „Protest“-Scheiße heute kann man nicht an Biberach festmachen. Die Idioten sind halt dahin gefahren, weil die ach so bösen Grünen dort waren. Traktoren gibt es in er Gegend zuhauf und der eine oder andere wird nun mal auch einem Idioten gehören. Idioten gibt es dort nämlich auch; vielleicht nicht zuhauf aber nicht mehr und nicht weniger als an anderen Orten.
Und am Ende des Tages denke ich so bei mir: der Tag fängt vielleicht nicht so schön an mit Katzenkotze, aber es hätte weitaus schlimmer kommen können. Immerhin fahren die zwei nicht mit Traktoren vor und meckern rum.
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Dienstag, 13. Februar 2024
Übernachten im Erotik-Etablissement
Nach einem Blick auf ein paar Urlaubsfotos (nicht meine) festgestellt: ich habe gar nichts geplant. Weder wann, noch wo. Ideen gibt es viele, das Handy quillt über von Screenshots aus den diversen Social Media Kanälen (Screenshots, damit das einigermaßen neutral bleibt. Wenn ich auf die Postings klicke, dreht der Algorithmus hohl und ich kriege immer und immer wieder nur Postings von den Malediven oder alternativ den verschneiten Ecken Schwedens - je nachdem, wo ich zuerst geklickt habe. Deshalb Screenshots), aber tiefergehend damit befasst habe ich mich bisher nicht. Das liegt zum einen daran, dass es eben noch so unkonkret ist, zum anderen warten ich auf den Lottogewinn. Von letzterem hängt ersteres ab. Ohne Lottogewinn lasse ich das mit den Malediven lieber mal und zum Polarlichter schauen möchte ich länger als eine Woche nach Island, mein Bankkonto ist da allerdings anderer Meinung (da ist von Island gar nicht die Rede. Es murmelt was von Allgäu - weit außerhalb jeglicher Saison). Stand jetzt also keine Urlaubsplanung in Sicht und somit auch kein Urlaub. Ach so, doch. Irgendwann im März in die Pampa auf eine Geburtstagsfeier. Man möchte mich im Gästezimmer im Haus einquartieren, ich würde lieber in ein Hotel. Das kann ich aber nicht bringen, nun da man mir die Ehre zuteil werden ließ, einer der wenigen Gäste zu sein, die es wert seien im Hause zu nächtigen. Nun denn. Ein eigenes Bad mit eigener Toilette und ein Bett in ausreichender Größe... das braucht doch keiner. Immerhin braucht man keine eigene Bettwäsche oder Handtücher mitbringen. Soviel Jugendherbergencharme wäre mir dann definitiv zuviel. Dann lieber im Auto schlafen.
Man muss aber dazu sagen, dass das nächste Hotel schon ein gutes Stück entfernt ist und selbst dort würde man nervös, wenn tatsächlich mal jemand wegen einer Übernachtung anfragt. Wahrscheinlich müsste man DORT eigene Bettwäsche und Handtücher mitbringen. Man könnte im Erotik-Etablissement (Puff) im Nachbarort zwecks Übernachtung anfragen. Wenn man den Fummelkram weglässt, das Zimmer alleine nutzt und verspricht aus Stromspargründen die ganze Neonbeleuchtung und die Dildo-Ladestationen auszulassen, ist das doch bestimmt auch nicht so teuer. Man muss nur darauf achten, dass man den genannten Preis auch hochrechnet - der ist wahrscheinlich pro Stunde und ich würde schon gerne etwas länger schlafen.
Man muss aber dazu sagen, dass das nächste Hotel schon ein gutes Stück entfernt ist und selbst dort würde man nervös, wenn tatsächlich mal jemand wegen einer Übernachtung anfragt. Wahrscheinlich müsste man DORT eigene Bettwäsche und Handtücher mitbringen. Man könnte im Erotik-Etablissement (Puff) im Nachbarort zwecks Übernachtung anfragen. Wenn man den Fummelkram weglässt, das Zimmer alleine nutzt und verspricht aus Stromspargründen die ganze Neonbeleuchtung und die Dildo-Ladestationen auszulassen, ist das doch bestimmt auch nicht so teuer. Man muss nur darauf achten, dass man den genannten Preis auch hochrechnet - der ist wahrscheinlich pro Stunde und ich würde schon gerne etwas länger schlafen.
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Montag, 12. Februar 2024
Das Wachsein hinterfragen
Steuerdaten sichten, das Auto zur Reparatur bringen, Unterlagen ordnen und arbeiten. Passend zum Rosenmontag mache ich mal was ganz anderes als sonst, werde eine komplett andere Person und tue Dinge, die ich sonst nicht tue. Erwachsenenkram halt. Muss mich aber beeilen, denn am Aschermittwoch ist alles vorbei und bis dahin sollten die dringendsten Dinge erledigt sein.
Eigentlich wäre ich morgen im Büro, aber das klappt diese Woche nicht. Eigentlich schade, somit verpasse ich die Chance, die Kollegin mit den aufgespritzten Lippen endlich mal adäquat zu begrüßen. Diese Lippen machen mich wahnsinnig. Nicht im erotischen Sinn, sondern auf die Whuaaaawassolldas????-Art. Aber nun denn, jeder wie er oder sie möchte. So lange sie es so mag. Und ihr Partner oder ihre Partnerin. Doof nur, wenn sie mal Herrn Glöckler kennenlernt. Da steht man sicher zwei Meter auseinander beim Begrüßungsküsschen und es fühlt sich an, wie beim Stapeln der LKW-Reifen-Schläuche bei Michelin. Vielleicht gibt es da aber auch eine besondere Körperhaltung, die man lernt, wenn man „im Game“ ist. Ähnlich den Damen mit den exorbitant langen Fingernägeln, die Texte in ein Handy donnern, wo es mir ganz schwindlig wird. Übung macht da wohl den Meister. Ich nutze ja diese Funktion, wo man grob über die Buchstaben in der einigermaßen richtigen Reihenfolge wischt und siehe da: korrektes Wort... oder zumindest eine Auflistung der Worte, die man so in etwa gemeint haben könnte. Das ist erstaunlich genau, allerdings nicht auf dem Geschwindigkeitslevel wie bei Schnelltipper*innen. Aber macht nichts: ich bin ja auch nicht der schnelle Leser und möchte schon wissen, was ich da eigentlich abzuschicken gedenke. Somit sind Eingabe- und Lesegeschwindigkeit bei mir perfekt aufeinander eingestimmt und alles ist gut.
---
In den sozialen Medien die ersten Bilder der Feierwütigen - und ich bin sehr froh, nicht dabei zu sein. Auf einem Foto ist eine Ex. Konnte sie den Nachwuchs also irgendwo unterbringen und ist mal wieder an alter Wirkstätte on Tour. Ich habe sie schon ewig nicht mehr gesehen; tatsächlich sind es mittlerweile Jahre, wobei da natürlich Corona mit reinspielt. Damals war ich auch an Fasching unterwegs, was an ihr lag. Sie hat mich halt mitgenommen und tatsächlich war das auch einigermaßen lustig - größtenteils war das allerdings dem Alkohol geschuldet. Ein paar Mal habe ich sie auch abgeholt und da fand ich es gar nicht so unterhaltsam. Die Leute hatten aber ihren Spaß. Nun denn, so war das damals, es war eine ganz gute Zeit, nichtsdestotrotz ist es noch viel besser, dass diese Zeit vorbei ist. Zumindest für mich.
Die Dame, die besagtes Foto vorhin online gestellt hat, feiert schon seit Wochen, wird heute und morgen knallhart durchziehen und am Mittwoch ein bisschen traurig sein, dass für dieses Jahr Fasching vorbei ist. Es gibt nicht so viele Gelegenheiten, wo man seinen Durst so ungezwungen stillen kann ohne sich irgendwie rechtfertigen zu müssen. Ihr Mann sieht das genau so, wobei er eigentlich ein bisschen langsam machen sollte. Es gab da schon den einen oder anderen Herzinfarkt, die Depressionen kommen auch nicht von ungefähr und ob die Medis sich gut mit Weizenbier vertragen, müsste man mal im Beipackzettel nachlesen. Wenn man denn wollte. Was nicht der Fall ist.
Das klingt jetzt alles so mies gelaunt, soll es aber gar nicht. Ich wünsche den Feiernden viel Spaß, einigen würde ich dennoch wünschen, dass sie sich an der einen oder anderen Stelle hinterfragen, aber das muss ja nicht heute sein. Ich hingegen werde heute mein Wachsein hinterfragen und zwar bald. Bin müde.
Eigentlich wäre ich morgen im Büro, aber das klappt diese Woche nicht. Eigentlich schade, somit verpasse ich die Chance, die Kollegin mit den aufgespritzten Lippen endlich mal adäquat zu begrüßen. Diese Lippen machen mich wahnsinnig. Nicht im erotischen Sinn, sondern auf die Whuaaaawassolldas????-Art. Aber nun denn, jeder wie er oder sie möchte. So lange sie es so mag. Und ihr Partner oder ihre Partnerin. Doof nur, wenn sie mal Herrn Glöckler kennenlernt. Da steht man sicher zwei Meter auseinander beim Begrüßungsküsschen und es fühlt sich an, wie beim Stapeln der LKW-Reifen-Schläuche bei Michelin. Vielleicht gibt es da aber auch eine besondere Körperhaltung, die man lernt, wenn man „im Game“ ist. Ähnlich den Damen mit den exorbitant langen Fingernägeln, die Texte in ein Handy donnern, wo es mir ganz schwindlig wird. Übung macht da wohl den Meister. Ich nutze ja diese Funktion, wo man grob über die Buchstaben in der einigermaßen richtigen Reihenfolge wischt und siehe da: korrektes Wort... oder zumindest eine Auflistung der Worte, die man so in etwa gemeint haben könnte. Das ist erstaunlich genau, allerdings nicht auf dem Geschwindigkeitslevel wie bei Schnelltipper*innen. Aber macht nichts: ich bin ja auch nicht der schnelle Leser und möchte schon wissen, was ich da eigentlich abzuschicken gedenke. Somit sind Eingabe- und Lesegeschwindigkeit bei mir perfekt aufeinander eingestimmt und alles ist gut.
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In den sozialen Medien die ersten Bilder der Feierwütigen - und ich bin sehr froh, nicht dabei zu sein. Auf einem Foto ist eine Ex. Konnte sie den Nachwuchs also irgendwo unterbringen und ist mal wieder an alter Wirkstätte on Tour. Ich habe sie schon ewig nicht mehr gesehen; tatsächlich sind es mittlerweile Jahre, wobei da natürlich Corona mit reinspielt. Damals war ich auch an Fasching unterwegs, was an ihr lag. Sie hat mich halt mitgenommen und tatsächlich war das auch einigermaßen lustig - größtenteils war das allerdings dem Alkohol geschuldet. Ein paar Mal habe ich sie auch abgeholt und da fand ich es gar nicht so unterhaltsam. Die Leute hatten aber ihren Spaß. Nun denn, so war das damals, es war eine ganz gute Zeit, nichtsdestotrotz ist es noch viel besser, dass diese Zeit vorbei ist. Zumindest für mich.
Die Dame, die besagtes Foto vorhin online gestellt hat, feiert schon seit Wochen, wird heute und morgen knallhart durchziehen und am Mittwoch ein bisschen traurig sein, dass für dieses Jahr Fasching vorbei ist. Es gibt nicht so viele Gelegenheiten, wo man seinen Durst so ungezwungen stillen kann ohne sich irgendwie rechtfertigen zu müssen. Ihr Mann sieht das genau so, wobei er eigentlich ein bisschen langsam machen sollte. Es gab da schon den einen oder anderen Herzinfarkt, die Depressionen kommen auch nicht von ungefähr und ob die Medis sich gut mit Weizenbier vertragen, müsste man mal im Beipackzettel nachlesen. Wenn man denn wollte. Was nicht der Fall ist.
Das klingt jetzt alles so mies gelaunt, soll es aber gar nicht. Ich wünsche den Feiernden viel Spaß, einigen würde ich dennoch wünschen, dass sie sich an der einen oder anderen Stelle hinterfragen, aber das muss ja nicht heute sein. Ich hingegen werde heute mein Wachsein hinterfragen und zwar bald. Bin müde.
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