Montag, 4. März 2024
Diffus

Der Tag beginnt mit diffuser Laune, der erste Blick in die Mailbox macht es nicht einfacher. Erstmal eine Runde meditieren. Atmen. Kann ja nicht so schwierig sein. Ist es aber. Nun denn, der Tag wird schon noch werden. Kein gutes Mantra, aber meins.

Kaffee No. 3 und immer noch müde. Eigentlich ganz gut geschlafen (gefühlt: die Uhr wird zeigen, wie es wirklich war) und irgendwie auch erholt. Aber dann eben doch nicht. Ganz seltsam. Diffus. Gerade die Rechnung für die Werkstatt überwiesen. Es ist wohl eine Mischung aus Dummheit und Gutmütigkeit, dass ich das mache und nicht den Mist mit der Versicherung der Werkstatt überlasse. Bin gespannt, auf wieviel Geld ich deshalb sitzenbleibe. Egal, damit muss ich dann halt leben. Akzeptanz und so. Sollte ich ja wohl mittlerweile gelernt haben. Bei manchen Sachen klappt das auch ganz hervorragend. Bei anderen... egal.

Das Frühsommerwetter vom Wochenende verabschiedet sich wieder, heute ist schon merklich kühler und morgen kommt noch Regen dazu. Meinetwegen. Beim Wetter habe ich dieses Akzeptanz-Dingens wohl schon geschafft. Geht also, man muss es nur machen. Akzeptieren.

Diese Woche wird kurz; zumindest aus arbeitstechnischer Sicht. Donnerstag habe ich Urlaub, muss aber früher aufstehen als sonst. Ein medizinischer Termin steht an. Nicht für mich, aber ich bin Fahrer, moralischer und fachlicher Beistand und quasi Assistenz in Vollzeit an diesem Tag. Mache ich gerne, also nicht wirklich gerne, weil: gäbe schönere Dinge, wie man einen Donnerstag Vormittag verbringen kann, aber nun denn. Warten konnte ich schon immer gut, mit dem aktuell zu lesenden Buch tue ich mich etwas schwer (liegt nicht am Buch, sondern an den Zeiten, zu denen ich lese: da gewinnt die Müdigkeit und das akzeptiere ich dann. Hey, schon wieder! Ich bin anscheinend gar nicht so schlecht!) und hier bietet sich somit die Möglichkeit, viel nachzuholen. Wenn der Termin nicht unendlich lange geht, habe ich noch viel Freizeit an dem Tag. Wie der dann wird, entscheidet sich wahrscheinlich mit dem Ergebnis des Termins vom Morgen.

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Sonntag, 3. März 2024
Gulasch in der süßen Variante

Viel zu viele Kilometer auf der Autobahn unterwegs gewesen an diesem Wochenende. Bahn war leider keine Option. Immerhin keine Staus und nur entspannte Fahrten.
Gestern ein Geburtstag mit seltsam schmeckendem Gulasch (etwas süßlich. Lag aber wohl nicht an minderwertiger Ware, sondern an der Machart. Wusste ich auch nicht, dass es da lokale Unterschiede gibt. In Unganrn bestimmt, aber auch in Deutschland? War jedenfalls nicht meins) und noch Etwas in einer Metaxasauce. Letztere kannte ich bisher dem Namen nach, hab es aber noch nie probiert, weil ich mir das nicht bestellen würde. Es bot sich also die Möglichkeit, das zu testen und was soll ich sagen... muss nicht sein. Kulinarisch wars also eher nicht meins, dafür war die Zusammenkunft an sich schön und durchaus angenehm. Es waren auch Leute da, die man eher nicht braucht, aber ich hab ja den schwarzen Gürtel im Ignorieren und habe genau dies hochprofessionell getan. Andere Gäste kannte ich noch gar nicht und da waren einige sehr interessante und unterhaltsame Menschen dabei. Thematisch waren keine allzu große Reizthemen dabei, was dem Ganzen natürlich gut tat. Und weil alle schon im gesetzten Alter sind, wurde es auch nicht exorbitant spät. Um kurz vor Mitternacht war ich im Bett und war ruckzuck im Reich der Träume. Am nächsten Morgen, also heute wollte ich eigentlich eine Runde laufen, bevor das große gemeinsame Frühstück anstand, aber auch hier zeigte sich das Alter der Gäste und die senile Bettflucht aller Beteiligten war der Grund für einen frühen Frühstückstermin und somit keine Zeit für einen Lauf. Habe ich vorhin im kleinen Stil in Form eines kurzen Abendlaufs nachgeholt. War auch nötig, denn das Frühstück brachte die Kalorien doppelt und dreifach, die gestern Abend durch nur geringe Mengen an Gulasch und Metaxasaucenzeug gespart wurden (und gespart wurden sie im Gesamten auch nicht: es gab Nachtisch und der war wunderbar und ihm wurde auch meinerseits ausgiebig zugesprochen). Und nun ist es auch schon wieder vorbei, das Wochenende. Jetzt noch ein bisschen Stromtarife checken (ich habe ein Sonderkündigungsrecht wegen Preiserhöhung und das werde ich in Anspruch nehmen) und noch Rezepte für die neue Küchenmaschine durchlesen. Morgen wird sie wahrscheinlich eingeweiht. Bin schon ein bisschen nervös.

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Samstag, 2. März 2024
Andernorts

Heute mal andernorts laufen gewesen. Geht auch. Vor allem, weil in dieser Gegend erstaunlich wenig Berge wachsen. Das kommt mir und meinem nicht bergerprobten Körper ungemein entgegen. Hier gibt es statt Bergen viele Felder, man kann den Blick in weite Fernen schweifen lassen. Ab und an begegnet mal Leuten hoch zu Ross, mal mit, mal ohne Hund und ansonsten viel Natur, viel frische Luft und zwischendurch zwar auch frische, aber olfaktorisch anspruchsvolle Luft - bedingt durch Gülle, die auf Feldern verteilt wurde. Da ist die Scheiße wortwörtlich am Dampfen und es riecht eben entsprechend. Doof, wenn man in sportlich laufender Art und Weise durch die Schwaden aus dampfender Scheiße läuft. Tief atmend und die Lungen vollpumpend. Der Smog des Dorfes.

Am Ende waren es sechseinhalb Kilometer, es machte Spaß, es tat gut und frisch geduscht schmeckte das Frühstück gleich doppelt gut. Laune bestens.

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Donnerstag, 29. Februar 2024
Fragile Laune

Die letzten Tage eine furchtbar fragile Laune. Das äußert sich durch miese Stimmung, aber vor allem auch einem Hang zum Drama, der mir selbst auf den Wecker geht. Ein Beispiel: diese Woche ist endlich das schon mehrfach erwähnte Küchengerät im Angebot und ich habe zugeschlagen. Es war im Laden vorrätig, ich konnte es direkt mitnehmen, alles wunderbar. Am Abend das Teil noch ausgepackt (natürlich extra darauf geachtet, dass es ein ungeöffneter Karton war), ein passendes Plätzchen gefunden, das Zubehör ausgepackt und die Maschine mit dem heimischen Netzwerk verbunden. Alles wunderbar. Im Karton war eine Schnellanleitung, die genau dies tut: einen schnell anleiten. In der Schnellanleitung gibt es an einigen Stellen den Verweis auf die Hauptanleitung. Diese war aber nicht im Karton. Kein Problem, dachte ich mir (wobei hier schon erste Ansätze der fragilen Laune zu spüren waren: wieso passiert das ausgerechnet mir? Wieso nehme ich ausgerechnet den Karton, bei dem diese blöde Anleitung fehlt?), der Kundenservice wird es richten. Am nächsten Morgen kurz nach 8 Uhr (Dienstzeiten: 8-20 Uhr) und einen netten Herrn am Telefon gehabt. Anhand der Gerätenummer konnte er feststellen, dass alles was in den Karton gehört auch in dem Karton war. Stimmte aber nicht: eine Hauptanleitung gab es da nicht, aber halb so wild, die könne man mir doch bitte zusenden, meinte ich. Das ginge nicht, sagte der nette Herr und gleiches sagte wohl auch sein Vorgesetzter, den er kurz konsultierte. Mein Abschiedsgruß war kurz, die Laune schon am frühen Morgen angekratzt. Der Kundendienst hat ja auch eine Email-Adresse; sicher können die mir helfen. Um es kurz zu machen: können sie nicht. Ich bekam ein PDF geschickt, aber ich habe keine Lust mit dem Handy am Gerät zu stehen, zumal dieses PDF in den Weiten des Speichers verlustig gehen wird und ich würde es niemals wieder finden, schon gar nicht, wenn ich es dringend bräuchte. Meine letzte Bettelmail, dass ich die Hauptanleitung doch bitte in gedruckter Form haben möchte, sonst packe ich den ganzen Kram wieder ein, schleppe ihn in den Laden und tausche das Ding eben um und wenn auch da wieder keine Hauptanleitung im Karton, bringe ich es wieder zurück; das Ganze so lange, bis ich endlich einen Karton mit Hauptanleitung erwische, eben diese Bettelmail wurde bisher nicht beantwortet. Zeitgleich habe ich es via Twitter versucht. Kann man völlig vergessen; das interessiert dort niemanden. Keine Reaktion. Bis zum heutigen Tag nicht.
Gestern Abend lag die Laune völlig in Trümmern, aber dann fiel mir noch etwas ein. Mein persönlicher Joker; ein Bekannter, dessen Freundin in besagtem Laden etwas zu melden hat. So würde ich sicher an so eine Hauptanleitung kommen. Das wäre die letzte Chance, ansonsten würde ich - verletzter Stolz und "Denen zeige ich es!"-Pathos - die Maschine zurückgeben und fertig. Das würde denen eine Lehre sein, der Aktienkurs geriete ins Schwanken, wenn das rauskäme, Massenentlassungen, Konzernzerschlagung. Und das alles, weil mir keiner diese dämliche Hauptanleitung schicken wollte.
Ich habe schlecht geschlafen und war auch mitten in der Nacht plötzlich hellwach. Alles nur wegen dieser Hauptanleitung.

Am Morgen schrieb ich den Bekannten an, die Antwort kam prompt: kein Problem, das wird schon, ich bekäme das Ding. Eigentlich eine gute Nachricht, aber die Laune war weiterhin nicht die Beste. Die Ausläufer der Genervtheit des Vortags. Es wurde den Tag über nicht besser, denn es kam keine Nachricht. Dabei wollte ich die Maschine - sollte ich nicht an die Hauptanleitung kommen - noch heute zurückgeben, damit der Laden schon Anfang nächster Woche zusammenbräche. Am Abend dann endlich eine Nachricht. Mit Bild. Einer Anleitung. Meiner Anleitung. Allerdings das Bild der Schnellanleitung. Die habe ich aber selbst. Das wäre alles, was an Anleitungen in dem Karton war.

Nun hatte ich einen Verdacht und ich weiß nicht, ob dem so ist, aber es könnte sein, dass diese Hauptanleitung gar nicht in Buchform existiert. Dass es sie nur als PDF gibt. Und dass der Kundensupport der Meinung war, ich verlange von ihnen, dass sie mir das PDF ausdrucken und zusenden. Gesagt und geschrieben hat mir das allerdings niemand. Es kam nie die Aussage, dass es kein gebundenes Etwas gibt, das sich Hauptanleitung nennt. Aber es könnte tatsächlich sein, dass dem so ist. Das wäre natürlich peinlich für mich, der ich diesen ganzen Terz gemacht habe. Man stelle sich vor, ich hätte die Maschine noch online bestellt und die, die ich schon habe wieder im Geschäft abgegeben. Die Idee stand auch im Raum. Was für ein Drama.

Und so etwas wirft mich aus der Bahn. DAS kann man wohl auf jeden Fall und guten Gewissens als fragile Laune beschreiben.
Ich habe das PDF (das mir der Kundendienst geschickt hatte, man findet es aber auch überall im Internet) nun übrigens ausgedruckt. 117 Seiten geballtes Wissen. Das ist ein ganz schöner Stoß an Papier. Ehrlich gesagt: sonderlich spannend ist es nicht. Hat sich nicht wirklich gelohnt. Und das macht mir schon fast wieder schlechte Laune. Aber nur fast.

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Mittwoch, 28. Februar 2024
Hotel vs. Gute Freunde Übernachtung

Halb Sechs, innere Uhr, nervig. Ich sollte diesen Scheiss einfach nicht mehr thematisieren. War jedenfalls früh wach.

Das hat den Vorteil, dass man den Schichtwechsel beim Frühstücksfernsehen mitkriegt und ja: viel spannender wird der heutige Tag wahrscheinlich nicht mehr. Ich versuche mir schon selbst ein paar Höhepunkte aufzubauen. Kurz nach Feierabend einkaufen gehen und so Kram. Werde ich vielleicht tatsächlich machen, weil die restliche Woche ein bisschen chaotisch wird und mir auch reisebedingt ein Tag fehlen wird. Es wird nämlich gereist. Auch da: damit es nicht langweilig an dem Tag, an dem alle unterwegs sind. Aber nun denn, ein Stau kann auch was für sich haben. Was er vor allem tut und was ja von den Achtsamkeitsleuten ständig gefordert wird: er entschleunigt ungemein. Aber wahrscheinlich ist mir nicht mal das gegönnt. Stattdessen „zähflüssiger Verkehr“. Damals mit Schaltwagen noch High Performance Training für die Fußknöchel vor lauter Kuppeln, Bremsen und sanftem Gas geben. Da konnte der typische deutsche Autobahnfahrer noch mit einer schnellen Bewegung des Fußes töten. Automatik sei Dank sind wir auch diesbezüglich abgeschlafft. Würden wir heutzutage im Stau von einer mordenden Meute angegriffen - mit diesen verkümmerten Knöcheln ist an Rettung nicht zu denken.

Jedenfalls wird am Freitag gereist. Irgendwo weiter nördlich als hier. Auf einen Geburtstag. Ich würde so gerne in einem Hotel übernachten, aber es gibt dort keine Hotels in der Nähe. Stattdessen im Gästezimmer. So für „gute Freunde“. Wenn das der Dank ist, möchte ich kein guter Freund sein. Ich will keine Notmatratze, die in einer staubigen Ecke steht und beim Aufwachen auf den Bürostuhl des Home Office und die Wand voller Urlaubsbilder der Gastgeber schauen. Ich will ein Hotelzimmer mit einem ausreichend großen Bett, ein Zimmer, das nur dafür gemacht ist, dass Leute da nächtigen, sich reinigen und nach dem Frühstück nochmal hochgehen, den Krempel packen und wieder gehen. Ohne die Decke noch einigermaßen wieder in Form zu bringen. Tja. Nein.

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