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Dienstag, 26. August 2025
Bald beginnt die neue Trockenzeit
Der Zug am Morgen fuhr pünktlich ab, schaffte es aber auf der relativen kurzen Strecke ohne Zwischenhalt eine kleine Verspätung einzufahren. Die S-Bahn habe ich trotzdem gekriegt. Für die Heimfahrt habe ich eine andere, frühere Verbindung genommen. Da klappte alles. Mein eigentlicher Zug fuhr dagegen nicht.
Sagen wir mal: es ist eine Verbesserung im Vergleich zu letzter Woche, wo keine der beiden Verbindungen fuhr (und ich auch nicht).
---
Neues von der Haushaltsgerätfront: Nachdem ich schon einen Favoriten aus der Fülle an Wäschetrocknern auserkoren hatte, fuhr ich gestern in der Mittagspause zum Elektrohändler hier um die Ecke. Das war früher (vor zwanzig Jahren oder so) ein richtig toller Laden mit sensationellem Service, großartiger Beratung und Elektrogeräte kaufte man dort. Das war einfach so. Dann verkaufte der Inhaber an eine Kette (oder eine Einkaufsgenossenschaft? Keine Ahnung) und seitdem sind die dort aktiv. Ist aber halt immer noch um die Ecke und der alten Zeiten wegen - von mir aus auch aus nostalgischen Gründen - ist man doch noch ab und zu dort. So auch ich gestern.
Meinen Favoriten hatten sie nicht da, wie überhaupt gar kein Gerät von dieser Marke. Die Geräte die im Laden standen waren aber allesamt viel zu teuer. Nach ausgiebiger Recherche kannte ich die Preise und die waren überall geringer. Auch bei meinem Favoriten, denn auf der Website gab es ihn. Tatsächlich kostete die Maschine da schon 80 Euro mehr als beim Discounter und bei allen anderen Händlern. Sogar beim Hersteller selbst war es der gleiche Preis wie überall - außer bei dem Laden hier um die Ecke bzw. deren Website. Wäre die Maschine vor Ort gewesen, hätte ich nachgefragt, ob man da nicht was machen könne, zumindest ein bisschen und dann noch kostenfreie Lieferung oder so. Aber sie war nun mal nicht da.
Also fuhr ich nach Hause, ging an den Rechner und auf die Website des Discounters, um dann eben doch da zu bestellen. Die Artikelbezeichnung (Zahlen und Buchstaben) kannte ich mittlerweile fast auswendig, die richtige Seite schnell gefunden, ab in den Warenkorb, Lieferung und Altgerätemitnahme dazu, nein Danke, bitte keine Mikrowelle im Bundle und auf zum Bezahlen. Allerdings war der Preis ein anderer als erwartet; ich hatte wohl die falsche Maschine reingepackt... dache ich. Dem war aber nicht so, es war das richtige Gerät, aber gestern startete eine Werbeaktion. Irgendwas mit IFA und mein favorisiertes Modell war Teil der Werbekampagne. Deshalb die Preisreduzierung und zwar um satte 100 Euro. Da kann man nicht meckern. Glück beim Onlinekauf, Pech bei Spiel und Liebe. Aber dafür bald wieder trockene Wäsche!
Lieferzeit: noch diese Woche. Ich tippe auf Donnerstag. Die alte Maschine wird mitgenommen, die neue an den Ort des Geschehens gebracht, alles wird gut. Ich werde das ganze Wochenende nur waschen, waschen und noch mehr waschen und die Berge von nasser Wäsche trocknen. In allen Variationen. Schnell, normal, Extra- und Schranktrocken, nur etwas trocken, Henkell Trocken. Letzteres nicht, aber alles andere. Bin sehr gespannt auf die Maschine und ihre Fähigkeiten. Könnte mir vorstellen, dass sich technisch ein bisschen was getan hat in den letzten 25 Jahren.
Sagen wir mal: es ist eine Verbesserung im Vergleich zu letzter Woche, wo keine der beiden Verbindungen fuhr (und ich auch nicht).
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Neues von der Haushaltsgerätfront: Nachdem ich schon einen Favoriten aus der Fülle an Wäschetrocknern auserkoren hatte, fuhr ich gestern in der Mittagspause zum Elektrohändler hier um die Ecke. Das war früher (vor zwanzig Jahren oder so) ein richtig toller Laden mit sensationellem Service, großartiger Beratung und Elektrogeräte kaufte man dort. Das war einfach so. Dann verkaufte der Inhaber an eine Kette (oder eine Einkaufsgenossenschaft? Keine Ahnung) und seitdem sind die dort aktiv. Ist aber halt immer noch um die Ecke und der alten Zeiten wegen - von mir aus auch aus nostalgischen Gründen - ist man doch noch ab und zu dort. So auch ich gestern.
Meinen Favoriten hatten sie nicht da, wie überhaupt gar kein Gerät von dieser Marke. Die Geräte die im Laden standen waren aber allesamt viel zu teuer. Nach ausgiebiger Recherche kannte ich die Preise und die waren überall geringer. Auch bei meinem Favoriten, denn auf der Website gab es ihn. Tatsächlich kostete die Maschine da schon 80 Euro mehr als beim Discounter und bei allen anderen Händlern. Sogar beim Hersteller selbst war es der gleiche Preis wie überall - außer bei dem Laden hier um die Ecke bzw. deren Website. Wäre die Maschine vor Ort gewesen, hätte ich nachgefragt, ob man da nicht was machen könne, zumindest ein bisschen und dann noch kostenfreie Lieferung oder so. Aber sie war nun mal nicht da.
Also fuhr ich nach Hause, ging an den Rechner und auf die Website des Discounters, um dann eben doch da zu bestellen. Die Artikelbezeichnung (Zahlen und Buchstaben) kannte ich mittlerweile fast auswendig, die richtige Seite schnell gefunden, ab in den Warenkorb, Lieferung und Altgerätemitnahme dazu, nein Danke, bitte keine Mikrowelle im Bundle und auf zum Bezahlen. Allerdings war der Preis ein anderer als erwartet; ich hatte wohl die falsche Maschine reingepackt... dache ich. Dem war aber nicht so, es war das richtige Gerät, aber gestern startete eine Werbeaktion. Irgendwas mit IFA und mein favorisiertes Modell war Teil der Werbekampagne. Deshalb die Preisreduzierung und zwar um satte 100 Euro. Da kann man nicht meckern. Glück beim Onlinekauf, Pech bei Spiel und Liebe. Aber dafür bald wieder trockene Wäsche!
Lieferzeit: noch diese Woche. Ich tippe auf Donnerstag. Die alte Maschine wird mitgenommen, die neue an den Ort des Geschehens gebracht, alles wird gut. Ich werde das ganze Wochenende nur waschen, waschen und noch mehr waschen und die Berge von nasser Wäsche trocknen. In allen Variationen. Schnell, normal, Extra- und Schranktrocken, nur etwas trocken, Henkell Trocken. Letzteres nicht, aber alles andere. Bin sehr gespannt auf die Maschine und ihre Fähigkeiten. Könnte mir vorstellen, dass sich technisch ein bisschen was getan hat in den letzten 25 Jahren.
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Montag, 25. August 2025
Die wunderbare Welt der AEG Hausgeräteforen
Das Internet ist nur nur Hass, Spaltung, Trump, Musk, Nazi-Schlümpfe, K-Pop und Influencer-Scheisse - es gibt auch die AEG Hausgeräte-Foren. Ein Ort der Wärme, Freundschaft und echter Hilfe in der Not. Dank so einem Forum weiß ich nun, dass mein Trockner in der Kalenderwoche 43 des Jahres 2000 gebaut wurde. Theoretisch könnte es auch 2010, 2020 oder aber 1990 sein, denn die erste Zahl der Seriennummer gibt über das Baujahr Anschluss. Welcher Held sich gedacht hat, dass bei der Jahreszahl eine einzelne Zahl reicht... man weiß es nicht. Hat Andreas Scheuer mal bei AEG gearbeitet?
Mein Trockner hat nun also ein stolzes Alter. In Menschenjahren wäre das fast 175 Jahre (man rechnet "Mal 7")! Wahnsinn. Wenn ich mal 175 bin, möchte ich nur halb so fit sein, wie mein Trockner. Er heizt noch wie früher. Was er aber seit letzte Woche nicht mehr macht, ist Feuchtigkeit aus der Wäsche bringen. Umgangssprachlich "trocknen" genannt. Das wäre mir aber ganz recht, würde er das tun. Würde ja auch seiner Bezeichnung "Wäschetrockner" entsprechen.
Wenn man mal einen Trockner gewohnt ist, geht es fast nicht mehr ohne. Ein luftgetrocknetes Handtuch fühlt sich an, wie eine Raufasertapete. Man reisst sich tiefe Striemen in die Haut und man muss umso öfter waschen, weil die Handtücher voller Blut sind. Das kann nicht nachhaltig sein.
Eine Reparatur wäre sicherlich nachhaltig, allerdings nicht bei einem Trockner dieser Altersklasse. Ich bin mir sicher, dass die im Atomkraft um die Ecke (als es noch in Betrieb war) eine Schippe Uran nachkippen mussten, wenn ich den Trockner eingeschaltet habe. Spannend wäre, ob wegen dem Ding überhaupt ein Techniker käme. Das kläre ich noch ab. Falls da allerdings (und das ist meine Befürchtung) die Anfahrt schon 200 Euro kostet, dann die Reparaturstunde 100 Euro plus 50 Euro für das defekte Teil, nur um ein halbes Jahr später das nächste Problem zu haben, wäre auch das nicht nachhaltig. Ich hatte das mal mit einem Backofen. Zweimal kam jemand, hat das leidlich repariert zu einem Gesamtpreis, für den man einen zwar günstigen, aber neuen Ofen bekäme. Als sich dann bald danach das nächste Teil in diesem Konstrukt verabschiedete, durfte der Ofen in Rente und ein Nachfolger wurde installiert. Es war nicht gut, den Ofen künstlich am Leben halten zu wollen. Diese Qual möchte ich dem Trockner ersparen. Deshalb wird es wohl ein neuer werden. Heute schaue ich beim Elektrodiscounter hier mal nach, was dort so rumsteht. Dann gehe ich zum anderen Elektrodiscounter und kaufe dort, denn der Elektrodiscounter hier ist IMMER um einiges teurer. Deshalb habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich dort schaue und woanders kaufe. Mit EIN BISSCHEN teurer könnte ich ja noch leben (kürzere Anfahrt und so. Nachhaltig, Sie wissen schon), aber es geht um einige Euro. Und üblicherweise geht man dort nicht auf den Hinweis ein, dass man dasselbe Produkt andernorts viel günstiger bekäme, erst gar nicht ein. Nicht mal ein kleiner Preisnachlass ist drin. Tja.
Ich habe einen Favoriten für den Nachfolger der treuen AEG-Maschine. Einen - da freut sich Herr Habeck sicher posthum - Wärmepumpentrockner. Wenn es die dann tatsächlich wird und sie gute Arbeit leistet, klebe ich mir einen Aufkleber aufs Auto: I HERZ (also ein Herz) Wärmepumpe. Oder noch besser: I HERZ Wärmepump*INNEN. Damit der Puls bei ein paar Leuten hier so richtig hochgeht. Aber erstmal schauen, ob die favorisierte Maschine vom Stil her überhaupt in meine Waschküche passt. Und ob sie sich mit der Waschmaschine dort verträgt. Weiß man ja vorher nie und ruckzuck hat man Gezeter. Das muss nicht sein.
Mein Trockner hat nun also ein stolzes Alter. In Menschenjahren wäre das fast 175 Jahre (man rechnet "Mal 7")! Wahnsinn. Wenn ich mal 175 bin, möchte ich nur halb so fit sein, wie mein Trockner. Er heizt noch wie früher. Was er aber seit letzte Woche nicht mehr macht, ist Feuchtigkeit aus der Wäsche bringen. Umgangssprachlich "trocknen" genannt. Das wäre mir aber ganz recht, würde er das tun. Würde ja auch seiner Bezeichnung "Wäschetrockner" entsprechen.
Wenn man mal einen Trockner gewohnt ist, geht es fast nicht mehr ohne. Ein luftgetrocknetes Handtuch fühlt sich an, wie eine Raufasertapete. Man reisst sich tiefe Striemen in die Haut und man muss umso öfter waschen, weil die Handtücher voller Blut sind. Das kann nicht nachhaltig sein.
Eine Reparatur wäre sicherlich nachhaltig, allerdings nicht bei einem Trockner dieser Altersklasse. Ich bin mir sicher, dass die im Atomkraft um die Ecke (als es noch in Betrieb war) eine Schippe Uran nachkippen mussten, wenn ich den Trockner eingeschaltet habe. Spannend wäre, ob wegen dem Ding überhaupt ein Techniker käme. Das kläre ich noch ab. Falls da allerdings (und das ist meine Befürchtung) die Anfahrt schon 200 Euro kostet, dann die Reparaturstunde 100 Euro plus 50 Euro für das defekte Teil, nur um ein halbes Jahr später das nächste Problem zu haben, wäre auch das nicht nachhaltig. Ich hatte das mal mit einem Backofen. Zweimal kam jemand, hat das leidlich repariert zu einem Gesamtpreis, für den man einen zwar günstigen, aber neuen Ofen bekäme. Als sich dann bald danach das nächste Teil in diesem Konstrukt verabschiedete, durfte der Ofen in Rente und ein Nachfolger wurde installiert. Es war nicht gut, den Ofen künstlich am Leben halten zu wollen. Diese Qual möchte ich dem Trockner ersparen. Deshalb wird es wohl ein neuer werden. Heute schaue ich beim Elektrodiscounter hier mal nach, was dort so rumsteht. Dann gehe ich zum anderen Elektrodiscounter und kaufe dort, denn der Elektrodiscounter hier ist IMMER um einiges teurer. Deshalb habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich dort schaue und woanders kaufe. Mit EIN BISSCHEN teurer könnte ich ja noch leben (kürzere Anfahrt und so. Nachhaltig, Sie wissen schon), aber es geht um einige Euro. Und üblicherweise geht man dort nicht auf den Hinweis ein, dass man dasselbe Produkt andernorts viel günstiger bekäme, erst gar nicht ein. Nicht mal ein kleiner Preisnachlass ist drin. Tja.
Ich habe einen Favoriten für den Nachfolger der treuen AEG-Maschine. Einen - da freut sich Herr Habeck sicher posthum - Wärmepumpentrockner. Wenn es die dann tatsächlich wird und sie gute Arbeit leistet, klebe ich mir einen Aufkleber aufs Auto: I HERZ (also ein Herz) Wärmepumpe. Oder noch besser: I HERZ Wärmepump*INNEN. Damit der Puls bei ein paar Leuten hier so richtig hochgeht. Aber erstmal schauen, ob die favorisierte Maschine vom Stil her überhaupt in meine Waschküche passt. Und ob sie sich mit der Waschmaschine dort verträgt. Weiß man ja vorher nie und ruckzuck hat man Gezeter. Das muss nicht sein.
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Sonntag, 24. August 2025
30 Kilometer
Sind ja nur 30 Kilometer. Das ist kein Problem. Die paar Höhenmeter. Pah. Aber für den Anfang starten wir mal mit der Kurzstrecke, höhöhö.
Das war vorher.
Dreissig Kilometer klingt wirklich nicht so viel. Klar, es ist kein Sonntagsspaziergang, aber es ist auch keine Durchquerung der Antarktis. Und die Höhenmeter... 680 sind nicht wenig, aber das ist doch eigentlich auch kein Problem.
Die ersten drei, vier Kilometer lullen noch ein. Man läuft inmitten einer großen Menschenmenge erst durch, dann am Rande eines Parks. Schau mal wie schön. Hach, das Wetter ist heute aber auch toll. Mensch, wie toll die Leute hier wohnen, die können beim Frühstücken auf den Park schauen.
So geht es eine ganze Weile. Dann kommt man an den Stadtrand. Die Wege werden schmaler. Und sie führen nach oben. Das Stimmengemurmel wird weniger, man ist mit sich selbst und dem Anstieg beschäftigt. Der zieht sich, ist aber gut zu machen. Trotzdem sind es um die 600 Höhenmeter und die hat man in den Knochen. Die ganze restliche Zeit. Bei Kilometer 15 ist man am höchsten Punkt. Eine Aussichtsplattform, von der man in die Weite schauen kann. Die Füße tun hier schon etwas weh: durch An- und Abstieg wird entweder die Ferse oder der Ballen besonders belastet, was beide einem krumm nehmen.
Die letzten 7 Kilometer sind am Schwersten. Das Ziel ist nah, aber doch noch so fern. Die Strecke zieht sich. Und es geht nochmal steil nach unten, der Fußballen kommt an seine Grenzen; trotz gutem Schuhwerk. Am Schluss geht es auf dem gleichen Weg wie zu Anfang zurück zum, entlang am und durch den Park. Das sind noch ca. 5 Kilometer und man weiß um jeden Meter. Jeder Schritt ist eine kleine Kraftanstrengung. Man zählt erst die Kilometer (Noch vier, noch drei, noch zweieinhalb), dann die Meter. Plötzlich hört man die Musik und den Jubel. Es ist gleich geschafft. Noch 500 Meter, das Ziel in Sicht. Lächelnd geht man durch das Ziel, es werden Fotos gemacht, man bekommt eine Medaille. Finisher. Auch die Hunde. Die Uhr zeigt 29,75 Kilometer. Keine Ahnung wieso es nicht die vollen 30 sind, aber egal.
Zur Medaille gibt es eine Getränkemarke: Ein Freigetränk. Bei mir wird es ein alkoholfreies Bier. Es schmeckt herrlich, auf den Stufen in der Sonne sitzend. Mein Kreislauf meldet sich, mir wird schlecht. Aufstehen geht gar nicht so einfach, aber das liegt an den schweren Beinen, nicht am Kreislauf. Ich gehe in den Schatten, bin mir nicht sicher, ob ich mich übergeben muss. Es sind aber überall Leute, das wäre mir peinlich. Es dauert ein bisschen, dann beruhigt sich alles. Die Übelkeit ist weg und der Kreislauf ist wieder okay. Seltsam. Das kenne ich so nicht von mir.
Das Auto steht im Parkhaus am Bahnhof. Das sind nochmal 2 Kilometer. Die Schritte dahin sind holprig. Es kommen uns ständig Leute mit Rucksack und in Eventshirts entgegen. Das sind die 42er- und 55er-Gruppen. Manche sehen noch erstaunlich frisch aus, andere sind sichtlich am Ende. Sie haben es bald geschafft. Wir auch, der Bahnhof rückt näher.
Es gibt diese Märsche auch in der 100 Kilometer-Variante. 100 Kilometer in 24 Stunden. Das werde ich in diesem Leben nicht mehr machen. Wahrscheinlich auch keine 55 und voraussichtlich auch nicht die 42 Kilometer. Das war alles ganz wunderbar gestern, aber auch viele Menschen und ich bin wohl kein Herdentier. Aber es kann niemand behaupten, ich hätte es nicht versucht! Hab ich und ich kann es beweisen. Die Medaille hängt noch am Rucksack.
Das war vorher.
Dreissig Kilometer klingt wirklich nicht so viel. Klar, es ist kein Sonntagsspaziergang, aber es ist auch keine Durchquerung der Antarktis. Und die Höhenmeter... 680 sind nicht wenig, aber das ist doch eigentlich auch kein Problem.
Die ersten drei, vier Kilometer lullen noch ein. Man läuft inmitten einer großen Menschenmenge erst durch, dann am Rande eines Parks. Schau mal wie schön. Hach, das Wetter ist heute aber auch toll. Mensch, wie toll die Leute hier wohnen, die können beim Frühstücken auf den Park schauen.
So geht es eine ganze Weile. Dann kommt man an den Stadtrand. Die Wege werden schmaler. Und sie führen nach oben. Das Stimmengemurmel wird weniger, man ist mit sich selbst und dem Anstieg beschäftigt. Der zieht sich, ist aber gut zu machen. Trotzdem sind es um die 600 Höhenmeter und die hat man in den Knochen. Die ganze restliche Zeit. Bei Kilometer 15 ist man am höchsten Punkt. Eine Aussichtsplattform, von der man in die Weite schauen kann. Die Füße tun hier schon etwas weh: durch An- und Abstieg wird entweder die Ferse oder der Ballen besonders belastet, was beide einem krumm nehmen.
Die letzten 7 Kilometer sind am Schwersten. Das Ziel ist nah, aber doch noch so fern. Die Strecke zieht sich. Und es geht nochmal steil nach unten, der Fußballen kommt an seine Grenzen; trotz gutem Schuhwerk. Am Schluss geht es auf dem gleichen Weg wie zu Anfang zurück zum, entlang am und durch den Park. Das sind noch ca. 5 Kilometer und man weiß um jeden Meter. Jeder Schritt ist eine kleine Kraftanstrengung. Man zählt erst die Kilometer (Noch vier, noch drei, noch zweieinhalb), dann die Meter. Plötzlich hört man die Musik und den Jubel. Es ist gleich geschafft. Noch 500 Meter, das Ziel in Sicht. Lächelnd geht man durch das Ziel, es werden Fotos gemacht, man bekommt eine Medaille. Finisher. Auch die Hunde. Die Uhr zeigt 29,75 Kilometer. Keine Ahnung wieso es nicht die vollen 30 sind, aber egal.
Zur Medaille gibt es eine Getränkemarke: Ein Freigetränk. Bei mir wird es ein alkoholfreies Bier. Es schmeckt herrlich, auf den Stufen in der Sonne sitzend. Mein Kreislauf meldet sich, mir wird schlecht. Aufstehen geht gar nicht so einfach, aber das liegt an den schweren Beinen, nicht am Kreislauf. Ich gehe in den Schatten, bin mir nicht sicher, ob ich mich übergeben muss. Es sind aber überall Leute, das wäre mir peinlich. Es dauert ein bisschen, dann beruhigt sich alles. Die Übelkeit ist weg und der Kreislauf ist wieder okay. Seltsam. Das kenne ich so nicht von mir.
Das Auto steht im Parkhaus am Bahnhof. Das sind nochmal 2 Kilometer. Die Schritte dahin sind holprig. Es kommen uns ständig Leute mit Rucksack und in Eventshirts entgegen. Das sind die 42er- und 55er-Gruppen. Manche sehen noch erstaunlich frisch aus, andere sind sichtlich am Ende. Sie haben es bald geschafft. Wir auch, der Bahnhof rückt näher.
Es gibt diese Märsche auch in der 100 Kilometer-Variante. 100 Kilometer in 24 Stunden. Das werde ich in diesem Leben nicht mehr machen. Wahrscheinlich auch keine 55 und voraussichtlich auch nicht die 42 Kilometer. Das war alles ganz wunderbar gestern, aber auch viele Menschen und ich bin wohl kein Herdentier. Aber es kann niemand behaupten, ich hätte es nicht versucht! Hab ich und ich kann es beweisen. Die Medaille hängt noch am Rucksack.
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Samstag, 23. August 2025
Wandertag
Der Wecker ist auf Sieben gestellt, um halb Sieben wache ich auf. Warum ich es nie in eine militärische Eliteeinheit geschafft habe, ist mir ein Rätsel. Zumindest bezüglich innere Uhr und so wäre ich wie geschaffen für Einsätze, bei denen die Uhrzeit eine tragende Rolle spielt. Es hapert nur an den anderen Dingen. Ausdauer und allgemeiner körperlicher Zustand, Treffsicherheit beim Schusswaffengebrauch, psychische Stabilität und Wille zu Einsätzen, in denen es zu heiß, zu kalt oder zu kriegerisch ist. Aber ich wäre wach.
Gepackt habe ich schon. Wahrscheinlich viel zu viel; den Krempel muss man schließlich mitschleppen. Vielleicht frühstücke ich sogar eine Kleinigkeit; ein Mittagessen wird es heute nicht geben und ein bisschen was braucht der Körper dann doch. Wäre zwar ausreichend zum davon zehren vorhanden, aber da kommt er auf die Schnelle wohl nicht dran.
Die Uhr ist geladen, Powerbank auch. Die Klamottenfrage ist noch offen. Es wird "frisch" mit 19 Grad, aber man ist ja in Bewegung. Andererseits schwitzt man wahrscheinlich auch, was dann wiederum den Körper runterkühlt. Man kann aber auch nicht Unmengen an Kleidung mitschleppen, weil: muss man schleppen. Ich entscheide nachher spontan, habe ich entschieden.
Bin gespannt, wie das alles wird. Und freue mich drauf. Bericht folgt. Um 11 Uhr startet unsere Gruppe in die 30 Kilometer-Runde. Let's go.
Gepackt habe ich schon. Wahrscheinlich viel zu viel; den Krempel muss man schließlich mitschleppen. Vielleicht frühstücke ich sogar eine Kleinigkeit; ein Mittagessen wird es heute nicht geben und ein bisschen was braucht der Körper dann doch. Wäre zwar ausreichend zum davon zehren vorhanden, aber da kommt er auf die Schnelle wohl nicht dran.
Die Uhr ist geladen, Powerbank auch. Die Klamottenfrage ist noch offen. Es wird "frisch" mit 19 Grad, aber man ist ja in Bewegung. Andererseits schwitzt man wahrscheinlich auch, was dann wiederum den Körper runterkühlt. Man kann aber auch nicht Unmengen an Kleidung mitschleppen, weil: muss man schleppen. Ich entscheide nachher spontan, habe ich entschieden.
Bin gespannt, wie das alles wird. Und freue mich drauf. Bericht folgt. Um 11 Uhr startet unsere Gruppe in die 30 Kilometer-Runde. Let's go.
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Freitag, 22. August 2025
Die Kangals sind zurück
Ich entschuldige mich mit einer Ausrede. Mir ist nicht nach Menschen, ich möchte nicht "in geselliger Runde" zusammen sitzen und schon gar nicht auf einer Bierbank, an der man früher oder später festklebt. Rund um einen herum fröhliche Menschen, viele noch nass, weil frisch aus dem Wasser. Der Geruch von Wurstsalat und Pommesfett in der Luft. Gestern hatte ich nicht die Kraft für gute Miene. Es fehlte sogar die Kraft für eine kreative Ausrede. Am Ende reichte es nur für ein "Ich kriege es nicht hin" und einem Smiley mit dem schrägen Mund. Das trifft es eigentlich auch exakt.
---
Morgen ist der große Wandertermin: 30 Kilometer durch die Prärie. Mit sehr vielen anderen Menschen. Da macht es mir komischerweise nichts aus.
Obwohl 30 Kilometer die kürzeste Strecke des Events ist, habe ich ein bisschen Respekt davor. Man ist ja nicht mehr der Jüngste, die Knie sind angezählt und dazu kommt noch so etwas wie Lampenfieber. Wie schlägt man sich? Kriegt man das gebacken? Was, wenn ich aufgeben muss? Wie peinlich...
Naja, wird schon gutgehen. Es ist ja auch nicht wirklich Pampa. Man hat überall Empfang, ich habe eine Powerbank dabei, der Weg zur nächsten Haltestelle für Bus und Bahn wird schon irgendwie erreichbar sein, wenn alle Stricke reissen. Schauen wir mal.
---
Morgens um halb Neun ist schon ganz schön viel los beim Drogeriediscounter. Wer hätte das gedacht. Bei den Fußpflegeprodukten ist allerdings niemand; ich kann ungestört schauen, wie ich meine Füße vor Blasen schützen und sie - falls der Schutz nichts bringt - so versorgen kann, dass das Leiden erträglich und möglichst kurz ist.
Direkt bei Pflaster, Cremes und sonstigem für den Fuß sind die Stationen, wo man sich Bilder ausdrucken kann. Ein junges Paar steht dort und selektiert. Sie flüstern dabei und natürlich würde mich brennend interessieren, was das für Bilder sind, über die man nur diskutieren kann.
Ich nehme noch Kaugummi und Energieriegel für morgen mit. Somit sollte ich bestens versorgt sein. Überhaupt: wir reden hier von der kürzest möglichen Strecke. 30 Kilometer. Das sollte ja wohl machbar sein. Andere laufen 42 oder gar 50 Kilometer. Bei der Veranstaltungsreihe gibt es bei manchen Orten auch 100 Kilometer-Märsche. Das ist allerdings schon grenzwertig. Respekt, wer sowas durchzieht. Mache ich dann in meinem nächsten Leben - sofern ich da ein bisschen mehr und das auch ein bisschen früher auf die Kette kriege.
---
Die Kangals sind zurück. Oder es sind neue. Keine Ahnung. Jedenfalls gehen sie mir schon jetzt wieder auf den Sack mit ihrem Geheule. Sollten sie sich wieder in meinen Garten verirren, werde ich sie eigenhändig zur Autobahnraststätte führen und an einen rumänischen Lastwagen ketten.
Nein, werde ich natürlich nicht. Aber mich nerven diese dämlichen Nachbarn. Wie klein kann ein Penis sein, dass man meint, man muss sich so einen Berg an Hund zulegen? Es ist ja nicht so, dass wir hier mitten im Ort Unmengen an Schafen haben, die es zu hüten gilt.
---
Morgen ist der große Wandertermin: 30 Kilometer durch die Prärie. Mit sehr vielen anderen Menschen. Da macht es mir komischerweise nichts aus.
Obwohl 30 Kilometer die kürzeste Strecke des Events ist, habe ich ein bisschen Respekt davor. Man ist ja nicht mehr der Jüngste, die Knie sind angezählt und dazu kommt noch so etwas wie Lampenfieber. Wie schlägt man sich? Kriegt man das gebacken? Was, wenn ich aufgeben muss? Wie peinlich...
Naja, wird schon gutgehen. Es ist ja auch nicht wirklich Pampa. Man hat überall Empfang, ich habe eine Powerbank dabei, der Weg zur nächsten Haltestelle für Bus und Bahn wird schon irgendwie erreichbar sein, wenn alle Stricke reissen. Schauen wir mal.
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Morgens um halb Neun ist schon ganz schön viel los beim Drogeriediscounter. Wer hätte das gedacht. Bei den Fußpflegeprodukten ist allerdings niemand; ich kann ungestört schauen, wie ich meine Füße vor Blasen schützen und sie - falls der Schutz nichts bringt - so versorgen kann, dass das Leiden erträglich und möglichst kurz ist.
Direkt bei Pflaster, Cremes und sonstigem für den Fuß sind die Stationen, wo man sich Bilder ausdrucken kann. Ein junges Paar steht dort und selektiert. Sie flüstern dabei und natürlich würde mich brennend interessieren, was das für Bilder sind, über die man nur diskutieren kann.
Ich nehme noch Kaugummi und Energieriegel für morgen mit. Somit sollte ich bestens versorgt sein. Überhaupt: wir reden hier von der kürzest möglichen Strecke. 30 Kilometer. Das sollte ja wohl machbar sein. Andere laufen 42 oder gar 50 Kilometer. Bei der Veranstaltungsreihe gibt es bei manchen Orten auch 100 Kilometer-Märsche. Das ist allerdings schon grenzwertig. Respekt, wer sowas durchzieht. Mache ich dann in meinem nächsten Leben - sofern ich da ein bisschen mehr und das auch ein bisschen früher auf die Kette kriege.
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Die Kangals sind zurück. Oder es sind neue. Keine Ahnung. Jedenfalls gehen sie mir schon jetzt wieder auf den Sack mit ihrem Geheule. Sollten sie sich wieder in meinen Garten verirren, werde ich sie eigenhändig zur Autobahnraststätte führen und an einen rumänischen Lastwagen ketten.
Nein, werde ich natürlich nicht. Aber mich nerven diese dämlichen Nachbarn. Wie klein kann ein Penis sein, dass man meint, man muss sich so einen Berg an Hund zulegen? Es ist ja nicht so, dass wir hier mitten im Ort Unmengen an Schafen haben, die es zu hüten gilt.
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