Samstag, 20. Juli 2013
Gabriel Hauptmann

Scheint so, als hätte ich wieder eine Katze. Die der Nachbarn fühlt sich zunehmend wohler bei mir. Für mich ist das ok, nur so eine Nummer wie letzte Woche, wo sie versehentlich einen Tag im Haus eingesperrt war, weil ich nicht wusste, dass sie da ist, sollte lieber nicht mehr passieren. Es gab keine sanitären Unfälle, aber trotzdem. Ist ja hier kein Katzengefangenenlager. Wobei… Catanamo Bay klänge schon cool.

Und sonst so? Hm. Mein Leben steuert auf einen Gaby-Hauptmann-Roman-Plot hin. Als mir das auffiel bin ich extrem erschrocken. Aber(!): noch ist nichts geschrieben und die Grundideen sind ja auch bei der Bodenseeporschepoetin nicht schlecht. Es bleibt also spannend. Ich schreibe dann auch ein Buch. Autor: Gabriel Hauptmann.

PS: Diese Fruchtfliegen kommen nicht einfach so, die sind IN den Früchten, oder? Ich frage wegen den Kirschen, die unten noch stehen. Ich habe die mal zur Sicherheit in den Kühlschrank gepackt, nur… dann sind die Fruchtfliegen eben kalt, aber immer noch da. Hm, nein, ich will eigentlich keine Antwort. Die Kirschen sind echt lecker. Ich google das jetzt auch nicht!

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Freitag, 19. Juli 2013
Toast Hawaii und Mettigel

Direkt nach dem Laufen an den Grill beordert worden. Später gab Gemurmel, dass die Steaks diesmal aber doch etwas salzig wären. Tja.

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Morgen, so der Plan, haue ich drei Bewerbungen raus. Bääämmm. Eins davon klingt nach Beamtemjob, eins nach „Hui, wir sind cool, wir sind hip, wir zahlen nix“ und beim dritten bin ich mir nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. Einer der GFs hat eine Website, wo er sich als „Handelsvertreter“ ausweist. Handelsvertreter… das klingt nach Sechziger-Jahre-Heinz-Erhardt-Filmen und Eierlikör im Waffelbecher. Bestimmt gibt es dann bei der Firmenweihnachtsfeier auch Toast Hawaii und Mettigel. Ok, das wäre schon nett, ich gebs ja zu. Naja, mal sehen.

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Entweder der Kater ist als Geist zurückgekehrt oder ich habe schon zweimal versehentlich eine Katze hier eingeschlossen. Jedenfalls berichtete die Putzfrau, dass ihr beim Öffnen der Wohnungstür eine graue Katze entgegen kam und aus dem Haus stürmte. Hinterlassenschaften gab es aber keine. Hm. Das ist schon seltsam.

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Ich muss sowohl am Samstag, wie auch am Sonntag früh aufstehen. Und sowas schimpft sich dann Wochenende. Grmpf.

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Mittwoch, 17. Juli 2013
Den Füller durchspülen

Hab vorhin meinen Füller durchgespült. Klingt wie eine Schweinerei, war es auch, aber anders als die versauten Leser hier denken: es ging wirklich um einen Füller, ein Schreibgerät also. Dieser wollte nicht mehr so recht, obwohl Tinte in ausreichender Menge zur Verfügung stand. In den einschlägigen Foren war zwecks Reinigung von Ultraschallreinigungsgeräten die Rede. Wer hat denn bitteschön ein Ultraschallreinigungsgerät zuhause? Also ich hab keins (hab extra im Keller geschaut. Da liegt allerhand, vieles, wo ich nicht mal nachvollziehen kann, was das sein soll und wie es da hinkam, aber eins ist sicher: Ein Ultraschallreinigungsgerät ist nicht dabei. Schade eigentlich). Alternativ kann man den Füller auch mit lauwarmen Wasser durchspülen, so die Fachleute - und in Foren sind nur Fachleute! Genau das habe ich gemacht: den Füller gespült. Somit sollten jetzt alle womöglich dagewesenen Verkrustungen weg sein und ab morgen ist wieder alles gut. So lange darf der Füller nun nämlich trocknen. Tut er auch ganz brav neben mir. Tapferes Ding. Wenn er sich bis morgen ausreichend erholt hat, kriegt er auch wieder Tinte und dann wird man sehen, ob diese Aktion was gebracht hat.

Ich hab ein spannendes Leben, was?

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Dienstag, 16. Juli 2013
Keine fliegenden Affen. Verdammt!

Wir haben eine neue Personal-Head-over-Heels-Megachefin. So eine toughe Selfmade-Karrierefrau. Grob geschätzt auf dem Weg in Richtung Fünfzig, mit wuscheligen Locken und einer Figur, bei der Kate Moss neidisch wird und für die nächsten zwei Wochen wieder auf mit Orangensaft getränkte Wattebällchen umsteigt. Sie wirkt also wie eine durch Bauch-Beine-Po und Zumba gestählte Powerfrau, die für die Karriere bewusst auf Kinder, aber nicht auf gelegentliche sexuelle Eskapaden verzichtet hat, bei denen sie für ein paar Stunden ihre ansonsten immer durchscheinende Dominanz zusammen mit dem Gucci-Jäckchen und den Victorias Secret-Unterwäsche ablegen kann. Bestimmt macht sie ihren Job auch hervorragend, wobei sie bei ein paar der letzten Personalfehlgriffe auch ihre zarten Finger im Spiel hatte. Ganz so sicher bin ich mir also nicht. Und vor allem: Kürzlich lief sie mir im Flur entgegen. Ich kam von einer Besprechung, den Blick noch in den Unterlagen und gedanklich bei den Doings, die aufgrund der Besprechung zutage traten. Weil man ja höflich ist, grüßt man Entgegenkommende, was ich auch getan habe. Also kurz aus den kruden „Ach Du Scheiße, wie soll das nur funktionieren?“-Gedanken aufgetaucht, den Kopf mitsamt einem freundlichen Lächeln zum Gruß erhoben und der Dame ein „Hallo“ entgegengeschmettert. Was soll ich sagen… es war ein Schock. Bei „Wizard of Oz“ gibt es ja diese fliegenden Affen. Die fand ich immer klasse. Affen die fliegen! Wie großartig ist das bitte??? Egal. Diese Affen haben eine „Herrin“. Die ist böse, schaut auch immer so und sieht vor allem auch so aus. Klar, ist eine Hexe. Nun stelle man sich diese böse dreinschauende, fiese und überhaupt nicht nette Hexe mal vor, wie sie versucht nett dreinzuschauen und schwupp: das ist die Personal-Head-over-Heels-Megachefin, wenn sie einem im Flur begegnet und man ihr fröhlich „Hallo“ sagt. Ich gebe zu: ich bin kurz erschrocken. Die Dame sieht wirklich sehr sehr alt aus, was ja eigentlich kein Thema wäre. Wenn dann aber eine geschätzte 2mm-Schicht Make-Up diesen Umstand zu kaschieren versucht, es aber nicht schafft… weiß ja auch nicht.

Diese Begegnung war im Vorbeigehen und dauerte nur wenige Sekunden, wenn überhaupt. Der erste Schock war gleich vorbei, dann war ich einfach nur noch hibbelig und wartete auf die fliegenden Affen. Affen! Die fliegen! Kamen aber keine. Verdammt.

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Montag, 15. Juli 2013
Übergangsjacke

Der Verfall geht weiter: ich habe jetzt eine Übergangsjacke. Ja, genau: eine Übergangsjacke. Das ist die Art von Jacke, über die ich früher immer gelästert habe bis der Arzt kam. Denn eigentlich ist es bei einem Mann ja so:

Kalt -> Jacke
Nicht kalt -> keine Jacke

Einfach, einprägsam und logisch. Frauen haben dagegen Jacken für alles und innerhalb dieses ohnehin breiten Spektrums an Jackeneinsatzgebieten gibt es dann noch die Zwischennuance „Übergangsjacke“. Mit Übergang ist die Phase zwischen warm und kalt gemeint. Also lauwarm. Die Zeiten, in denen es für eine Jacke eigentlich noch zu warm ist, aber die Temperaturen dann doch schon so sind, dass man ganz minimal frieren könnte. Eine Theorie besagt, dass das deshalb für Frauen so fies ist, weil die Brustwarzen auf diesen vermeintlichen (wenn auch nicht vorhandenen) Kälteeinbruch auf ihre so liebenswert sensible Art mit einer gewissen Steifheit reagieren und dass daraufhin einsetzende Reiben am Innenfutter des BHs - da es eine vollkommen unerotische Situation ist - als unangenehm empfunden wird. Fragen Sie mich nicht, wo diese Theorie herkommt. Von mir ist sie nicht. Oder vielleicht doch. Keine Ahnung. Ich meine mich zu erinnern, dass ich sie in einer feucht-fröhlichen Nacht in der Spelunke aufschnappte (wahrscheinlich in der „Übergangszeit“). Könnte also doch von mir sein. Klingt ja auch ein kleines bisschen logisch, finde ich. Wieso sollte Frau sonst eine Übergangsjacke wollen? Sowas führt doch nur dazu, dass sie auch neue, dazu passende Schuhe braucht. Eine Handtasche nicht zu vergessen. Ok, hier hätten wir also einen Grund: es geht um ein Alibi für neue Schuhe plus Handtasche. Ganz schön clever, diese Frauen, aber das wusste ich ja eh schon.

Tja, und nun habe ich selbst eine Übergangsjacke. Das kam so: ich war am Samstag in der großen Stadt, weil eine Bekannte eine Pulsuhr wollte und ich als Fachmann (ich habe nämlich auch eine, ergo: Fachmann) sollte beratend tätig sein. Als ob ich eine Ahnung von den Dingern hätte. Eigentlich ist es ja ganz einfach: viele Knöpfe, noch mehr Zahlen und Symbole auf dem Display, teuer = gut. Der Verkäufer im Laden argumentierte ähnlich, wenn er das auch anders ausdrückte. Er zählte eine Menge an beeindruckenden Funktionen auf, von denen ich nur die Hälfte verstand. Die Bekannte noch viel weniger. Also ich hätte das Ding sofort gekauft, mich eine Woche ins stille Kämmerchen eingesperrt und die ganzen Fachbegriffe auswendig gelernt, um damit danach vor jedem, der mir vor die Füße käme zu prahlen, während ich auf der tollen Uhr die vielen Knöpfe drückte. Frauen sind da aber anders. Die vielen Funktionen wären doch wohl komplett unnötig (was für eine bescheuerte Behauptung! Kann man doch nicht wissen, wenn man die Begriffe noch nicht mal kennt. Vielleicht sind gerade diese Funktionen total wichtig, das wichtigste überhaupt um nicht zu sagen: essentiell. Bestimmt wäre der Typ damals in Marathon nicht tot zusammengebrochen, hätte er so eine Wunderuhr mit all diesen kryptisch klingenden Funktionen gehabt.) und überhaupt… die Farbe. Schwarz und orange. Das ginge ja beides gar nicht. Das war der Moment, in dem ich den Verkäufer seinem Schicksal überlassen und mich ein bisschen abseits gestellt habe…

Mit dem Pulsuhrkauf wurde es letztlich nichts, über die genauen Gründe weiß ich nichts, ich wollte auch nicht nachfragen. Geht mich ja auch nichts an. Im Karstadt hatten sie dann übrigens auch welche, aber farblich auch alle nicht genehm (dabei waren da teilweise nur zwei, an manchen sogar nur ein Knopf!). Außerdem hatten sie Schlussverkauf und da ich sowieso noch ein, zwei Hemden wollte, habe ich mich mal umgeschaut. Simple, einfarbige Hemden waren vom Schlussverkauf ausgenommen, insofern blieben die außen vor, aber es gab zwei halbwegs annehmbare, die aufgrund des Preises ihren Weg in meinen Einkaufskorb fanden. Beim Schlendern Richtung Kasse plötzlich ein olivgrüner Farbstreif am Jackenhorizont: eine schimanski-esque Übergangsjacke zu einem sensationellen Preis.
Ich mag diese leicht abgefuckt wirkenden Schimanski-Jacken. Diese dezente Mischung aus Rebellion und doch nicht ganz beschissen aussehen. Und obwohl ich nie in der Bundeswehr war, übt dieses Natogrün (was „oliv“ ist, wie man mir sagte) schon immer einen gewissen männlich-herben Reiz auf mich aus. Mögen sich die mitlesenden Psychologen darum streiten, warum dem so ist, es ist jedenfalls so.
Die Jacke war noch dreimal da. Zweimal in Kindergröße (also S und M. Und damit meine ich Small und Medium, nicht S und M… ach lassen wir das) und einmal in normaler Größe. Vor einem Jahr hätte ich ob dieser „normalen“ Größe leise geflucht und hätte die Jacke ignoriert. Diesmal habe ich aber einfach mal getestet und siehe da: passt. Naja, so ziemlich. Mit viel gutem Willen und wenn ich darunter nichts anhabe. Da ich aber Übergangsjacken aber ohnehin nicht gewohnt bin, kann ich die auch oberkörperfrei - quasi als Pullover - anziehen. Das geht schon. Wobei… vielleicht gehts mir dann wie den Damen, deren Brustwarzen und dem BH! Vielleicht stört mich das dann total, wenn ich die Jacke quasi halbnackt anhabe und meine Brustwarzen… ach, egal. Man wird sehen. Außerdem ist noch ein bisschen hin bis zur Übergangszeit und vielleicht tut sich in der Zwischenzeit endlich wieder was, sodass ich ein sehr sehr dünnes Hemd und der Jacke tragen kann.

Jedenfalls bin in nun seit Samstag stolzer Besitzer eine Übergangsjacke. In Oliv. 24,95 hat sie gekostet, das gute Stück. Aber so langsam muss ich aufpassen: der Weg zur Herrenhandtasche ist nicht mehr weit.

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