Mittwoch, 25. November 2020
Mahlzeit

Ich ernähre mich zur Zeit wieder unterirdisch, weshalb bei jedem Einkauf das schlechte Gewissen zuschlägt und mich zum Gemüsekauf drängt. Üblicherweise sind es dann Paprika und Champignons, die im Wagen landen, was das Ganze etwas langweilig macht. Aber entweder sind keine gescheiten Alternativen da oder falls doch schlicht zu unansehnlich oder teuer (oder beides). Ab und an klappt es mal mit Spinat oder Zuckerschoten, aber das ist wirklich selten.
Heute - weil im Angebot und an mehreren Stellen in der Gemüseabteilung verteilt - hat es mir Rosenkohl angetan. Liegt wahrscheinlich an der Kälte des Tages; da kommt automatisch der Drang nach Winteressen und Rosenkohl ist definitiv ein selbiges. Nur: ich kenne den eigentlich nur mit der weißen Mehlpampensauce. Oder von den diversen Kochsendungen als „Salat“ mit einzel gezupften Blättchen und so. Ist mir schon beim Gedanken daran viel zu kompliziert. Das ist ziemlich viel Rosenkohl und ich habe keine nennenswerte Lust da Blättchenzupfer zu spielen. Und auf einen Salat aus diesen Blättchen habe ich erst recht keine Lust. Es wird wohl auf die weiße Sauce rauslaufen. Aber das ist ja eigentlich nicht tragisch: damit verknüpfe ich meine Rosenkohl-Kindheitserinnerungen und das ist ja eine großartige Sache für ein Winteressen an kalten Tagen. Mahlzeit.

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Dienstag, 24. November 2020
Lebenslänglich Kassel für Jana!

Ehrlich, dieser Corona-Mist geht mir auf die Nüsse, aber es ist nun mal da und damit auch die Aufreger, die es on Top zum eigentlichen Mist gibt.
Jana aus Kassel kam gerade in der Tagesschau und ich bin hin und hergerissen. War das nun der Dame „eine Plattform geben“ oder einfach nur der Hinweis, dass sie für sich herausnimmt, sich wie Sophie Scholl zu fühlen, was natürlich vollkommen nachvollziehbar für jeden ist, der jemals in Kassel war.
Nein, natürlich ist es nicht nachvollziehbar, aber dieses Gör trötet den Mist von einer Bühne. Wäre es ein Spinner im Hyde Park in normalen Zeiten würde ich sagen: na meinetwegen. Aber wenn man es jetzt ignoriert, werden solche Aussagen „gesellschaftsfähig“, quasi „trumpisiert“. Man stumpft ab gegen Scheisse und plötzlich findet man den Vergleich einer Jana aus Kassel mit Sophie Scholl zwar nicht korrekt, aber man ignoriert das halt. Ist dann aber jeder Psycho, der Anschläge auf wen oder was auch immer gutheißt in Stauffenberg? Darf er sich in seinem Wahn dann so bezeichnen? Wie geht man damit um? Ich habe weiterhin keine Lösung, aber auch nicht den Hauch von Mitleid für Jana. Wenn jemand Kassel verdient hat, dann sie!

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Montag, 23. November 2020
Sammelpunkte für die Risiko-Begegnung

Bisher hatte ich seit Installation der Corona App (und hier war ich endlich mal ein Early Adopter - ich habe stündlich auf die Freigabe im App Store gewartet) exakt eine Risiko-Begegnung. Da hat das Leben in der Pampa endlich mal seine Vorteile. Allerdings: auch hier gibts Idioten. Kürzlich war wohl eine private Feier, die größer war, als sie sein sollte und dürfte. Inklusive Polizeieinsatz und drohender Strafe. Das Blöde: die haben soviel Geld, dass denen die Strafe nichts ausmacht. Nun denn. Ich war nicht dort und meine Risiko-Begegnung war schon davor.
Tatsächlich wäre der einzige Ort, wo ich diese Begegnung hätte haben können und selbst da wären nur an der Kasse die Bedingungen für eine derartige Begegnung gegeben gewesen. Hatte aber damals keine Symptome, die App leuchtete auch weiterhin fröhlich grün und irgendwann war auch diese Begegnung Geschichte. Ein Risiko-One-Night-Stand quasi. Einmal begegnet und das wars. Wie es der Person wohl heute geht? Ist ja schon blöd, wenn man sich einfach so nicht mehr meldet. Vor allem, nachdem man sich ja vorher schon nicht gemeldet hatte. Bin da aber nicht nachtragend (oder auch vortragend? Gibt es das in dem Zusammenhang?) und ich wünsche ihr/ihm nur das Beste.

PS: ich hätte auch meine Sammelpunkte abgegeben. Ich nehme die nämlich immer, obwohl ich gar nicht sammle. Nun ist aber zu spät, liebe Risiko-Begegnung.

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Sonntag, 22. November 2020
Sei wie Bubble Boy!

Schlafen bei geschlossenem Fenster wird völlig unterschätzt. Frische Luft, Pah! Was für ein Segen es ist, wenn man die ganzen Geräusche von draußen nicht mitkriegt, hat wahrscheinlich noch keiner erforscht. Ich kenne die Zahlen nicht, aber wegen ein paar Stunden ohne absolut frischer Frischluft (ist ja nicht so, dass die vorhandene Luft im Schlafzimmer aus der Vorsaison ist und seitdem völlig unangetastet vor sich hinluftete (oder was Luft halt so macht, wenn keiner zuschaut)) ist wahrscheinlich noch keiner gestorben. Eher im Gegenteil: es gab mal eine Seinfeld-Folge, wo es um den „Bubble Boy“ ging, einen Jungen, der wirklich in einer „Bubble“ lebte, weil jeglicher Kontakt zur Aussenwelt und den bösen Viren, Bakterien usw. absolut tödlich für ihn gewesen wären. Anscheinend bin ich auch ein Bubble Boy, wenn auch in kleinerem Maßstab: ich denke nicht, dass frische Luft tödlich für mich ist, aber der Schlaf bei geschlossenem Fenster heute Nacht war dann doch spürbar besser. Ich werde das auch diese Nacht wieder testen, einfach um diese Erfahrung zu verifizieren. Und dann vielleicht noch eine Nacht. Usw. Mal schauen. Und irgendwann bin ich eventuell überzeugter Nachtsfensterzu-Fanatiker, laufe mit einem „Sei wie Bubble Boy!“-Shirt (oder vielleicht einem „Bubble Boy“-Nachthemd? Vielleicht mache ich einen Shop auf, wo man das alles bestellen können wird (Hallo Grammatik. Es tut mir sehr leid!)) und versuche die Menschheit davon zu überzeugen, dass nur der Schlaf bei geschlossenem Fenster der einzig wahre ist und Bill Gates mit Matrazen Concord und wie sie alle heißen unter einer Decke steckt (hihi) und organisiere „Schlafhygiene“-Demos und so. Da kommen spannende Zeiten auf mich zu, aber das ist kein Problem: ich kriege das locker hin, denn ich habe ja bald ausreichend und vor allem höchst erholsamen Schlaf.

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Samstag, 21. November 2020
Gebraucht, mit den üblichen Gebrauchsspuren

Da fragt man sich immer, wie es kommt, das plötzlich Möbel auf den Autobahnen und Straßen auftauchen und keiner merkt etwas - außer denen, die auffahren. Das geht ganz fluffig und leicht, sehr elegant und geschmeidig. Zumindest gilt das für das Sofa, das gestern meinem Vordermann vom Anhänger rutschte. Tatsächlich war das dermaßen fluffig, leicht, elegant und geschmeidig, dass das Sofa immer noch im Seitengraben liegt - der Verlierer des Möbelstücks scheint den Verlust noch gar nicht bemerkt zu haben. Es war kein altes, schäbiges Teil; das war also kein spektakulärer Akt von Entsorgung. Er war einfach mies gesichert. Oder hatte einen unbändigen Freiheitsdrang. Man weiß es nicht.
Falls also jemand ein Sofa sucht - gebraucht, mit den üblichen Gebrauchsspuren (Asphalt, Schlamm, diverse Gräser- und Waldrandpflanzen) - ich hätte einen Tipp.

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