Mittwoch, 30. November 2011
...

Vorhin eine Nachbarin beim Einkaufen getroffen und es entwickelte sich ein Gespräch, wie sich Gespräche zwischen Nachbarn eben so entwickeln. Auf dem Kassenband liegen drei Schachteln Kippen, mein Einkauf.

“Du rauchst?”
“Ja.”
“Echt? Du rauchst?”
“Ja, leider.”

Kurze Pause, ca. 5 Sekunden

“Hast Du eine Freundin?”

Stirnrunzeln meinerseits, aber in etwa wissend, was gemeint sein könnte.

“Nein.”
“Weil, die Jeanette, meinte das.”

Wer in Dreiteufelsnamen ist Jeanette? Man sah mir die nicht verbal formulierte Frage wohl an.

“Jeanette, das ist meine Nachbarin, fragte mich kürzlich, ob Du Single bist und ich sagte ja. Sie hat da nämlich ein paar Arbeitskolleginnen, die auch solo sind und meinte, da könnte man doch mal was zusammen machen,...”

Ich habe immer noch nicht den leisesten Dunst, wer Jeanette sein könnte, tippe aber auf die Afro-Amerikanerin, die im Dienste der US-Army steht. Somit wären die Kolleginnen also auch Militärangehörige. Ach, hätte ich doch nur einen Faible für Militär-Uniformen ...habe ich aber nicht. Andererseits: die sind immer maximal drei Jahre hier. Was soll also groß passieren? Aber soweit kam ich gar nicht mit meinen Gedankensprüngen, denn es ging weiter...

“...aber Jeanette meinte, Du hättest ja jetzt eine Freundin.”

Ich bin mir noch nicht mal sicher, wer Jeanette ist, aber sie weiß von mir, dass ich eine Freundin habe? Und zwar bevor ich das weiß? Der Nachbarin muss ich zugute halten, dass sie Fragen anhand meines Gesichtsausdrucks erkennt, noch bevor ich sie stellen konnte...

“Sie hat gesehen, dass eine Frau bei Dir aus dem Haus gekommen ist. Ich habe ihr gesagt, dass die einzigen Frauen, die da normalerweise ein– und ausgehen Deine Mutter und eine, die putzt sind.”

Ich habe das Thema dann irgendwie elegant umschifft, war aber ganz froh, dass ich kein Date mit einer von Jeanettes Arbeitskolleginnen hatte, bevor da Damen bei mir ein– und ausgingen, die Jeanette nicht kennt. Berufsbedingt sind die nämlich in diversen Kampftechniken ausgebildet und je nachdem wie es um den Eifersuchtsgrad bei den Kolleginnen steht, könnte sowas durchaus schmerzhaft werden. In Ruhe baden ist dann auch nicht mehr drin, mit dieser ständigen Angst ein Waterboarding-Opfer zu werden im Nacken.

referral   ... link (0 Kommentare)   ... comment