Freitag, 6. April 2012
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Dorfspelunken sind oft etwas außergewöhnlich. So kann es schon mal passieren (konkret heute), dass man reinkommt und von den Wirten weit und breit nichts zu sehen ist. Der Herr des Hauses weilt im Heimatland, die Chefin ist weißgottwo. Ein Stammgast in den späten Sechzigern fragt, was man gerne hätte und begibt sich nach angenommener Bestellung hinter die Theke, um alles sehr fachkundig ein- und danach ebenso fachkundig auszuschenken. Trinkgeld wollte er allerdings keins annehmen.

Außerdem hat die Spelunke eine neue Bedienung, die so gar nicht in den Laden passt. Sie kleidet sich wie eine Bedienung, bringt die Getränke höchstprofessionell auf einem Tablett, hat einen Umhängegürtel für den Profi-Geldbeutel und wäre perfekt in einem etwas edleren Restaurant aufgehoben. In der Spelunke ist sie so passend, wie ein Pommesbudenbesitzer im Buckingham Palace. Es ist nicht unangenehm, aber etwas seltsam. Sie scheint das nicht zu stören und wer meckert schon, wenn der Aschenbecher schon mal geleert wird, bevor er an die Grenzen der physikalischen Aufnahmefähigkeit stößt. Außerdem hat sie genau die richtige Anzahl an Knöpfen bei ihrer Bluse geschlossen, respektive offen gelassen. Das freut das Gegenüber, wenn die Leute bezahlen.

Und morgen früh dann Fischessen. Mit salziger Panade. Macht Durst.

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