Montag, 12. Dezember 2011
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Mit bester Laune, tiefenentspannt auf Mariannengrabenlevel und nur bester Dinge losgezogen, um eine Jacke zu kaufen. Man ist nämlich der Meinung, dass diese Jacke ja nun ihre besten Tage hinter sich habe, die sich aufdröselnden Nähte nicht mehr wirklich schön seien und jetzt, da der Todestag des Schneiders, der dieses Kleinod noch auf dem Sterbebett in den letzten Züge zu Ende brachte selbst den nächsten Verwandten kein Grund mehr ist frische Blumen aufs Grab zu stellen es endlich an der Zeit sei, über eine neue Jacke nachzudenken. Man erklärte sich sogar bereit diese zu finanzieren, aber auch tatsächlich nur diese. Die gebotene Geldsumme dürfe keinesfalls für andere Dinge nicht-kleidungstechnischer Art verwendet werden.

Tatsächlich habe ich das Geld noch nicht, aber dank bester Laune und mariannengrabentiefer Entspannung dachte ich mir, dass ja mal schauen könne, was die Nachkommen des Schneiders heutzutage so im Repertoire haben. Hauptsache nichts von Hilfiger. Ich wohne in einer Gegend, in der dieser Name gewisse Leute immer noch zu billigen und/oder halbzotigen Sprüchen hinreisst.
Direkt vor dem Laden ist gerade einer der drei oder vier Weihnachtsmärkte der Stadt. Um diese Uhrzeit noch relativ leer, aber dank tausendfach angebrachter Lautsprecher und akkordeonspielender rumänischer Bettlersdamen (die Kinder haben noch alle Gliedmaßen; kurz vor Weihnachten wird dann aber nochmal Gas gegegeben, damit der Rubel rollt. Da hinkt dann schon der eine oder andere Knirps) schon sehr weihnachtlich beschallt. In den Schaufenstern des Ladens: keine Jacken. Zumindest keine schönen. Es gab nicht so schöne und nicht so schöne von Hilfiger. Hat aber nichts zu sagen: das komplette obere Stockwerk besteht aus Unmengen von Jacken.

Dummerweise ist aber auch der Elektrodiscounter nicht weit weg und was soll ich sagen: die Stimmen in meinem Kopf sagten mir, ich solle doch noch kurz dort vorbeischauen. Ich war ja auch schon lange nicht mehr dort und wer weiß: vielleicht sind gerade USB-Sticks im Angebot.

Einen USB-Stick habe ich nicht gekauft. Dafür eine Kamera, eine Speicherkarte und eine Tasche für die Kamera. Das war extrem wichtig, denn nun kann ich bei der Suche nach einer Jacke die Kriterien etwas einschränken: es muss eine sein, in die die Kamera mitsamt Tasche reinpasst. Sonst bringt das ja nichts. Dummerweise hatte ich danach keine Lust mehr nach einer solchen Jacke zu suchen. Mache ich dann morgen. Oder übermorgen. Mal sehen...

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