Mittwoch, 18. November 2020
Wenn die Kopfhaut Pro-Corona ist...

Die aktuelle Situation hat auch ihre positiven Momente und wenn auch nur in ganz lapidaren Dingen. So war ein Frisörbesuch „früher“ ein simples Hingehen und Haareschneiden lassen und das wars. Ein kurzer, neidischer Blick zu der Damensektion, wo High-Tech die Haare föhnt, wellt, färbt oder was auch immer da passiert.
Nun ist das mir verbliebene Resthaar nicht sonderlich arbeitsintensiv. Das simple Hingehen und die gröbsten Ausreißer wegschneiden war tatsächlich vollkommen ausreichend und mehr als sinnvoll. Sah wohl auch der Frisör so und hätte die Frage nach einer Haarwäsche wohl als offensichtliche und somit unverschämte Geldmacherei von seiner Seite aus gesehen und als Macho Typ B. war mein Blick zu den Waschgelegenheiten dann wohl auch nicht sehnsüchtig genug.
Das ist Corona sei Dank nun anders: die Haare müssen gewaschen werden und was soll ich sagen... es ist so herrlich. Angenehm temperiertes Wasser perlt durch dünne Haarsträhnen, ein wohlriechendes Shampoo wird feinfühlig einmassiert, die Kopfhaut weiß gar nicht, was ihr geschieht und wie beim guten Sex ist nicht plötzlich alles einfach so vorbei, nein, der Kopf wird noch sanft frottiert und angetrocknet.

Vielleicht kann man die Begeisterung ob dieser Sache zwischen den Zeilen herauslesen und vielleicht wäre das auch ein guter Grund, warum es mit der Pandemie gerne noch ein bisschen länger dauern dürfte. Meine Kopfhaut und die Haarwurzeln wären dafür. Der Rest des Körpers ist zwiegespalten.

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