Dienstag, 29. Mai 2012
Die Einschläge kommen näher

Kürzlich waren es beim Lotto noch 2,50 Euro Gewinn, heute schon 7,50 Euro. Wenn das so weiter geht, ist der Weg zur Million, ach was sage ich: zu den Millionen nicht mehr weit. Das ist gut so, denn verplant sind sie schon.
Auch ein anderer Hinsicht kommen die Einschläge aber näher. Gestern oder zumindest in den letzten Tagen ist einer aus meinem Schuljahrgang gestorben. Wir waren nicht lange in der gleichen Klasse, er blieb schon auf der Hauptschule einmal sitzen. Ich erinnere mich, wie er mal mit dem Stuhl nach hinten gekippt eingeschlafen und dabei auf den Boden gepoltert ist. Das dürfte in der zweiten oder dritten Klasse gewesen sein. Ein paar Jahre später hat er sich bei einem ziemlich dämlichen Unfall den Großteil seiner Zähne ausgeschlagen. Seitdem hatte er einen Sprachfehler, der bei Sch-Lauten sehr zum Tragen kam. Das hinderte ihn allerdings nicht, es in der rechte Szene zu gewissem Ruhm zu schaffen. Hat ihm letztendlich auch nichts gebracht. Woran er gestorben ist weiß ich noch nicht, aber wie das in Käffern so ist: es wird nicht lange dauern, bis auch der letzte weiß was Sache ist bzw. war. Ein FB-Eintrag von der näheren Verwandtschaft könnte dezent auf Suizid hinweisen, aber das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Andererseits: wann weißt es schon mal offensichtlich darauf hin. Der Standardspruch nach solchen Aktionen dürfte tendenziell in Richtung "Das hätte ich nie gedacht" gehen. Also wer weiß.

Eigentlich gebietet es der Respekt zu der Beerdigung zu gehen. Ich befürchte allerdings, dass sich dort haufenweise braunes Gesocks rumtreiben wird und auf dieses Pack habe ich ja nun gar keine Lust. Es wäre bestimmt ok, wenn ich hingehe, mich aber dezent im Hintergrund halte. Zwei-, dreihundert Meter Luftlinie oder so. Das wäre in etwa beim Parkplatz. Da kann ich dann gleich noch die Autos mit den übelsten Aufklebern zerkratzen. DAS wäre allerdings wirklich pietätlos, das mache ich dann ein anderes Mal.

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Das ist mittlerweile die dritte Person aus meinen jeweiligen Schulklassen, die es vor mir erwischt hat. Die erste musste recht früh dran glauben. Sie war Siebzehn, als sie an einer Überdosis starb. Der zweite starb aber auch nicht so viel später, ein oder zwei Jahre nach dem Abi. Ein wahrscheinlich besoffener LKW-Fahrer überrollte ihn beim Trampen. Das war im tiefsten Polen, den Fahrer haben sie nie gekriegt. Ob man ihn wirklich gewissenhaft gesucht hat... keine Ahnung. Die Freundin überlebte fast unverletzt, aber natürlich stand sie unter Schock und hatte andere Sorgen, als sich die Nummer des LKWs zu notieren, der gerade ihren Freund an einer Felswand zermanscht hatte. Die Beerdigung wäre ihm tierisch auf den Keks gegangen: er war ein später Punk und die Beerdigung sehr sehr traditionell, also so gar nicht punk-like. Naja, ihm machte das nicht mehr viel aus und die anwesenden Punks ertränkten die Trauer und den Frust in Dosenbier. Nun also der dritte... wobei es da noch andere gegeben haben muss. Ganz dunkel erinnere ich mich an ein Mädchen, das, soweit ich weiß, auch nicht mehr lebt. Britta hieß sie, glaube ich. Was mit ihr passiert ist? Keine Ahnung. Wird mal wieder Zeit für ein Klassentreffen. Dort kann ich nachfragen. Und wir sollten das bald machen, bevor die Veranstaltung immer überschaubarer wird. Der näherkommenden Einschläge wegen.

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